Die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland haben sich im Mai laut der Umfrage an ca. 300 Expertinnen und Experten von Banken, Versicherungen und Finanzabteilungen ausgewählter Großunternehmen erheblich verschlechtert. Der vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) ermittelte Index fiel von plus 4,1 Punkten im April auf aktuell minus 10,7 Zähler auf den tiefsten Stand seit Dezember 2022. Analysten rechneten mit einem Rückgang von lediglich 5,3 Prozent.
Ebenfalls rückläufig ist die Einschätzung der gegenwärtigen konjunkturellen Lage für Deutschland. Diese sank um 2,3 Punkte auf minus 34,8 Punkte. Die ZEW-Konjunkturerwartungen sind ein Frühindikator für die wirtschaftliche Lage in Deutschland, vergleichbar mit den ifo-Geschäftserwartungen.
„Die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland gehen erneut stark zurück. Die Finanzmarktexpertinnen und -experten rechnen auf Sicht von sechs Monaten mit einer Verschlechterung der ohnehin nicht guten Konjunkturlage. Die deutsche Wirtschaft könnte dadurch in eine – wenn auch leichte – Rezession rutschen. Ein Grund für den Rückgang des Stimmungsindikators ist die Erwartung einer noch stärkeren Anhebung der Zinsen durch die EZB. Ein möglicher Zahlungsausfall der Vereinigten Staaten in den nächsten Wochen erhöht zudem die Unsicherheit bezüglich der internationalen Konjunkturentwicklung“, kommentiert ZEW-Präsident Prof. Achim Wambach die aktuellen Zahlen.
Quelle: ZEW