Elbblick Börsenbrief – KW 40/2023

Liebe GBE-Traderinnen und Trader,

Konjunktur- und Zinssorgen schickten die Aktienmärkte in der zurückliegenden Handelswoche auf eine rasante Talfahrt. Zunächst sorgten falkenhafte Kommentare für einen Anstieg der Anleihezinsen. So rechnet der Präsident der Federal Reserve Bank (Fed) in Minneapolis, Neel Kashkari, mit mindestens einer weiteren Zinserhöhung um 25 Basispunkte der Fed in diesem Jahr. Jamie Dimon, CEO der US-Großbank JP Morgan, hält in den USA laut einem Bericht der Times of India sogar ein Szenario aus Stagflation und Leitzinsen in Höhe von 7 Prozent für möglich. Ein weiterer belastender Faktor war wieder einmal der mögliche Shutdown in den USA. Sollte der US-Kongress, in dem aktuell die Republikaner die Mehrheit besitzen, bis Ende September kein neues Haushaltsgesetz beschließen, käme es zu einer Haushaltssperre. Dann müssten die US-Bundesbehörden alle nicht system- oder sicherheitsrelevanten Arbeiten einstellen, bis das Gesetz genehmigt wird.

In Deutschland wurden am Donnerstag die Verbraucherpreise veröffentlicht, die sich im September auf Jahressicht deutlich abgeschwächten. Laut der vorläufigen Berechnung des Statistischen Bundesamts lagen die Verbraucherpreise um 4,5 Prozent höher als im September 2022, bei einer Erwartung von 4,6 Prozent. Noch im Vormonat August betrug die Inflation 6,1 Prozent. Grund für den Rückgang sind Sondereffekte wie Tankrabatt oder Neun-Euro-Ticket, die in der Berechnung nicht mehr berücksichtigt wurden.

Wie sich die Ereignisse der letzten Tage auf den deutschen Aktienindex DAX, auf das Währungspaar EUR/USD sowie auf das gelbe Edelmetall Gold auswirkten und wohin sich die Kurse möglicherweise entwickeln könnten, erfahren Sie in den folgenden Analysen.

Noch was in eigener Sache:

Die nächste Ausgabe des Elbblick Börsenbriefs erscheint am 29. September 2023.

Die nächsten Elbblick Live Webinare

Mit unserer Webinar-Reihe „Elbblick Live“ durchleuchten wir jeweils montags und mittwochs vor Xetra-DAX- und Wallstreet-Eröffnung die wichtigsten und beliebtesten Märkte in einem rund 20-minütigen Live-Webinar anhand der charttechnischen Analyse. Weitere Informationen zu unserem Elbblick Live Webinar finden Sie auf unserer Webseite. Sie können sich nachfolgend für die nächsten Termine in der kommenden Woche registrieren:

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme.

DAX Tageschart (DE40.c):

Rückblick:

Kaum war die Eröffnungsglocke zum Start in die abgelaufene Börsenwoche verstummt, fiel der deutsche Leitindex DAX unter die bedeutsame Unterstützungslinie bei 15.450 Punkten. Im Wochenverlauf weitete der Index seine Verluste weiter aus, stabilisierte sich aber dann in der Nähe des 50%-Retracements bei 15.155 Zählern der Aufwärtswelle vom Tagestief am 20. Dezember 2022 bei 13.780 Punkten bis zum Allzeithoch bei 16.531 Zählern.

Charttechnischer Ausblick:

Die Dax-Bären dominieren aktuell weiterhin das Geschehen im DAX. Allerdings kam es nach dem Bruch der Unterstützungslinie bei 15.450 Punkten nicht zu panikartigen Verkäufen. Deshalb könnte die gegenwärtige Erholung den ehemaligen Unterstützungsbereich zwischen 15.450 und 15.480 Zählern zuerst ansteuern, bevor der Abwärtstrend eventuell wieder aufgenommen wird. Sollte es dazu kommen, liegt der nächste wichtige Support bei 15.015 Punkten. Natürlich werden die DAX-Bullen alles versuchen, den 15k-Bereich zu verteidigen und von dort aus eine Trendwende einzuleiten. Können sie jedoch nicht zu einem größeren Gegenschlag ausholen, sollte ein dynamischer Rücksetzer bis auf 14.905 Punkten eingeplant werden. Darunter befinden sich zwei sehr markante Fibonacci-Retracements, die zusammen ein starkes Bollwerk bilden dürften. Als erstes das 61,8%-Retracement bei 14.830 Punkten der im Rückblick erwähnten Abwärtswelle. Und dazu das 38,2%-Retracement bei 14.745 Zählern der gesamten Anstiegsstrecke vom Vorjahrestief bis zum Allzeithoch. Eigentlich genügend starke Argumente für die Bullen, um von hier aus das Ruder wieder herumzureißen. Denn spätestens an der Horizontalunterstützung bei 14.660 Punkten müssten sie alles in die Waagschale werden, um Schlimmeres zu verhindern.

