Elbblick Börsenbrief – KW 23/2023

Liebe GBE-Traderinnen und Trader,

in buchstäblich letzter Sekunde konnte in den USA eine Zahlungsunfähigkeit und ein Staatsbankrott abgewendet werden. Nachdem am Mittwoch das Gesetz zur Aussetzung der Schuldengrenze für zwei Jahre vom Repräsentantenhaus mit 314 zu 117 Stimmen genehmigt wurde, stimmte am späten Donnerstagabend auch der US-Senat mit 63 zu 36 Stimmen für den Gesetzentwurf. Nun fehlt lediglich die Unterschrift von US-Präsident Joe Biden, damit das Gesetz gültig wird. Bereits am vergangenen Wochenende kam es zwischen Biden und dem republikanischen Sprecher des Repräsentantenhauses, Kevin McCarthy, zu einer Einigung über die Aussetzung der gesetzlichen Schuldengrenze und über die Maßnahmen zur Kürzung der Staatsausgaben. Faktisch hat die USA in den letzten zehn Jahren so viele neue Schulden aufgenommen wie davor seit Gründung der Vereinigten Staaten vor rund 237 Jahren.

Währenddessen ist in Deutschland im Mai die Inflation stärker als von den Ökonomen erwartet zurückgegangen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat legten die Verbraucherpreise um 6,1 Prozent zu. Erwartet wurde ein Rückgang auf 6,5 Prozent nach 7,2 Prozent im April. Im März lag die Inflationsrate noch 7,4 Prozent und im Februar sogar bei 8,7 Prozent. Den größten Preisanstieg verzeichneten die Nahrungsmittel. Diese stiegen im Vergleich zum Mai letzten Jahres um 14,9 Prozent. Dagegen verteuerten sich die Energiepreise auf Jahressicht um 2,6 Prozent und lagen damit unter dem Anstieg der allgemeinen Verbraucherpreise.

Wie sich die Ereignisse der letzten Tage auf den deutschen Aktienindex DAX, auf das Währungspaar EUR/USD sowie auf das gelbe Edelmetall Gold auswirkten und wohin sich die Kurse möglicherweise entwickeln könnten, erfahren Sie in den folgenden Analysen.

 

Die nächsten Elbblick Live Webinare

Mit unserer Webinar-Reihe „Elbblick Live“ durchleuchten wir jeweils montags und mittwochs vor Xetra-DAX- und Wallstreet-Eröffnung die wichtigsten und beliebtesten Märkte in einem rund 20-minütigen Live-Webinar anhand der charttechnischen Analyse. Weitere Informationen zu unserem Elbblick Live Webinar finden Sie auf unserer Webseite. Sie können sich nachfolgend für die nächsten Termine in der kommenden Woche registrieren:

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme.

 

Noch ein kleiner Hinweis:

Der nächste Elbblick Börsenbrief erscheint am 16. Juni 2023.

DAX Tageschart (DE40.c):

Rückblick:

Nach einem dünnen Pfingsthandel am Montag sackte der deutsche Leitindex DAX am Mittwoch bis auf 15.625 Zählern ab und setzte damit die Abwärtsbewegung vom Rekordhoch bei 16.332 Punkten fort. Einen Tag später stoppte die Talfahrt und der Index kletterte erneut über die 16.000-Punkte-Marke.

Charttechnischer Ausblick:

Wirft man einen genauen Blick auf die seit dem Tagestief am 20. März bei 14.458 Punkten gestartete Aufwärtswelle, die bisher am Rekordhoch endete, so hat der DAX nahezu 38,2 Prozent des Anstiegs korrigiert. Im Rahmen dieser Fibonacci-Zahl kann deshalb von einer gesunden Korrektur gesprochen werden. Offen bleibt jedoch, ob das Aktienbarometer die Korrektur noch weiter ausdehnen wird oder diese bereits beendet hat und dadurch aktuell eine neue Kaufwelle in Richtung des Allzeithochs am Laufen ist. Denn sollte der Tageshandel oberhalb von 16.060 Punkten beendet werden, spricht sehr vieles für einen neuen Aufwärtsimpuls mit Anstiegspotential bis auf 16.185 – 16.240 Zählern. Dort könnte der DAX möglicherweise eine Verschnaufpause einlegen, um einerseits die 16k-Marke erneut zu testen und andererseits Kraft für ein neues Rekordhoch zu tanken. Ein solches könnte sich dann in der Region zwischen 16.384 und 16.430 Punkten ausbilden. Anschließend wäre eine Korrektur in Richtung 16.000 Punkte gut vorstellbar.

