Elbblick Börsenbrief – KW 26/2024

Liebe GBE-Traderinnen und Trader,

die Hoffnung auf zwei US-Zinssenkungen in diesem Jahr hat in der abgelaufenen Börsenwoche aufgrund von falkenhaften Kommentaren einiger US-Notenbanker einen herben Dämpfer erlitten. Nach Ansicht des Präsidenten der Fed von Minneapolis, Neel Kashkari, kann sich die US-Notenbank Fed voraussichtlich bis Dezember mit Zinssenkungen Zeit lassen, um mehr Daten zur Inflation und zum Arbeitsmarkt zu berücksichtigen. Der Präsident der Philadelphia Fed, Patrick Harker, äußerte sich ähnlich und prognostizierte sogar, dass in diesem Jahr nur eine Zinssenkung zu erwarten sei. Der eigentlich so zinsempfindliche US-Technologieindex Nasdaq 100 ignorierte die Aussagen der Währungshüter und überschritt am Donnerstag vor der Wall Street-Eröffnung erstmals die Marke von 20.000 Punkten.

In Deutschland sind die Konjunkturerwartungen laut dem Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung in Mannheim (ZEW) zum elften Mal in Folge gestiegen. Allerdings fiel der Zuwachs von 0,4 Punkte auf 47,5 Zähler schwächer aus als von den Bankenvolkswirten prognostiziert, die mit einem Anstieg auf 50,0 Stellen rechneten. „Die Konjunkturerwartungen sowie die Lageeinschätzung für Deutschland stagnieren. Diese Entwicklungen sind vor dem Hintergrund einer unveränderten Lagebewertung für den Euroraum als Ganzes zu betrachten. Die Inflationserwartungen der Befragten steigen hingegen leicht an. Dieser Anstieg ist vermutlich auf die Inflationsrate im Mai zurückzuführen, die höher ausfiel als allgemein erwartet“, kommentiert ZEW-Präsident Achim Wambach, die aktuellen Ergebnisse.

Wie sich die Ereignisse der letzten Tage auf den deutschen Aktienindex DAX, auf das Währungspaar EUR/USD sowie auf das gelbe Edelmetall Gold auswirkten und wohin sich die Kurse möglicherweise entwickeln könnten, erfahren Sie in den folgenden Analysen.

Die nächsten Elbblick-Live-Webinare

Mit unserer Webinar-Reihe „Elbblick Live“ durchleuchten wir anhand der charttechnischen Analyse jeweils montags und mittwochs vor DAX- und Wall Street-Eröffnung die wichtigsten und beliebtesten Märkte in einem rund 20-minütigen Live-Webinar. Weitere Informationen zu unserem Elbblick-Live-Webinar finden Sie auf unserer Webseite. Sie können sich nachfolgend für die nächsten Termine in der kommenden Woche registrieren:

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme.

Quellen: Dow Jones News, Handelsblatt, ZEW

DAX Tageschart (DE40.c):

Die Entwicklungen in der Vergangenheit sind kein verlässlicher Hinweis auf künftige Erträge, und der Wert einer Investition in ein Finanzinstrument kann sowohl steigen als auch fallen.

Rückblick:

Der deutsche Leitindex DAX verteidigte zwar in der zurückliegenden Handelswoche die 18.000-Punkte-Marke, konnte aber auf der anderen Seite keine entscheidenden Impulse für eine stärkere Aufwärtsbewegung setzen. Der Indexstand liegt weiter unter der (blauen) 50-Tagelinie, die gegenwärtig bei 18.350 Zähler verläuft.

Charttechnischer Ausblick:

Solange der Index unterhalb der 50-Tagelinie notiert, gibt die Korrektur seit dem Allzeithoch bei 18.893 Punkten den Takt an. Knapp über dem 50er-Durchschnitt liegt bei 18.360 Stellen ein signifikanter Horizontalwiderstand und bei 18.418 Zählern das 50%-Retracement des Abverkaufs vom Rekordhoch bis zum Tagestief vom 14. Juni bei 17.950 Punkten. Demnach sollte in diesem Bereich mit einer weiteren Attacke der DAX-Bären gerechnet werden mit möglichem Ziel einer nachhaltigen Unterschreitung der 18.000er-Marke. Erst mit einem Tagesschluss deutlich über dem 61,8%-Retracement bei 18.530 Zählern des zuvor erwähnten Abverkaufs herrscht höchstwahrscheinlich wieder ausgelassene Freude bei den DAX-Bullen und zudem wäre dadurch der Weg bis auf 18.805 Punkten frei. Für ein neues Rekordhoch müssen sich die DAX-Bullen womöglich noch etwas gedulden, denn die Konsolidierung unterhalb des aktuellen Allzeithochs könnte in eine Verlängerung gehen. Kommt es allerdings zum Angriff auf das Rekordhoch, besteht vor der 19.000er-Marke noch eine Abprallgefahr zwischen 18.970 und 18.985 Zählern. Gelingt den DAX-Bullen aber eine nachhaltige Überschreitung der 19.000-Punkte-Marke, lägen die nächsten Projektionsziele bei 19.070 und bei 19.259 Punkten.

