Die erwarteten Zinssenkungen der Fed und der europäischen Zentralbank drücken die Märkte
Am heutigen Dienstag vergrößern die europäischen Aktienmärkte ihre Verluste zum Mittag leicht. Der DAX notiert um etwa 0,7 Prozent niedriger bei 18.184 Punkten, während der Euro-Stoxx-50 ebenfalls 0,7 Prozent niedriger notiert. Am Mittwoch werden die viel beachteten US-Verbraucherpreisdaten veröffentlicht und die die Anleger agieren davor vorsichtig. Von den neuen Daten erhoffen sich Investoren mehr Klarheit darüber, wann und ob die Fed mit den Zinssenkungen beginnen wird.
Alex McGrath, CIO bei NorthEnd Private Wealth:
„Wenn man sich an den Anfang des Jahres zurückerinnert, hieß es: Wir werden sechs Zinssenkungen bekommen, was mehr als optimistisch war. Eine könnte das Maximum sein, was wir in diesem Jahr sehen, wenn die Inflation stagniert.“
Am Donnerstag wird dann auch die Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank erwartet. Während eine Bestätigung der Leitzinsen als sicher gilt, wird für den Juni eine erste Zinssenkung prognostiziert. Interessanterweise wurden die Erwartungen an Zinssenkungen seit dem Jahreswechsel deutlich reduziert.
Rüstungsaktien im Abwärtstrend
Am Dienstag verzeichnen die Rüstungsaktien einen deutlichen Abwärtstrend. Rheinmetall verlor zeitweise fast 12 Prozent, aktuell liegt sie bei fast 6,5 Prozent im Minus. Auch Hensoldt (-8%) und Renk (-7,8%) werden abverkauft (stand jeweils 13:25 MEZ). Die Rheinmetall-Aktie erreichte am Dienstagvormittag sogar ein Rekordhoch, obwohl keine fundamentalen Nachrichten zum Unternehmen bekannt waren – dass die Aktie nun merkbar nachgibt, könnte seinen Grund in Gewinnmitnahmen haben.
BP überzeugt beim Zwischenbericht, Nordex füllt Auftragsbücher
Im Gegensatz zum Rüstungssektor geht es in anderen Branchen nach oben. BP zeichnet in seinem Zwischenbericht eine positive Entwicklung und die Aktie legt um 1,2 Prozent zu (stand 13:30 MEZ). Der britische Energiekonzern prognostiziert für das erste Quartal einen merkbaren Gewinn, der auf eine erhöhte Produktion von Öl-, Gas- und Energie mit geringem Kohlenstoffanteil zurückzuführen ist.
Auch die Aktien des Windkraftanlagenherstellers Nordex (+5,1%, stand 13:30 MEZ) profitieren von guten Aufträgen. Speziell wurden zwei Windenergieprojekte in Südafrika mit über 50 Turbinen und einer Gesamtleistung von 295 MW beauftragt.
Charttechnische Einschätzung DAX (GBE-Symbol: DE40.c)
DE40.c notiert am heutigen Handelstag im Vergleich zum gestrigen Schlusskurs etwas tiefer. Seit dem Rekordhoch am 2. April bei 18.568 Punkten konsolidiert der Index oberhalb der 18.000-Punkte-Marke. Mit einem Sprung über 18.430 Zählern würden die Ampeln für neue Allzeithochs wahrscheinlich auf grün springen und anschließend könnten die Bullen das nächste Projektionsziel bei 18.730 Punkten ins Visier nehmen
Auf der Unterseite bietet die 21-Tagelinie bislang eine starke Unterstützungsarbeit. Folgt jedoch eine Beendigung des Tageshandels darunter und fällt dazu der Kurs unterhalb der 18.000er-Marke, wäre ein Abverkauf bis auf 17.885 Zählern möglich, der sich bis auf 17.815 Punkten ausdehnen könnte. Hier kommt es eventuell zur Entscheidung, ob von dort aus ein neuer Aufwärtsimpuls gestartet oder die Korrektur vom Allzeithoch in die nächste Runde gehen wird.
Quelle: Dow Jones Newswires, stock3.com