In dieser Woche werden sowohl die April-Zahlen der US-Verbraucherpreise (Mittwoch 14:30 Uhr) als auch die der US-Erzeugerpreise (Donnerstag 14:30 Uhr) veröffentlicht. Beide Daten dürften ein klareres Bild über die aktuelle Inflation in den USA geben. Für die Verbraucherpreise liegt die Analystenschätzung bei einer bei 5,0 Prozent gleichbleibenden oder sogar leicht ansteigenden Inflation. Sollte es kommen, würde der jüngste Abwärtstrend gebrochen werden. Zudem dürfte dies die Hartnäckigkeit der Kerninflation unterstreichen und zeigen, dass es nach den Basiseffekten sehr viel schwieriger wird, sich dem 2 %-Ziel der US-Notenbank Fed zu nähern. Die Daten werden möglicherweise die Frage klären, ob die Fed die vom Markt erwarteten Zinssenkungen im zweiten Halbjahr 2023 in Angriff nehmen wird.
Allerdings betonte Fed-Chef Jerome Powell auf der Pressekonferenz der letzten Zinsentscheidung am vergangenen Mittwoch, dass auf Basis der aktuellen Erwartungen im laufenden Jahr nicht mit einer Zinssenkung zu rechnen sei. Trotz Powells Aussagen gehen einige Marktteilnehmer aufgrund der US-Bankenkrise mit einer Herabsetzung des Leitzinssatzes spätestens im September aus.
In Großbritannien steht am Donnerstag um 13:00 Uhr die Zinsentscheidung der Bank of England (BoE) an. Analysten erwarten eine Zinserhöhung um 25 Basispunkte, was die elfte Zinserhöhung in Folge wäre. Die Inflation verlangsamt sich nicht wie erwartet, da die Gesamtinflation im Jahresvergleich immer noch bei über 10 Prozent liegt. Gouverneur Bailey hat bereits einige Tage zuvor weitere Zinserhöhungen angedeutet.
Heute wurden die Handelsbilanzzahlen in China veröffentlicht. Dabei fiel der Handelsbilanzsaldo im April mit 90,21 Mrd. USD deutlich höher aus als die Prognose von 71,60 Mrd. USD. Im Vormonat lag der Saldo noch bei 88,19 Mrd. USD. Die Zahlen unterstreichen deutlich, dass die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt weiterhin von der Widereröffnung ihrer Wirtschaft profitiert. Am kommenden Donnerstag werden die chinesischen Verbraucher- und Erzeugerpreise für den Monat April veröffentlicht. Der Konsens bei den Verbraucherpreisen deutet auf einen leichten Anstieg (schätzungsweise 0,9 Prozent) gegenüber März hin, während die Erzeugerpreise wahrscheinlich um 0,4 Prozent sinken werden.
Quelle: Reuters, bloomberg