Wie oben geschrieben, ist aktuell die Korrektur weiter tonangebend und diese könnte sich mit einem Tagesschluss unterhalb der 18.000er-Schwelle weiter ausdehnen. Zwar existiert zwischen 17.875 und 17.905 Zählern eine Unterstützungszone, die aus zwei Horizontalunterstützungen besteht. Offen bleibt jedoch, ob diese den Verkäufen für eine längere Zeit standhalten kann. Wahrscheinlicher wären Abgaben bis zur nächsten wichtigen Unterstützungszone bei 17.715 und 17.770 Stellen, von wo aus aber dann ein größerer Aufwärtsimpuls starten könnte, der den übergeordneten Aufwärtstrend wieder reaktiviert. Bleibt dieser jedoch aus, drohen weitere Abgaben bis zum waagrechten Support bei 17.625 Punkten mit der Gefahr einer Ausdehnung bis auf 17.455 Zählern.

Unterstützungen:

1. 18.000 Punkte

2. 17.875 / 17.905 Punkte 

3. 17.715 / 17.770 Punkte

Widerstände:

1. 18.350 / 18.418 Punkte

2. 18.530 Punkte

3. 18.805 Punkte

EUR/USD Tageschart (EURUSDc):

2024.26EURUSD
Die Entwicklungen in der Vergangenheit sind kein verlässlicher Hinweis auf künftige Erträge, und der Wert einer Investition in ein Finanzinstrument kann sowohl steigen als auch fallen.

Rückblick:

Zwar stoppte die Gemeinschaftswährung Euro gegenüber dem US-Dollar in den letzten Handelstagen den Abverkauf vom Junihoch bei 1.0916 US-Dollar, doch ein größerer Befreiungsschlag gelang dem Euro nicht. Denn bereits bei 1.0761 US-Dollar schaltete das Währungspaar am Dienstag wieder in den Rückwärtsgang.

Charttechnischer Ausblick:

Der Euro ist weiter unter Druck und notiert gegenwärtig sowohl unter der (blauen) 50-, der (orangen) 200- als auch unter der (grauen) 21-Tagelinie, die zwischen 1.0768 und 1.0796 US-Dollar eng zusammen entlangschlängeln. Dadurch erhöht sich die Wahrscheinlich, dass der Abgabedruck bald wieder zunimmt und das Währungspaar bei Bruch von 1.0650 US-Dollar erneut das Jahrestief bei 1.0601 US-Dollar ins Visier nimmt. Bei einer Unterschreitung würden sich Abwärtsrisiken bis auf 1.0580 – 1.0555 US-Dollar ergeben. Kommt es in diesem Bereich zu keiner Trendwende, könnte diese bei Kursen von 1.0520 bis 1.0490 US-Dollar eingeleitet werden. Darunter rückt das Vorjahrestief bei 1.0448 US-Dollar in den Vordergrund und sollte die Euro-Abwertung darunter weitergehen, käme es wahrscheinlich zum Test des 50%-Retracement bei 1.0405 US-Dollar der Strecke vom Jahrestief 2022 (0.9535 US-Dollar) bis zum Jahreshoch 2023 (1.1275 US-Dollar) und somit zur Entscheidung über die nächste, mittelfristige Ausrichtung im Währungspaar EUR/USD.

Dagegen dürfte sich das Blatt für den Euro bei einem Sprung über alle drei einfachen Durchschnittslinien wenden. Insbesondere ein Tagesschlusskurs über 1.0815 US-Dollar könnte den Euro-Dollar-Kurs dynamisch auf 1.0902 US-Dollar, wenn nicht sogar bis zum 61,8%-Retracement bei 1.0934 US-Dollar der Abwärtsbewegung vom Dezemberhoch bei 1.1139 US-Dollar bis zum Jahrestief katapultieren. Geben die Euro-Käufer weiter den Ton an, so läge ihr nächstes Kursziel bei 1.10 US-Dollar. Hier besteht nach einer kurzen Verschnaufpause durchaus ein Ausbruchspotential für einen rasanten Anstieg in Richtung 1.1045 / 1.1055 US-Dollar. Hier angekommen, wäre zuerst ein Abverkauf bis zur 1.10er-Marke denkbar, bevor die nächste Kaufwelle ins Rollen kommt.

Unterstützungen:

1. 1.0600 / 1.0650 US-Dollar

2. 1.0555 / 1.0580 US-Dollar

3. 1.0490 / 1.0520 US-Dollar

Widerstände:

1. 1.0815 US-Dollar

2. 1.0902 / 1.0934 US-Dollar

3. 1.1000 US-Dollar

Gold Tageschart (XAUUSD):

2024.26XAUUSD
Die Entwicklungen in der Vergangenheit sind kein verlässlicher Hinweis auf künftige Erträge, und der Wert einer Investition in ein Finanzinstrument kann sowohl steigen als auch fallen.

