Elbblick Börsenbrief – KW 45/2023

Liebe GBE-Traderinnen und Trader,

wie erwartet hat die US-Notenbank Fed am Mittwoch nicht an der Zinsschraube gedreht und den Leitzins unverändert in einer Spanne von 5,25 bis 5,50 Prozent, dem höchsten Stand seit 22 Jahren, gelassen. Im Protokoll zur Zinsentscheidung bezeichneten die Währungshüter die aktuelle Wirtschaftslage in den USA als stark. In der anschließenden Pressekonferenz sagte Fed-Chef Jerome Powell: „Wir sind noch nicht zuversichtlich, dass wir den Grad der geldpolitischen Straffung für eine Rückkehr zum Inflationsziel von 2 Prozent erreicht haben. Das starke Wachstum könnte die Inflation anheizen, was eine straffere Geldpolitik erfordern würde. Die Fed agiere jedoch vorsichtig. Entscheidungen würden auf der Basis von Daten und Ausblick sowie von Sitzung zu Sitzung getroffen. Zinssenkungen stünden hingegen nicht zur Debatte“.

In Deutschland fiel die Inflation im Oktober auf den tiefsten Stand seit August 2021. Laut der vorläufigen Schätzung des Statistischen Bundesamts gingen die Verbraucherpreise im Vergleich zum Oktober 2022 von 4,0 Prozent im September auf 3,8 Prozent zurück. Ökonomen prognostizierten einen Rückgang auf 4,0 Prozent. Während die Energiepreise einen Rückgang von 3,2 Prozent verzeichneten, liegen die Lebensmittelpreise weiterhin auf einem sehr hohen Niveau und verteuerten sich im Jahresvergleich um 6,1 Prozent.

Die nächsten Elbblick Live Webinare

Mit unserer Webinar-Reihe „Elbblick Live“ durchleuchten wir jeweils montags und mittwochs vor Xetra-DAX- und Wallstreet-Eröffnung die wichtigsten und beliebtesten Märkte in einem rund 20-minütigen Live-Webinar anhand der charttechnischen Analyse. Weitere Informationen zu unserem Elbblick Live Webinar finden Sie auf unserer Webseite. Sie können sich nachfolgend für die nächsten Termine registrieren.

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme.

DAX Tageschart (DE40.c):

Rückblick:

Nach den starken Abverkäufen in den vergangenen Wochen leitete der deutsche Aktienindex DAX in der letzten Handelswoche eine Kehrtwende ein und schaffte dabei erneut den Sprung über die 15.000-Punkte-Marke. Dazu überquerte der Index die (graue) 21-Tagelinie.

Charttechnischer Ausblick:

Der dynamische Anstieg der letzten Tage war definitiv ein heftiger Schlag in das Gesicht der DAX-Bären. Aber es ist noch zu früh für die DAX-Bullen, um von einer Trendwende zu sprechen. Denn solange die Widerstandszone, die durch den Horizontalwiderstand bei 15.300 Punkten und dem 38,2%-Retracement bei 15.330 Zählern der Abwärtsstrecke zwischen Allzeithoch und Tagestief am 27. Oktober (14.825 Punkte) zustande kommt, nicht nachhaltig geknackt wird, müssen größere Rücksetzer sowie die Wideraufnahme des Abwärtstrends vom Rekordhoch einkalkuliert werden. Das gleiche Szenario wäre ebenfalls im Kursbereich zwischen 15.480 Punkten und dem 50%-Retracement bei 15.560 Zählern der zuvor erwähnten Abwärtsstrecke möglich. Darüber gestaltet sich das Chartbild bis zum 61,8%-Retracement bei 15.790 Punkten deutlich neutraler, vorausgesetzt, der Abverkauf vom Rekordhoch findet an der Hürde bei 15.690 Zählern keine Fortsetzung. Erst mit Kursen über 15.925 Punkten dreht der DAX in den bullischen Bereich und signalisiert möglicherweise dadurch die Wideraufnahme des Aufwärtstrends vom Vorjahrestief bei 11.860 Zählern.

Auf der Unterseite könnte die (graue) 21-Tagelinie, die aktuell bei 15.045 Punkten tendiert, und die 15.000-Punkte-Marke erneut in den Vordergrund rücken. Bis zur horizontalen Unterstützungslinie bei 14.940 Zählern wäre die Korrektur des dynamischen Anstiegs der letzten Tage als „gesund“ oder „normal“ einzustufen. Unterhalb drohen jedoch weitere Abgaben bis zum nächsten Support bei 14.825 Punkten. Mit einem Tagesschlusskurs darunter verschärft sich eventuell die Lage und Abgaben bis zum markanten Tagestief vom 17. März 2023 bei 14.458 Punkten sollten in diesem Fall besser eingeplant werden, die sich abhängig von der Verkaufsdynamik ohne weiteres bis auf 14.385 Zählern ausdehnen könnten. Spätestens im Bereich von 14.300 Zählern, wo mehrere Horizontalunterstützungen im Wochenchart verlaufen, werden die Bullen höchstwahrscheinlich verstärkt auf Schnäppchenjagd gehen. Die nächsten guten Kaufargumente darunter gäbe es voraussichtlich am 50%-Retracement bei 14.190 Zählern der Anstiegsstrecke vom Vorjahrestief bis zum Allzeithoch. Von hier aus besteht dann eine gute Chance auf eine Erholung in Richtung der 15.000er-Marke.

