Elbblick Börsenbrief – KW 13/2023

Liebe GBE-Traderinnen und Trader,

außergewöhnliche Situationen erfordern außergewöhnliche Maßnahmen. So zwang die Schweizer Regierung noch vor Ertönen der Börsenglocke zum Handelsstart am Montag per Notverordnung die UBS, die schwer angeschlagene Großbank Credit Suisse (CS) ohne Zustimmung der Aktionäre der beiden Banken für drei Milliarden Schweizer Franken zu übernehmen. Aus Sicht der UBS vielleicht kein schlechter Deal, denn allein das Schweiz-Geschäft der CS wird von Analysten auf einen Wert von bis zu zehn Milliarden Schweizer Franken geschätzt. Die Bilanzsumme der UBS wird durch die Übernahme rund 1,7 Billionen US-Dollar betragen und damit mehr als doppelt so hoch wie das Schweizer Bruttoinlandsprodukt.

Trotz der aktuellen Bankenkrise erhöhte die US-Notenbank Fed am vergangenen Mittwoch den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte auf eine Spanne von 4,75 bis 5,00 Prozent. Allerdings signalisierten die Währungshüter, dass die Verwerfungen im Bankensystem die Phase der Zinserhöhungen früher beenden könnten als bislang geplant. Auf der anschließenden Pressekonferenz sagte Fed-Chef Jerome Powell: „Es ist wichtig, dass wir das Vertrauen in die Eindämmung der Inflation durch unsere Maßnahmen erhalten“, und fügte hinzu, dass die Fed fest entschlossen sei, die Inflation wieder auf das Ziel von 2 Prozent zu bringen.

Wie sich die Ereignisse der letzten Tage auf den deutschen Aktienindex DAX, auf das Währungspaar EUR/USD sowie auf das gelbe Edelmetall Gold auswirkten und wohin sich die Kurse möglicherweise entwickeln könnten, erfahren Sie in den folgenden Analysen.

Die nächsten Elbblick Live Webinare

Mit unserer Webinar-Reihe „Elbblick Live“ durchleuchten wir jeweils montags und mittwochs vor Xetra-DAX- und Wallstreet-Eröffnung die wichtigsten und beliebtesten Märkte in einem rund 20-minütigen Live-Webinar anhand der charttechnischen Analyse. Weitere Informationen zu unserem Elbblick Live Webinar finden Sie auf unserer Webseite. Sie können sich nachfolgend für die nächsten Termine in der kommenden Woche registrieren:

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme.

DAX Tageschart (DE40.c):

Rückblick:

Direkt nach der Eröffnung des Xetra-Handels am vergangenen Montag setzte der deutsche Leitindex DAX den Abverkauf der Vorwoche ungebremst bis auf 14.458 Punkten fort. Doch schon eine Stunde später kam es zu einer stärkeren Erholungsrallye, die im Wochenverlauf den Indexstand auf über 15.300 Punkte erhöhte.

Charttechnischer Ausblick:

Letztendlich hat die Unterstützungszone zwischen 14.500 und 14.600 Zählern trotz eines kurzen Abrutschens darunter gehalten und damit bravourös ihren Job erledigt. Dass es im Anschluss umgehend und ohne Probleme wieder über die 15.000er-Marke ging, zeigt, dass die DAX-Bullen weiterhin sehr präsent sind. Kommt es dabei zu einem „Push“ über 15.300 Punkte, rückt der signifikante Horizontalwiderstand bei 15.480 / 15.500 Punkten in den Vordergrund des Kursgeschehens. Von hier aus könnte der DAX nochmals Luft holen, um den Anstieg bis zur nächsten Hürde bei 15.585 Zählern fortzusetzen. Wird diese übersprungen und kommt es dazu zu einer Beendigung des Tageshandels oberhalb von 15.680 Punkten, wäre Platz für einen Indexanstieg bis in den Bereich von 15.742 – 15.805 Punkten. Auf dem Weg zur 16.000er-Marke könnte der DAX zwischen 15.860 und 15.920 Zählern erneut eine Pause einlegen. Machen sich die DAX-Bullen anschließend wieder an die Arbeit, folgt möglicherweise ein Anstieg bis auf 16.030 Punkten, vorausgesetzt, der Horizontalwiderstand bei 15.970 wird dabei nicht zum Spielverderber.

