Elbblick Börsenbrief – KW 07/2024

Liebe GBE-Traderinnen und Trader,

in der vergangenen Handelswoche, die durch weniger wichtigen Konjunkturdaten geprägt war, lag das Hauptaugenmerk der Marktakteure in den USA auf den Auktionen der 3- und 10-jährigen US-Staatsanleihen. Das US-Finanzministerium plant insgesamt, im laufenden Quartal Anleihen im Wert von 121 Milliarden US-Dollar zu platzieren. Dabei sollen bestehende Anleihen im Wert von 105,1 Milliarden US-Dollar refinanziert und neue Papiere in Höhe von 15,9 Milliarden US-Dollar neu emittiert werden. So wurden am Dienstag 3-jährige Staatsanleihen im Wert von 54 Milliarden US-Dollar und einen Tag später 10-jährige Rentenpapiere im Rekordvolumen von 42 Milliarden US-Dollar platziert. Bei beiden Auktionen gab es eine hohe Nachfrage, was zu einem Rückgang der Renditen an den Anleihenmärkten führte. Dies wiederum trieb den Aktienmarkt in neue Höhen und sowohl der Technologieindex Nasdaq 100 als auch der marktbreite S&P 500-Index erreichten dadurch neue Rekordhöchststände.

Schlechte Nachrichten dagegen gab es für die deutsche Wirtschaft: Die Industrieländer-Organisation OECD hat die Wachstumsaussichten für Deutschland halbiert und rechnet für 2024 mit einem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von nur noch 0,3 Prozent. Damit liegt Deutschland im Vergleich der größten Industrie- und Schwellenländer (G20) auf dem zweitletzten Platz vor Argentinien. Laut der OECD-Prognose sollen die G20-Staaten 2024 im Schnitt um 2,9 Prozent wachsen. Für 2025 hat die OECD die Prognose für Deutschland ebenfalls leicht zurückgenommen und erwartet ein Wachstum von 1,1 Prozent bei einem G20-Durchschnitt von drei Prozent.

Wie sich die Ereignisse der letzten Tage auf den deutschen Aktienindex DAX, auf das Währungspaar EUR/USD sowie auf das gelbe Edelmetall Gold auswirkten und wohin sich die Kurse möglicherweise entwickeln könnten, erfahren Sie in den folgenden Analysen. 

Die nächsten Elbblick Live Webinare

Mit unserer Webinar-Reihe „Elbblick Live“ durchleuchten wir anhand der charttechnischen Analyse jeweils montags und mittwochs vor DAX- und Wall Street-Eröffnung die wichtigsten und beliebtesten Märkte in einem rund 20-minütigen Live-Webinar. Weitere Informationen zu unserem Elbblick Live Webinar finden Sie auf unserer Webseite. Sie können sich nachfolgend für die nächsten Termine in der kommenden Woche registrieren:

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme.

DAX Tageschart (DE40.c):

Rückblick:

Am Dienstag schaffte der deutsche Leitindex DAX erneut den Sprung über die 17.000er-Marke und stellte dazu einen Tag später bei 17.052 Zählern ein neues Rekordhoch auf. Aber lange konnte der Index das Niveau nicht halten, denn noch am selben Tag ging es wieder abwärts und erst bei 16.885 Punkten stabilisierten sich die Kurse wieder.

Charttechnischer Ausblick:

Irgendwie will ein richtiger Ausbruch über die 17.000er-Marke trotz eines frischen Allzeithochs nicht gelingen. Während die DAX-Bären noch ihre Wunden lecken, treten die DAX-Bullen oberhalb von 17.000 Punkten in einen Käuferstreik. Trotzdem dürften die Bullen das Projektionsziel bei 17.066 Zählern nun erreicht haben, obwohl noch ein paar Pünktchen fehlen bis zur exakten Punktlandung. Blickt man genauer auf die Aufwärtsbewegung seit dem 17. Januar hin, sieht das Chartmuster im Tageschart auf der Oberseite weiterhin verheißungsvoll aus. Somit könnte die Rekordjagd bald wieder Fahrt aufnehmen und im nächsten Schritt ein Projektionsziel aus dem Ein-Stundenchart bei 17.145 Punkten ansteuern. Sollten aber die DAX-Bullen über das aktuelle Rekordhoch kräftiger auf das Gaspedal treten und dadurch einen Kaufrausch auslösen, käme es höchstwahrscheinlich zu einem ungebremsten Anstieg bis zum nächsten Projektionsziel bei 17.230 Punkten, der sich ohne weiteres bis auf 17.335 Punkten ausdehnen kann. Darüber steigt die Gefahr einer massiven Übertreibung und so könnte das nächste Kursziel bei 17.508 Zählern für eine ordentliche Abkühlung sorgen. Spätestens am Fibonacci-Projektionsziel bei 17.800 Zählern, welches über die erste große Aufwärtswelle im neuen Jahrtausend mit dem Jahrestief von 2003 (2.189 Punkte) und dem Jahreshoch von 2007 (8.152 Punkte) ermittelt werden kann, sollten stärkere Gewinnmitnahmen miteinkalkuliert werden.