Unterstützungen:

1. 15.000 / 15.045 Punkten

2. 14.940 Punkten

3. 14.825 Punkten

Widerstände:

1. 15.300 / 15.330 Punkten

2. 15.480 / 15.560 Punkten

3. 15.690 / 15.790 Punkten

EUR/USD Tageschart (EURUSDc):

Rückblick:

Der EUR/USD-Kurs notierte in der abgelaufenen Handelswoche größtenteils innerhalb der im Chart rot gekennzeichneten Bärenflagge. Zwar wurde am Mittwoch die untere Begrenzung der Bärenflagge deutlich unterschritten, doch auf Tagesschlusskursbasis rettete sich das Währungspaar wieder in das Chartmuster zurück.

Charttechnischer Ausblick:

Trotz der Rettungsaktion am vergangenen Mittwoch besteht weiterhin die Gefahr eines drohenden Abverkaufs des Euros, falls die untere Begrenzung der Bärenflagge nachhaltig durchbrochen wird. Dies wäre höchstwahrscheinlich bei einem Tagesschluss unterhalb von 1.4090 US-Dollar der Fall. Dann dürfte das 50%-Retacement bei 1.405 US-Dollar der Strecke vom Vorjahrestief (0.9535 US-Dollar) bis zum Jahreshoch (1.1275 US-Dollar) in den Vordergrund rücken, wo möglicherweise die Entscheidung über die Fortsetzung des vom Vorjahrestief gestarteten Aufwärtstrends oder die Wiederaufnahme des übergeordneten Abwärtstrends ansteht. Folgt eine weitere Euro-Abwertung, dürfte die Gegenwehr an der Unterstützungszone zwischen 1.0290 und 1.0315 US-Dollar deutlich zunehmen, von wo aus ebenfalls der Beginn einer nächsten, größeren Aufwärtswelle vorstellbar wäre. Die letzte Chance auf einen stärkeren Aufwärtsimpuls in Richtung des Jahreshochs gibt es möglicherweise am 61,8%-Retracement bei 1.0200 US-Dollar.

Nachdem das Währungspaar erneut an der unteren Begrenzungslinie der Bärenflagge abgeprallt ist, steigt der Kurs momentan wieder in Richtung der oberen Begrenzung. Zusammen mit der Widerstandszone zwischen 1.0735 und 1.0765 US-Dollar könnte von dort aus der nächste Abwärtsimpuls starten, der das Potential besitzt, die untere Begrenzung nachhaltig zu durchbrechen. Oberhalb von 1.0765 US-Dollar verhindert eventuell die (orange) 200-Tagelinie bei aktuell 1.0805 US-Dollar höhere Notierungen. Darüber liegt das nächste Hindernis bei 1.0861 US-Dollar, das 50%-Retracement der Strecke zwischen Jahreshoch (1.1275 US-Dollar) und Jahrestief (1.0448 US-Dollar). Aber erst die Überwindung des 61,8%-Retracements bei 1.0959 US-Dollar würde die Korrektur vom Jahreshoch endgültig beenden.

Unterstützungen:

1. 1.0490 US-Dollar

2. 1.0405 US-Dollar

3. 1.0290 / 1.0315 US-Dollar

Widerstände:

1. 1.0735 / 1.0765 US-Dollar

2. 1.0805 / 1.0861 US-Dollar

3. 1.0959 US-Dollar

Gold Tageschart (XAUUSD):

Rückblick:

Gleich zum Handelsstart in die letzte Börsenwoche rutschte der Preis für eine Feinunze Gold unter die „magische“ Marke von 2.000 US-Dollar. Einen Tag später versuchte das Edelmetall, diese Marke wieder zurückzuerobern, doch knapp vor dem Vorwochenhoch bei 2.009 US-Dollar ging es dann wieder unter die 2.000er-Schwelle.

Charttechnischer Ausblick:

Dank der gegenwärtigen Konsolidierung hat sich die technisch überkaufte Situation im Tageschart etwas abgebaut und der Relative-Strength-Indikator (RSI) notiert zwar immer noch auf hohem Niveau, aber mit aktuell 66 Punkten im neutralen Bereich. Solange der Goldpreis den Support bei 1.953 US-Dollar nicht unterschreitet, bewahren sich die Gold-Bullen die Chance auf eine Fortsetzung der Aufwärtsbewegung mit Ziel 2.022 – 2.038 US-Dollar. Findet hier keine Abkühlung statt, sollten Rücksetzer im Bereich der Widerstandszone zwischen 2.048 und 2.052 US-Dollar eingeplant werden, die eventuell die 2.000er-Marke erneut testen könnten. Gelingt jedoch die Beendigung des Tageshandels oberhalb der Widerstandszone, wäre das Allzeithoch bei 2.075 US-Dollar und neue Rekordhöchststände in greifbarer Nähe.