Im Fall einer Ausdehnung der Korrektur vom Allzeithoch unter 15.600 Zähler liegt der nächste wichtige Support im Bereich von 15.480 / 15.500 Punkten. Von hier aus startet möglicherweise der nächste Versuch, die 16.000-Punkte-Marke wieder zurückzuerobern. Sollte es aber zu einem stärkeren und dynamischen Ausbruch bei der Unterschreitung der 15.600er-Schwelle kommen, rückt das 50%-Retracement der oben genannten Aufwärtswelle in den Vordergrund. Bleiben die DAX-Bären am Drücker, kommt es bei 15.300 Zählern zur Entscheidung über die mittelfristige Trendrichtung. Im Fall einer nachhaltigen Unterschreitung dürfte die Talfahrt im Anschluss zügig bis auf das 61,8%-Retracement bei 15.173 Punkte weitergehen. Kann auch dieser Bereich keinen Support bieten, liegt bei 15.050 Punkten noch eine wichtige Unterstützungslinie, bevor es zum Test der 15.000er-Marke kommt.

Unterstützungen:

1. 15.615 Punkten

2. 15.395 / 15.480 Punkten

3. 15.300 Punkten

Widerstände:

1. 16.060 Punkten

2. 16.185 / 16.240 Punkten

3. 16.384 / 16.430 Punkten

EUR/USD Tageschart (EURUSDc):

Rückblick:

Am vergangenen Mittwoch fiel die Gemeinschaftswährung Euro gegenüber dem US-Dollar bei 1,0635 US-Dollar auf den tiefsten Stand seit dem 20. März. Anschließend erholte sich der Euro-Kurs mit Notierungen über 1,0770 US-Dollar.

Charttechnischer Ausblick:

Trotz der gegenwärtigen Erholung bleibt der jüngste Abwärtstrend vom Jahreshoch bei 1,1095 US-Dollar weiterhin intakt, solange der EUR/USD-Kurs unterhalb dem 38,2%-Retracement der gesamten Korrekturstrecke bei 1,0810 US-Dollar notiert. Mit einem Tagesschluss oberhalb von 1,0831 US-Dollar dürfte der Einheitswährung ein größerer Befreiungsschlag gelingen, der zwar noch nicht zur sofortigen Beendigung der laufenden Korrektur führt, aber zumindest Chancen auf Kurse von 1,0870 bis 1,0905 US-Dollar ermöglicht. Von diesem Niveau aus könnte es erneut stärker abwärts zur 1,07er-Marke gehen. Spätestens mit Notierungen über dem 61,8%-Retracement der Korrekturstrecke bei 1,0920 US-Dollar dürfte die Korrektur endgültig beendet sein und dazu löst ein Tageschluss über 1,0940 US-Dollar möglicherweise eine Rallye bis zum Jahreshoch aus. Die weiteren Ziele darüber liegen bei 1,1130 und 1,1180 US-Dollar.

Erweist sich das 38,2%-Retracement bei 1,0810 US-Dollar als zu große Hürde für den Euro, käme es mit einer Unterschreitung der 1,06er-Marke womöglich zu einem dynamischen Abverkauf bis auf 1,0500 US-Dollar, dem 38,2%-Retracement des Anstiegs vom Vorjahrestief bei 0,9535 US-Dollar bis zum aktuellen Jahreshoch. Zusätzlich wird dieser enorm wichtige Support gegenwärtig von der (orangen) 200-Tagelinie verstärkt. Folgt hier keine stärkere Euro-Aufwertung, droht bei nachhaltigem Bruch der 1,05-Schwelle die Beendigung des Aufwärtstrends vom Vorjahresstief, was zugleich die Wiederaufnahme des übergeordneten Abwärtstrends bedeuten kann. In diesem Fall wird höchstwahrscheinlich die Unterstützungskraft der Horizontalunterstützung bei 1,0390 US-Dollar und darunter des 50%-Retracements der gesamten Euro-Aufwertung vom Vorjahrestief dringend benötigt, um den Abwärtstrend zu stoppen.

Unterstützungen:

1. 1,0630 US-Dollar

2. 1,0500 US-Dollar

3. 1,0315 / 1,0390 US-Dollar

Widerstände:

1. 1,0810 US-Dollar

2. 1,0870 / 1,0905 US-Dollar

3. 1,0920 / 1,0941 US-Dollar

Gold Tageschart (XAUUSD):

Rückblick:

Der Preis für eine Feinunze Gold notierte am vergangenen Dienstag bei 1.932 US-Dollar auf den tiefsten Stand seit dem 17. März. Im Anschluss berappelte sich das Edelmetall wieder, scheiterte aber bislang am 38,2%-Retracement der gesamten Korrektur vom Jahreshoch bei 1.982 US-Dollar.