Auf der Unterseite stellt die (graue) 21-Tagelinie bei aktuell 16.813 Punkten den ersten wichtigen Support dar. Noch bedeutsamer ist jedoch die (blaue) 50-Tagelinie, die gegenwärtig bei 16.730 Punkten tendiert und am 17. Januar bei 16.342 Zählern den Abverkauf vom Rekordhoch mustergültig stoppte. Die erste wichtige waagrechte Unterstützungslinie liegt bei 16.600 Zählern. Unterhalb davon befindet sich eine weitere markante Horizontalunterstützung bei 16.445 Punkten, möglicherweise die letzte Supportlinie, die einen umfangreicheren Abverkauf verhindern könnte. Denn leistet sie keine gute Unterstützungsarbeit, drohen schnelle Abgaben bis auf 16.270 Zählern, die bei entsprechender Verkaufsdynamik den markanten Supportbereich zwischen 16.045 und 16.090 Punkten ansteuern könnten. Hier fällt möglicherweise die Entscheidung, ob der seit Ende Oktober 2023 gestartete Aufwärtstrend wieder aktiviert wird oder die Korrektur vom Rekordhoch in die nächste Runde geht. Im zweiten Fall käme es wohl zum Bruch der 16.000er-Marke und zum Test der horizontalen Unterstützungslinie bei 15.905 Punkten.

Unterstützungen:

1. 16.730 / 16.813 Punkten

2. 16.445 / 16.600 Punkten

3. 16.270 Punkten

Widerstände:

1. 17.145 Punkten

2. 17.230 / 17.335 Punkten

3. 17.508 Punkten

EUR/USD Tageschart (EURUSDc):

Rückblick:

Gleich zum Wochenstart setzte das Währungspaar EUR/USD seine Talfahrt vom Dezemberhoch bei 1.1139 US-Dollar fort und markierte am Dienstag bei 1.0722 US-Dollar den tiefsten Stand seit dem 8. Dezember 2023. Im Anschluss scheiterte ein Anstiegsversuch in Richtung 1,08 US-Dollar bereits bei 1.0788 US-Dollar.

Charttechnischer Ausblick:

Solange der Euro unterhalb von 1.08 US-Dollar verharrt, wäre die Fortsetzung der Abwärtsbewegung vom Dezemberhoch die wahrscheinlichere Variante. Sollte es dazu kommen, würde möglicherweise der horizontale Support bei 1.0665 US-Dollar angepeilt werden. Zumindest dürfte sich der Euro hier etwas stabilisieren und eine Erholung bis zum Mittwochtief bei 1.0722 US-Dollar wäre im Bereich des Möglichen. Folgt aber daraufhin die nächste Abwärtswelle, hätte diese ein Potential für einen Kursverfall bis auf 1.0615 US-Dollar. Im Fall einer weiteren Euro-Abwertung ergibt sich für die Euro-Käufer im Bereich von 1.0580 US-Dollar womöglich die letzte Chance auf eine größere Kehrtwende. Ansonsten droht die Wideraufnahme des langfristigen Abwärtstrends, falls das Vorjahrestief bei 1.0448 US-Dollar unterschritten wird und das 50%-Fibonacci-Retracement bei 1.0405 US-Dollar der Anstiegsstrecke vom Jahrestief 2022 (0.9535 US-Dollar) bis zum Vorjahreshoch (1.1275 US-Dollar) keine Trendumkehr einleitet.

Dagegen wäre ein Tagesschluss über 1.08 US-Dollar ein kleiner Lichtblick für die Oberseite. Doch es liegen einige große Brocken im Weg für eine stärkere Erholung. Beispielsweise die markante (orange) 200- und die bedeutsame (graue) 21-Tagelinie, die gegenwärtig im Bereich 1.0832 und 1.0844 US-Dollar tendieren. Gelingt dem Euro den Sprung darüber, wird die Erholungsbewegung höchstwahrscheinlich im Bereich zwischen 1.0881 und 1.0900 US-Dollar erneut auf den Prüfstand gestellt. Erst mit Notierungen über 1.0960 US-Dollar wird das Bild im Tageschart neutraler und über 1.10 US-Dollar zunehmend bullischer. Dann wäre die Wiederaufnahme des mittelfristigen Aufwärtstrends vom Vorjahrestief und ein Anstieg zu den nächsten charttechnischen Hürden bei 1.1045 oder 1.1085 US-Dollar denkbar. Darüber gäbe es ein Anstiegspotential bis auf 1.1175 oder 1.1204 US-Dollar.

Unterstützungen:

1. 1.0665 US-Dollar

2. 1.0615 US-Dollar

3. 1.0580 US-Dollar

Widerstände:

1. 1.0832 / 1.0844 US-Dollar

2. 1.0881 / 1.0900 US-Dollar

3. 1.0960 / 1.1000 US-Dollar

Gold Tageschart (XAUUSD):

Rückblick:

Äußerst unspektakulär verlief die vergangene Handelswoche im Edelmetall Gold.  Ohne große Dynamik schaukelte der Goldpreis zwischen 2.014 und 2.044 US-Dollar hin und her.

