Der heutige Dienstag ist – ebenso wie der gestrige Montag – gekennzeichnet von einer abwartenden Haltung in einer Woche, in der wichtige Daten bekanntgegeben werden.
Den Auftakt machte gestern in Deutschland der Konsumentenpreisindex, welcher mit 0,5% knapp unter der Erwartung von 0,6% ausgefallen ist. Heute kommen dann noch aus den USA um 14:30 Uhr der Arbeitskostenindex für das letzte Quartal sowie um 16 Uhr ebenfalls aus den USA der Index für das Konsumentenvertrauen. Beide Werte könnten bei starker Abweichung vom erwarteten Wert (+1,0% Lohnkosten zum Vorquartal / 104 Punkte beim Konsumentenvertrauen) als richtungsweisend für die US-Zinsentscheidung am Mittwoch um 20 Uhr interpretiert werden. Zusammen mit dem am Freitag um 14:30 Uhr kommenden großen Arbeitsmarktbericht aus den USA sind diese beiden Termine die makroökonomischen Highlights dieser Woche, und es ist wahrscheinlich, dass bis zur Bekanntgabe der Markt weiterhin weniger Bewegung aufzeigen wird.
Der DAX notiert in Frankfurt gegen 13:00 Uhr MEZ bei 18.050 Punkten, was einem leichten Verlust von -0,40% auf Tagessicht entspricht. Größter Tagesgewinner sind Vonovia mit aktuell +4,6%, nachdem heute ein Quartalsgewinn bekannt gegeben wurde. Dieser gilt als umso wichtigeres Zeichen, nachdem das letzte Geschäftsjahr mit einem Rekordverlust abgeschlossen wurde.
Tagesverlierer ist die Mercedes-Benz Gruppe mit aktuell -3.9%. Grund dafür ist die Meldung, dass Umsatz und Nettogewinn im ersten Quartal aufgrund niedrigerer Autoverkäufe und Lieferantenengpässen gesunken sind. Auch die anderen im Dax notierten Automobilhersteller verzeichnen auf Tagessicht Kursverluste.
Charttechnische Einschätzung Mercedes-Benz Group AG (GBE-Symbol: DAIGn.DE)
Mit dem heutigen Abverkauf rutscht der Aktienkurs der Mercedes-Benz Group AG sowohl unter die (graue) 21- als auch unter die (blaue) 50-Tagelinie. Möglichweise ist dies ein Hinweis auf eine bevorstehende Trendumkehr und die am 31. Oktober 2023 bei 55 EUR gestartete Kursrally könnte nun stärker korrigiert werden. Im Tageschart ist die Aufwärtslücke vom 22. Februar 2024 deutlich erkennbar. Hier besteht eine Chance auf eine Erholung vom Tagestief bei 70.29 EUR. Beginnt die Aktie darunter das Gap zu schließen, verhindert eventuell das 38,2%-Retracement bei 68.92 EUR der Aufwärtswelle vom Oktobertief bis zum Jahreshoch bei 77.44 EUR eine komplette Schließung der Lücke. Erst bei einem Kurs von 68.14 EUR würde das Gap komplett geschlossen werden und spätestens am 50%-Retracement bei 66.32 EUR der oben genannten Aufwärtswelle in Zusammenarbeit mit der (orangen) 200-Tagelinie, die gegenwärtig auf diesem Kursniveau tendiert, dürfte eine neue und größere Aufwärtsbewegung starten.
Auf der Oberseite ist die 75-Euro-Marke von charttechnischer Bedeutung. Mit einem Sprung darüber notiert die Aktie erneut über der 21er- als auch über der 50-Tagelinie, was ein mögliches Zeichen für die Fortsetzung des übergeordneten Aufwärtstrends wäre. Darüber ist der Weg bis zur 80-Euro-Marke frei.
Quelle: Bloomberg, Stock3.com, Handelsblatt