Rückblick:

Am Donnerstag löste sich der Preis für eine Feinunze Gold aus der tagelangen Seitwärtsphase und stieg auf den höchsten Stand seit rund zwei Wochen. Dabei überquerte das Edelmetall sowohl die (graue) 21- als auch die (blaue) 50-Tagelinie.

Charttechnischer Ausblick:

Jetzt steigt die Spannung wieder auf der Oberseite, wobei noch offenbleibt, ob der Ausbruch am Donnerstag wirklich nachhaltig ist. Dafür müssten jetzt Anschlusskäufe folgen, um den Goldpreis zum nächsten bedeutsamen Widerstand bei 2.405 US-Dollar zu bugsieren. Möglicherweise verharrt der Goldpreis im Anschluss nahe der 2.400er-Marke, um Kraft für den nächsten Rekordsprint zu den Projektionszielen bei 2.463 und 2.480 US-Dollar zu tanken. Drücken die Gold-Bullen darüber hinaus weiter auf das Gaspedal, käme es wahrscheinlich zu Kursen im Bereich der 2.500er-Marke und dort vielleicht sogar zum Erreichen des nächsten Kursziels bei 2.517 US-Dollar. Mittelfristig besteht weiterhin ein Aufwärtspotential bis auf 2.609 US-Dollar.

Dagegen dürfte der Abwärtstrend vom Allzeithoch bei 2.450 US-Dollar bei einer erneuten Unterschreitung der 2.300er-Marke in die nächste Runde gehen. Dabei könnte, zumindest kurzfristig, das 38,2%-Retracement bei 2.272 US-Dollar der Aufwärtsbewegung vom Februartief bei 1.984 US-Dollar bis zum Rekordhoch bei 2.450 US-Dollar weitere Verkäufe abwehren. Bei einer zunehmenden Verkaufsdynamik aber würde dann das 50%-Retracement der Aufwärtsbewegung bei 2.217 US-Dollar den nächsten potentiellen Support darstellen, falls davor die Horizontalunterstützung bei 2.244 US-Dollar keine gute Abwehrarbeit leistet. Zusammen mit der Unterstützung des ehemaligen Rekordhochs vom 8. März 2024 bei 2.195 US-Dollar könnte in diesem Kursbereich eine neuer und größerer Aufwärtsimpuls entstehen mit Ziel neue Allzeithochs. Darunter wäre die Rekordfahrt allerdings erst einmal gestoppt und der Goldpreis könnte dann in Richtung des alten Rekordhochs vom 6. Dezember 2023 bei 2.135 US-Dollar fallen, falls davor vom 61,8%-Retracement bei 2.162 US-Dollar ausgehend kein neuer Goldrausch entsteht.

Unterstützungen:

1. 2.272 US-Dollar

2. 2.217 / 2.244 US-Dollar

3. 2.195 US-Dollar

Widerstände:

1. 2.405 US-Dollar

2. 2.463 / 2.480 US-Dollar

3. 2.517 US-Dollar

Wichtige Wirtschaftstermine 24.06. – 28.06.2024

TagDatumUhrzeitBeschreibung
Montag24.06.202410:00 UhrDE: Ifo-Geschäftsklimaindex (Jun.)
Montag24.06.202420:00 UhrUS: Rede Fed-Mitglied Daly
Dienstag25.06.202415:00 UhrUS: Hauspreisindex (Apr.)
Dienstag25.06.202416:00 UhrUS: CB Verbrauchervertrauen (Jun.)
Mittwoch26.06.202408:00 UhrDE: GfK Konsumklima (Jun.)
Mittwoch26.06.202416:00 UhrUS: Verkäufe neuer Häuser (Mai)
Mittwoch26.06.202422:30 UhrUS: Fed-Ergebnisse über Bankenstresstest
Donnerstag27.06.202414:30 UhrUS: Bruttoinlandsprodukt (Q1.2024)
Donnerstag27.06.202414:30 UhrUS: Auftragseingang langlebige Güter (Mai)
Freitag28.06.202408:00 UhrDE: Einzelhandelsumsätze (Mai)
Freitag28.06.202414:30 UhrUS: PCE-Preisindex (Mai)

Risikohinweis

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Maximale Hebelsätze
Hauptindzes1:501:20
Hauptwährungspaare1:2001:30
Edelmetalle1:1001:10
Rohstoffe1:501:10
Aktien1:51:5
Kryptowährungen1:51:2
Kontomerkmale
Persönlicher Kundenbetreuer
Schutz vor negativen Kontosalden
Das Handelskonto unterliegt der 50% Margin-Close-Out Regel
Strikte Trennung von Kundengeldern
Anspruch auf Entschädigung aus dem Investment Compensation Fund
Recht auf Beschwerde bei einer Finanzombudsstelle *
Best Execution & Handelsbestätigungenn
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