Auf der Unterseite steigt die Wahrscheinlichkeit auf eine Ausdehnung der Korrektur, falls der Goldhandel auf Tagesbasis unterhalb von 1.947 US-Dollar schließt. Dadurch rückt erneut die (orange) 200-Tagelinie in den Blickpunkt, die gegenwärtig am 38,2%-Retracement bei 1.933 US-Dollar der Anstiegsstrecke vom Tagestief am 6. Oktober bis zum Tageshoch am 27. Oktober (2.009 US-Dollar) entlangläuft und somit den Fibonacci-Support zusätzlich verstärkt. Kommt es trotzdem zum Bruch dieser Unterstützung, folgt möglicherweise im Anschluss der nächste Abverkauf mit Ziel des 50%-Retracements bei 1.909 US-Dollar. Hier fällt sehr wahrscheinlich die Entscheidung, ob der übergeordnete Aufwärtstrend wieder aufgenommen wird oder der Abwärtstrend vom Jahreshoch bei 2.064 US-Dollar weiterhin den Takt vorgibt. Letzteres löst die Kursziele 1.886 und 1.865 US-Dollar aus.

Unterstützungen:

1. 1.947 / 1.953 US-Dollar

2. 1.933 US-Dollar

3. 1.909 US-Dollar

Widerstände:

1. 2.022 / 2.038 US-Dollar

2. 2.048 / 2.052 US-Dollar

3. 2.075 US-Dollar

Wichtige Wirtschaftstermine 06.11. – 10.11.2023

TagDatumUhrzeitBeschreibung
Montag06.11.202308:00 UhrDE: Auftragseingang Industrie (Okt.)
Montag06.11.202309:55 UhrDE: Einkaufsmanagerindex (Okt.)
Dienstag07.11.202308:00 UhrDE: Industrieproduktion (Sep.)
Dienstag07.11.202314:30 UhrUS: Handelsbilanz (Sep.)
Mittwoch08.11.202308:00 UhrDE: Verbraucherpreisindex (Okt.)
Mittwoch08.11.202319:40 UhrUS: Rede Fed-Mitglied Williams
Donnerstag09.11.202310:00 UhrEU: EZB Monatsbericht
Donnerstag09.11.202314:30 UhrUS: Erstanträge Arbeitslosenhilfe
Freitag10.11.202308:00 UhrUK: Bruttoinlandsprodukt (Q3.2023)
Freitag10.11.202311:00 UhrEU: ECOFIN Meetings
Freitag10.11.202316:00 UhrUS: Uni-Michigan Erwartungen (Nov.)

Risikohinweis

Forex und CFD Trading ist spekulativ und daher nicht für jeden Investor geeignet. GBE brokers Ltd. bietet Margin Trading an. Gehebelte Produkte können sich sowohl zu Ihrem Nachteil als auch zu Ihrem Vorteil auswirken. Sie sollten sich aller Risiken bewusst sein und nicht mehr Kapital einsetzen als Sie sich leisten können zu verlieren. Bevor Sie ein Konto eröffnen, lesen Sie bitte unsere Risikohinweise und unsere AGBs.

Haftungsausschluss
CFDs sind komplexe Instrumente und bergen ein hohes Risiko, Gelder schnell durch Hebelwirkung zu verlieren. 78.91% der Privatanleger-Konten verlieren Gelder, wenn Sie CFDs mit diesem Anbieter handeln. Sie sollten überlegen, ob Sie verstehen, wie CFDs funktionieren und ob Sie es sich leisten können, das Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

Jetzt teilen und bewerten

Artikelsuche

Wonach suchen Sie?

Populäre Artikel

Elbblick Börsenbrief – KW 16/2024

Liebe GBE-Traderinnen und Trader, erwartungsgemäß hat die Europäische Zentralbank EZB am vergangenen Donnerstag die Leitzinsen bei 4,5 Prozent, den Einlagesatz bei 4,0 Prozent und den Spitzenrefinanzierungssatz bei 4,75 Prozent belassen.

Mehr »

Elbblick Börsenbrief – KW 13/2024

Liebe GBE-Traderinnen und Trader, die vergangene Börsenwoche war geprägt von wichtigen Zinsentscheidungen verschiedener Notenbanken. Zunächst hatte am Dienstag die japanische Zentralbank Bank of Japan zum ersten Mal seit 17 Jahren

Mehr »
Professioneller KundePrivatkunde
Maximale Hebelsätze
Hauptindzes1:501:20
Hauptwährungspaare1:2001:30
Edelmetalle1:1001:10
Rohstoffe1:501:10
Aktien1:51:5
Kryptowährungen1:51:2
Kontomerkmale
Persönlicher Kundenbetreuer
Schutz vor negativen Kontosalden
Das Handelskonto unterliegt der 50% Margin-Close-Out Regel
Strikte Trennung von Kundengeldern
Anspruch auf Entschädigung aus dem Investment Compensation Fund
Recht auf Beschwerde bei einer Finanzombudsstelle *
Best Execution & Handelsbestätigungenn
Wichtige Informationsunterlagen