Charttechnischer Ausblick:

Aktuell findet im Gold-Tageschart eine typische Erholungsbewegung nach einem größeren Abverkauf statt. Um die gegenwärtige Korrektur zu beenden, benötigt Gold einen Tagesschlusskurs oberhalb der „magischen“ 2.000er-Marke. Zwar könnte im Anschluss bei weiter steigenden Kursen am 61,8%-Retracement der gesamten Abwärtsbewegung vom Jahreshoch bei 2.013 US-Dollar ein Rücksetzer erfolgen, aber mit der Überquerung des Horizontalwiderstands bei 2.022 US-Dollar dürfte die Tür bis zur nächsten Hürde bei 2.038 US-Dollar weit offenstehen. Hier könnte der Goldpreis erneut stärker konsolidieren. Ausschlaggebend für den nächsten Angriff auf das Allzeithoch bei 2.075 US-Dollar ist der Bereich zwischen 2.048 und 2.052 US-Dollar. Ein Tageschluss darüber löst ein potenzielles Kaufsignal mit Ziel 2.095 US-Dollar aus. Abhängig von der vorhandenen Kaufkraft der Gold-Bullen kann es sogar zu einem Überschießen über die 2.100er-Marke bis auf 2.125 / 2.150 US-Dollar kommen. Spätestens am Projektionsziel bei 2.175 US-Dollar sollte jedoch eine größere Korrektur eingeplant werden, welche möglicherweise die 2.000er-Marke erneut testen wird.

Auf der Unterseite könnte der horizontale Support bei 1.950 US-Dollar eine entscheidende Rolle über die Fortsetzung des Abverkaufs vom Jahreshoch spielen. Denn schließt Gold auf Tagesschlusskursbasis darunter, folgen wahrscheinlich fallende Kurse bis zur Horizontalunterstützung bei 1.918 US-Dollar. Im Fall eines stärkeren Abverkaufs dürfte dieser Support wohl nur eine kurze Unterstützung bieten. Dagegen muss darunter mit einer stärkeren Gegenwehr der Gold-Bullen im Bereich der beiden wichtigen Fibonacci-Retracements gerechnet werden, die zusammen möglicherweise eine trendentscheidende Unterstützungszone bilden. Zum einen liegt bei 1.904 US-Dollar das 61,8%-Retracement des Anstiegs von Tagestief am 28. Februar bei 1.804 US-Dollar, zum anderen bei 1.892 US-Dollar das 38,2%-Retracement der Aufwärtsbewegung vom Vorjahrestief bei 1.614 US-Dollar bis zum aktuellen Jahreshoch. Hier dürften die Gold-Bullen alle Hebel in Bewegung setzten, um die Fortführung des mittelfristigen Aufwärtstrends nicht zu gefährden. Denn darunter droht die Gefahr eines Abverkaufs bis auf 1.871 – 1.858 US-Dollar.

Unterstützungen:

1. 1.950  US-Dollar

2. 1.918 US-Dollar

3. 1.892 / 1.904 US-Dollar

Widerstände:

1. 2.000 US-Dollar

2. 2.013 / 2.022 US-Dollar

3. 2.038 US-Dollar

Wichtige Wirtschaftstermine 05.06. – 09.06.2023

TagDatumUhrzeitBeschreibung
Montag19.06.2023GanztagsUS: Feiertag Juneteenth
Dienstag20.06.202308:00 UhrDE: Erzeugerpreisindex (Mai)
Dienstag20.06.202310:00 UhrEU: Leistungsbilanz (Apr.)
Dienstag20.06.202314:30 UhrUS: Baugenehmigungen (Mai)
Mittwoch21.06.202308:00 UhrUK: Verbraucherpreispreisindex (Mai)
Mittwoch21.06.202308:00 UhrDE: Auto-Zulassungen (Mai)
Donnerstag22.06.202313:00 UhrUK: Zinsentscheidung Bank of England (BoE)
Donnerstag22.06.202314:30 UhrUS: Wöchentliche Erstanträge Arbeitslosenhilfe
Donnerstag22.06.202316:00 UhrUS: Verkäufe bestehender Häuser (Mai)
Freitag23.06.202309:30 UhrDE: Einkaufsmanagerindex (Jun.)
Freitag23.06.202315:45 UhrUS: Einkaufsmanagerindex (Jun.)

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Maximale Hebelsätze
Hauptindzes1:501:20
Hauptwährungspaare1:2001:30
Edelmetalle1:1001:10
Rohstoffe1:501:10
Aktien1:51:5
Kryptowährungen1:51:2
Kontomerkmale
Persönlicher Kundenbetreuer
Schutz vor negativen Kontosalden
Das Handelskonto unterliegt der 50% Margin-Close-Out Regel
Strikte Trennung von Kundengeldern
Anspruch auf Entschädigung aus dem Investment Compensation Fund
Recht auf Beschwerde bei einer Finanzombudsstelle *
Best Execution & Handelsbestätigungenn
Wichtige Informationsunterlagen