Im April sind die Verbraucherpreise in der Eurozone laut den vorläufigen Berechnungen der europäischen Statistikbehörde Eurostat von 6,9 Prozent im März auf 7,0 Prozent gestiegen.
Nachdem in den Vormonaten die Inflation in der Eurozone rückläufig war, stieg diese im vergangenen Monat auf Jahressicht wieder auf 7,0 Prozent, was im Rahmen der Analystenschätzungen lag. Im Monatsvergleich verteuerten sich die Preise um 0,7 Prozent. Im März gab es einen Anstieg von 0,9 Prozent zum Vormonat.
Insbesondere die baltischen Staaten kämpfen weiterhin mit einer hohen Inflation. Im Lettland lag diese im April im Vergleich zum Vorjahresmonat bei 15,0 Prozent, in Litauen bei 13,3 Prozent, während die Teuerung in Estland mit 13,2 Prozent ebenfalls deutlich über dem Schnitt der Eurozone ausfiel.
Auch die Kernrate ohne die Berücksichtigung der stark schwankenden Energie- und Nahrungsmittelpreise verharrt mit einer Jahresrate von 5,6 Prozent weiterhin auf hohem Niveau. Hier wurde die Prognose mit 5,6 Prozent genau getroffen. Im Vormonat legte die Kerninflation noch um 5,7 Prozent zu.
Darum rechnen viele Marktteilnehmer am kommenden Donnerstag, dass die Europäische Zentralbank (EZB) weiter an ihrer straffen Geldpolitik festhält und den Leitzins um 25 Basispunkte auf 3,75 Prozent erhöhen wird. Seit Juli 2022 hat die EZB den Leitzins von 0,0 Prozent bis auf 3,5 Prozent angehoben. Trotzdem gehen einige Analystenhäuser davon aus, dass weitere Zinsanhebungen notwendig sind, um die Teuerungsrate auf das Inflationsziel der EZB bei 2,0 Prozent zu senken.
Quelle: stock3 AG, bloomberg