Charttechnischer Ausblick:

Der Goldpreis scheint sich innerhalb des im Chart rot eingezeichneten Rechtecks sehr wohlzufühlen. Bislang gab es noch keine Anzeichen, dass es zu einem Über- bzw. Unterschreiten der Dreieckslinien kommt. Insbesondere die untere Linie wurde in den letzten Tagen erfolgreich getestet. Nun wird es bis zur Dreiecksspitz immer enger, so dass ein Ausbruch aus der Formation zunehmend wahrscheinlicher wird. So könnte ein Tagesschluss weit oberhalb von 2.065 US-Dollar auf den Beginn einer neuen Aufwärtsbewegung hindeuten. Verstärkt wird diese Annahmen durch eine Beendigung des Tageshandels über 2.078 US-Dollar, was zugleich der höchste Schlusskurs in der Historie des gelbschimmernden Edelmetalls wäre. Mit dieser stabilen Vorgabe könnte als Nächstes ein Anstieg bis zum Rekordhoch bei 2.135 US-Dollar folgen, falls die davor verlaufenden horizontalen Widerstandslinien aus dem Ein-Stunden-Chart bei 2.098 und 2.120 US-Dollar hier keinen Strich durch die „Goldbullen-Rechnung“ machen. Ansonsten käme es zu einem neuen Rekordhoch, welches sich entweder im Bereich des Projektionsziels 2.150 oder 2.175 US-Dollar ausbilden könnte. Zünden die Gold-Bullen jedoch ein größeres Kursfeuerwerk ab, würde es vermutlich zu einem Bruch der 2.200er-Marke und zur Erreichung des nächsten Projektionsziels bei 2.207 US-Dollar kommen.

Dagegen würde ein Tagesschluss unter 2.009 US-Dollar möglicherweise für mehr Dynamik auf der Unterseite sorgen. Das Zünglein an der Goldwaage bleibt aber die Horizontalunterstützung bei 1.995 US-Dollar. Denn höchstwahrscheinlich begünstigt eine Beendigung des Tageshandels darunter eine Verbilligung des Goldpreises bis zur (orangen) 200-Tagelinie, die aktuell bei 1.965 US-Dollar sehr waagerecht verläuft und für einen neuen Aufwärtsimpuls sorgen könnte. Andernfalls würde sich der Abverkauf vielleicht bis auf 1.949 US-Dollar oder sogar bis auf das 61,8%-Retracement bei 1.934 US-Dollar der Anstiegsstrecke vom Tagestief am 6. Oktober 2023 (1.810 US-Dollar) bis zum Rekordhoch weiter ausdehnen. Unterhalb des 61,8%-Retracements wäre der Goldkurs mittelfristig bis zur wichtigen Horizontalunterstützung bei 1.875 US-Dollar neutral gepreist. Davor liegt noch eine Supportzone zwischen 1.907 und 1.900 US-Dollar. Erst bei Notierungen unter der 1.875er-Marke nehmen die bärischen Tendenzen deutlich zu und Abgaben bis auf 1.846/1.833 US-Dollar sollten in diesem Fall besser eingeplant werden.

Unterstützungen:

1. 1.996 / 2.009 US-Dollar

2. 1.965 US-Dollar

3. 1.934 / 1.949 US-Dollar

Widerstände:

1. 2.065 US-Dollar

2. 2.078 / 2.098 US-Dollar

3. 2.120 / 2.135 US-Dollar

Wichtige Wirtschaftstermine 12.02. – 16.02.2024

TagDatumUhrzeitBeschreibung
Montag12.02.2024GanztagsCN: Feiertag - Chinesisches Neujahr (gesamte Woche)
Dienstag13.02.202408:00 UhrUK: Arbeitslosenquote (Dez.)
Dienstag13.02.202411:00 UhrDE: ZEW-Konjunkturerwartungen (Feb.)
Dienstag13.02.202413:00 UhrUS: OPEC-Monatsbericht
Dienstag13.02.202414:30 UhrUS: Verbraucherpreisindex (Jan.)
Mittwoch14.02.202408:00 UhrUK: Verbraucherpreisindex (Jan.)
Donnerstag15.02.202408:00 UhrUK: Bruttoinlandsprodukt (Q4.2023)
Donnerstag15.02.202414:30 UhrUS: Einzelhandelsumsätze (Jan.)
Donnerstag15.02.202416:00 UhrUS: Lagerbestände (Dez.)
Freitag16.02.202408:00 UhrDE: Großhandelspreisindex (Jan.)
Freitag16.02.202414:30 UhrUS: Erzeugerpreisindex (Jan.)

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Hauptwährungspaare1:2001:30
Edelmetalle1:1001:10
Rohstoffe1:501:10
Aktien1:51:5
Kryptowährungen1:51:2
Kontomerkmale
Persönlicher Kundenbetreuer
Schutz vor negativen Kontosalden
Das Handelskonto unterliegt der 50% Margin-Close-Out Regel
Strikte Trennung von Kundengeldern
Anspruch auf Entschädigung aus dem Investment Compensation Fund
Recht auf Beschwerde bei einer Finanzombudsstelle *
Best Execution & Handelsbestätigungenn
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