Oberhalb von 15.480 Zählern wird die Luft bei 15.563 Punkten wieder dünner. Knapp darüber verläuft die (orange) 200-Tagelinie, die mittlerweile zur Widerstandsseite gewechselt ist und gegenwärtig bei ca. 15.585 Punkten tendiert. Können die DAX-Bullen beide Hürden überspringen und schaffen sie darüber hinaus einen Tagesschluss oberhalb von 15.670 Zählern, dürften sie fürs Erste aus dem Gröbsten raus sein. Ihr nächster Fokus liegt dann auf dem 50%-Retracement bei 15.833 Punkten der Abwärtsstrecke vom Allzeithoch bis zum Tagestief am vergangenen Mittwoch bei 15.135 Zählern. Wird auch dieses Hindernis aus dem Weg geräumt, rückt die 16.000er-Marke erneut in den Vordergrund. Dort verläuft auch das 61,8%-Retracement der zuvor genannten Abwärtsstrecke. Mit einer Beendigung des Tagehandels darüber wäre der DAX wieder im bullischen Bereich.

Unterstützungen:

1. 15.015 Punkten

2. 14.905 Punkten

3. 14.745 / 14.830 Punkten

Widerstände:

1. 15.563 / 15.670 Punkten

2. 15.833 Punkten

3. 16.000 Punkten

EUR/USD Tageschart (EURUSDc):

Rückblick:

Im EUR/USD kam es am vergangenen Montag zum Bruch des 38,2%-Retracements bei 1.0610 US-Dollar der gesamten Anstiegsstrecke vom Vorjahrestief (0.9535 US-Dollar) bis zum Jahreshoch (1.1275 US-Dollar). Der anschließende Abverkauf stoppte nahe der Horizontalunterstützung bei 1.0480 US-Dollar, von wo aus ein größerer Erholungsversuch startete.

Charttechnischer Ausblick:

Der Euro ist langsam reif für eine stärkere Erholung. Denn seit dem Jahreshoch bröckelte der Kurs peu á peu ohne größere Gegenbewegungen ab. Einen ersten Hinweis auf eine stärkere Erholung würde ein Tagesschlusskurs oberhalb von 1.0662 US-Dollar geben. Gleichzeitig wird dadurch die (graue) 21-Tagelinie überwunden, die momentan auf diesem Niveau entlangschlängelt. Der nächste Stopp könnte aber bereits bei 1.0717 US-Dollar eingelegt werden. Bis zur Widerstandszone zwischen 1.0770 und 1.0790 US-Dollar muss jederzeit mit der Fortsetzung der Euro-Abwertung gerechnet werden. Erst bei Kursen über 1.0881 US-Dollar wird das Bild im Tagesschart neutraler und über 1.0975 US-Dollar bestehen gute Chancen, dass der Aufwärtstrend vom Vorjahrestief in die nächste Runde geht.

Auf der anderen Seite käme es zu einem abrupten Ende der Erholung, sollte der Euro unter 1.0480 US-Dollar abgleiten. Doch bereits bei 1.405 US-Dollar wartet mit dem 50%-Retacement der Strecke vom Vorjahrestief bis zum Jahreshoch ein enorm wichtiger Support, der möglicherweise darüber entscheidet, ob der Aufwärtstrend vom Vorjahrestief wieder fortgesetzt oder der übergeordnete Abwärtstrend wieder aufgenommen wird. Im zweiten Fall rückt die Unterstützungszone zwischen 1.0290 und 1.0315 US-Dollar und darunter das 61,8%-Retracement bei exakt 1.0200 US-Dollar in den Mittelpunkt. Letzteres vielleicht die letzte Chance auf den Start einer größeren, mittelfristigen Aufwärtswelle in Richtung des aktuellen Jahreshochs.

Unterstützungen:

1. 1.0480 US-Dollar

2. 1.0405 US-Dollar

3. 1.0290 / 1.0315 US-Dollar

Widerstände:

1. 1.0662 / 1.0717 US-Dollar

2. 1.0770 / 1.0790 US-Dollar

3. 1.0881 US-Dollar

Gold Tageschart (XAUUSD):

Rückblick:

Im Edelmetall Gold trampelte die Bärenherde in der letzten Handelswoche alles nieder, was nicht schnell zur Seite sprang. So wurde beispielsweise der im August angefertigte Support bei 1.885 US-Dollar problemlos durchbrochen. Nur die bedeutsame Horizontalunterstützung bei 1.858 US-Dollar konnte dem Verkaufsansturm standhalten.

