Markteinblick: Asiatische Börsen schließen positiv, deutsche Produktion sinkt weiter
Die ostasiatischen und australischen Börsen schlossen am heutigen Handelstag im positiven Bereich. Eine Ausnahme bildete der Hang-Seng-Index, der um 0,2 Prozent gegenüber dem Vortagesschluss nachgab. Dagegen beendete der chinesische Schanghai-Composite-Index den Handelstag mit einem Plus von 0,8 Prozent. Angeblich will die chinesische Wertpapieraufsicht staatliche Fonds ermutigen, Stützungskäufe am chinesischen Aktienmarkt zu tätigen. Berichte zufolge gab es diesbezüglich ein Treffen zwischen Präsident Xi Jinping und Vertretern der chinesischen Wertpapieraufsicht.
An den Börsen in Tokio, Sydney und Seoul ging es ebenfalls aufwärts. Zwar belastete der festere japanische Yen die exportlastigen Aktienwerte, aber zum Handelsschluss schloss der japanische Nikkei-225-Index dank guten Frühindikatoren, die mit 110,0 Punkte auf den höchsten Wert seit Oktober 2022 gestiegen sind, mit einem Plus von 0,4 Prozent. In Australien erholten sich die Rohstoffaktien weiter und verhalfen so dem S&P/ASX-200-Index zu einem Kursplus von 0,4 Prozent. Der südkoreanische Kospi ging um 1,0 Prozent höher aus dem Handel. Gute Zahlen aus dem Bankensektor sorgten für steigende Kurse an der Börse in Seoul.
Im Euroraum hat sich EZB-Direktoriumsmitglied Isabel Schnabel erneut gegen schnelle Zinssenkungen ausgesprochen. In einem Interview mit der „Financial Times“ sagte die Notenbankerin, die EZB solle im Hinblick auf eine straffere Geldpolitik „geduldig und vorsichtig“ vorgehen. Aufgrund der hartnäckigen Inflation im Dienstleistungssektor, des robusten Arbeitsmarkts und die geopolitischen Spannungen im Nahen Osten warnt Schnabel vor einen baldigen geldpolitischen Kurswechsel.
Unterdessen ist die Produktion im produzierenden Gewerbe in Deutschland weiter rückläufig. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) heute veröffentlichte, ging die Produktion im Dezember im Vergleich zum Vormonat um 1,6 Prozent, gegenüber dem Vorjahresmonat um 3,0 Prozent zurück. Dabei verzeichnete der energieintensive Industriesektor, zu denen neben der Chemie unter anderem die Bereiche Glas, Glaswaren und Keramik sowie Metallerzeugung und -bearbeitung gehören, einen Produktionsrückgang von 5,8 Prozent gegenüber dem Monat November, während die Produktion von Kfz und Kfz-Teilen um 4 Prozent im Vergleich zum Vormonat stieg.
Chartanalyse EURUSD
Die europäische Gemeinschaftswährung Euro setzte gegenüber dem US-Dollar am Montag den Abverkauf vom Dezemberhoch bei 1.1140 US-Dollar fort und fiel dabei bei 1.0723 US-Dollar auf den niedrigsten Stand seit dem 8. Dezember 2023. Am gestrigen Handelstag stoppte die Talfahrt und auch heute kann sich die Einheitswährung weiter erholen und notiert gegen 11:00 Uhr MEZ bei 1.0770 US-Dollar. Allerdings wird es sich bei 1.0795 US-Dollar zeigen, ob der Euro in der Lage ist, die gegenwärtige Erholungsbewegung weiter auszudehnen. Denn notiert der Kurs weiterhin darunter, hätte die nächste Verkaufswelle das Potential für einen Kursverfall bis zur Horizontalunterstützung bei 1.0665 US-Dollar.
Dagegen könnte ein Tagesschluss über 1.09 US-Dollar eine Trendwende einleiten, die mit Kursen über 1.0930 US-Dollar bestätigt würde. Im Bereich 1.0980 – 1.1000 US-Dollar steht dann der nächste Härtetest an, von wo aus ein weiterer Abverkauf starten könnte. Wird dieser jedoch abgefangen und folgen im Anschluss erneut steigende Kurse, besteht eine Chance auf einen Anstieg bis 1.1045 – 1.1085 US-Dollar.
Quelle: Dow Jones News, Financial Times, stock3.com