Charttechnischer Ausblick:

Der letzte Handelswoche dürfte die Bullen aufs Neue eindrucksvoll erschüttert haben und der charttechnische Flurschaden ist aus ihrer Sicht enorm groß. Zumindest leisten wichtige Supportmarken eine gute Abwehrarbeit, so dass von einer Verkaufspanik keine Rede sein kann. Auf der Oberseite dürfte nun der August-Support bei 1.885 US-Dollar der erste große Brocken für die Gold-Bullen darstellen. Bis dahin könnten die Gold-Bären die nächste Verkaufsrakete zünden. Darüber gibt es zwar noch keine endgültige Entwarnung, aber zumindest besteht Luft für einen Anstieg bis auf 1.894 US-Dollar, der sich bis zur Widerstandszone zwischen 1.905 und 1.907 US-Dollar ausdehnen kann. Auch an den nächsten beiden Hindernissen bei 1.916 und 1.922 US-Dollar könnten die Gold-Bullen die Beine wieder in Hand nehmen, während die Gold-Bären erneut zur Attacke blasen. Erst mit einer Beendigung des Tageshandels oberhalb von 1.937 US-Dollar, dem 38,2%-Retracement der Abwärtsstrecke vom Jahreshoch (2.064 US-Dollar) bis zum Donnerstagstief (1.857 US-Dollar) entspannt sich das Chartbild deutlich.

Dagegen dürfte der Abverkauf bei Kursen unter dem Donnerstagtief sehr wahrscheinlich bis zum 50%-Retracement bei 1.839 US-Dollar der Strecke vom Vorjahrestief bei 1.614 US-Dollar bis zum Jahreshoch weitergehen. Hier steht möglicherweise die Entscheidung an, ob der Abwärtstrend vom Jahreshoch in die nächste Runde geht oder der übergeordnete Aufwärtstrend einen neuen Impuls bekommt. Bleibt der Impuls aus, wäre die Ausbildung einer größeren Aufwärtswelle im Bereich der beiden Horizontalunterstützungen 1.824 und 1.812 US-Dollar gut vorstellbar. Spätestens an der Unterstützungszone zwischen der Horizontalunterstützung bei 1.796 US-Dollar und dem 61,8%-Retracement bei 1.786 US-Dollar der oben erwähnten Strecke müssten die Gold-Bullen wieder in der Lage sein, zumindest kurzfristig das Kommando zu übernehmen.

Unterstützungen:

1. 1.839 US-Dollar

2. 1.812 / 1.824 US-Dollar

3. 1.786 / 1.796 US-Dollar

Widerstände:

1. 1.885 / 1.894 US-Dollar

2. 1.905 / 1.907 US-Dollar

3. 1.916 / 1.922 US-Dollar

Wichtige Wirtschaftstermine 02.10. – 06.10.2023

TagDatumUhrzeitBeschreibung
Montag02.10.202309:55 UhrDE: Einkaufsmanagerindex verarb. Gewerbe (Sep.)
Montag02.10.202316:00 UhrUS: Einkaufsmanagerindex verarb. Gewerbe (Sep.)
Dienstag03.10.2023GanztagsDE: Feiertag - Tag der Deutschen Einheit
Dienstag03.10.202316:00 UhrUS: JOLTs Stellenangebote (Aug.)
Mittwoch04.10.202310:00 UhrEU: Rede EZB-Präsidentin Lagarde
Mittwoch04.10.202314:15 UhrUS: ADP Beschäftigungsänderung (Sep.)
Mittwoch04.10.202316:00 UhrUS: Einkaufsmanagerindex Dienstleistungen (Sep.)
Donnerstag05.10.202308:00 UhrDE: Handelsbilanz (Aug.)
Freitag06.10.202308:00 UhrDE: Auftragseingang Industrie (Aug.)
Freitag06.10.202314:30 UhrUS: Beschäftigung ex-Agrar (Sep.)
Freitag06.10.202314:30 UhrUS: Arbeitslosenquote (Sep.)

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Hauptindzes1:501:20
Hauptwährungspaare1:2001:30
Edelmetalle1:1001:10
Rohstoffe1:501:10
Aktien1:51:5
Kryptowährungen1:51:2
Kontomerkmale
Persönlicher Kundenbetreuer
Schutz vor negativen Kontosalden
Das Handelskonto unterliegt der 50% Margin-Close-Out Regel
Strikte Trennung von Kundengeldern
Anspruch auf Entschädigung aus dem Investment Compensation Fund
Recht auf Beschwerde bei einer Finanzombudsstelle *
Best Execution & Handelsbestätigungenn
Wichtige Informationsunterlagen