Notiert der DAX weiterhin unter 15.300 Punkten, sollte mit einer Ausdehnung der Korrektur der jüngsten Erholungsrallye bis zum 61,8%-Retracement der Erholungsbewegung bei 14.780 Zählern gerechnet werden.  Hier stehen die Ampeln für den Beginn einer neuen, größeren Kaufwelle auf grün. Erst darunter wechselt die Ampelfarbe auf gelb und im Fall eines Tagesschluss unterhalb von 14.650 Punkten sogar auf rot. Denn dies wäre der tiefste Tagesschlusskurs seit dem 5. Januar 2023 und hätte sehr wahrscheinlich ein Abverkauf zum Horizontalsupport bei 14.385 Zählern zur Folge. Sollte die Käuferseite dort keinen stabilen Boden ausbilden, wäre mit weiteren Verlusten bis an das 38,2%-Retracement bei 14.235 Punkten der gesamten Aufwärtsbewegung vom letztjährigen Jahrestief (11.860) bis zum aktuellen Jahreshoch (15.706) zu rechnen. Darunter könnte noch die horizontale Unterstützung bei 14.100 Punkten eine Stützhilfe bieten, bevor die (orange) 200-Tagelinie, die gegenwärtig bei 13.882 Punkten tendiert und seit Mitte November 2022 nicht mehr unterschritten wurde, auf ihre Standhaftigkeit getestet wird.

Unterstützungen:

1. 14.780 Punkten

2. 14.650 Punkten

3. 14.395 Punkten

Widerstände:

1. 15.480 / 15.500 Punkten

2. 15.585 / 15.680 Punkten

3. 15.742 / 15.805 Punkten

EUR/USD Tageschart (EURUSDc):

Rückblick:

Die Gemeinschaftswährung Euro konnte in der abgelaufenen Handelswoche gegenüber dem US-Dollar wieder stärker zulegen und war auf dem besten Weg zur 1,10er-Marke. Doch kurz vor Erreichen des Horizontalwiderstands bei 1,0940 US-Dollar legte die Einheitswährung den Rückwärtsgang ein und fiel erneut unter die Schwelle von 1,08 US-Dollar zurück.

Charttechnischer Ausblick:

Der aktuelle Trend im EUR/USD ist zwar weiterhin aufwärtsgerichtet, doch große Kursrallyes auf der Oberseite sind in den nächsten Handelstagen eher nicht zu erwarten. Erst ein Sprung mit einem Tagesschluss über 1,0940 US-Dollar bringt frischen Wind auf der Oberseite, der den Euro zum Jahreshoch bei 1,1033 US-Dollar befördern könnte. Reicht dazu der Rückenwind für neue Jahreshochs noch aus, würde sich das Monatshoch vom April 2022 bei 1,1076 US-Dollar als nächste Zielmarke anbieten. Weitere Kursziele darüber befinden sich bei 1,1130 und 1,1180 US-Dollar.

Bevor aber der Aufwärtstrend in die nächste Runde geht, könnte die Einheitswährung an der Horizontalunterstützung bei 1,0675 US-Dollar den dafür notwendigen Schwung holen. Dehnt sich jedoch die Korrektur darunter weiter aus, bietet der Support bei 1,0575 US-Doller möglicherweise noch einen Puffer, bevor der Bereich von 1,0530 US-Dollar zum vierten Mal seit Ende Februar getestet wird. Fraglich ist, ob das Fundament in diesem Fall den Verkäufen erneut standhalten kann. Wahrscheinlicher wäre ein Abgleiten zum 38,2%-Fibonacci-Retracement bei 1,0460 US-Dollar der Aufwärtsbewegung vom Mehrjahrestief bei 0,9535 US-Dollar bis zum Jahreshoch bei 1,1033 US-Dollar. Folgt hier keine Kehrtwende, müsste der Euro spätestens an der Horizontalunterstützung bei 1,0390 US-Dollar wieder aufwerten können. Denn darunter könnte das Chartbild zugunsten des langfristigen Abwärtstrends wieder kippen, insbesondere bei einem Bruch des 50%-Retracements bei 1,0282 US-Dollar der oben genannten Strecke. In diesem Fall wäre die Gemeinschaftswährung zwar nicht hoffnungslos verloren, da an den beiden Horizontalunterstützungen bei 1,0220 und 1,0135 US-Dollar sowie am 61,8%-Retracement bei 1,0108 US-Dollar die nächsten, mittelfristigen Trendwechsel vollzogen werden könnten. Sollte aber die Parität erneut fallen, muss mit einer Unterschreitung des letztjährigen Tiefs bei 0,9535 US-Dollar gerechnet werden.

Unterstützungen:

1. 1,0675 US-Dollar

2. 1,0530 / 1,0575 US-Dollar

3. 1,0460 US-Dollar

Widerstände:

1. 1,0940 US-Dollar

2. 1,1033 US-Dollar

3. 1,1076 US-Dollar

Gold Tageschart (XAUUSD):

Rückblick:

Der Goldpreis nutzte gleich am ersten Handelstag die gute Vorlage zum Ende der Vorwoche und überquerte zum ersten Mal seit gut einem Jahr wieder die „magische Marke“ von 2.000 US-Dollar. Doch weit ging die Reise jenseits der „magischen Marke“ nicht, denn bereits bei 2.010 US-Dollar kam es zu verstärkten Gewinnmitnahmen, die den Goldpreis bis auf 1.935 US-Dollar verbilligten.

Charttechnischer Ausblick:

Der Rücksetzer auf die Horizontalunterstützung bei 1.935 US-Dollar konnte die Gold-Bullen nicht beeindrucken, denn sie holten umgehend zum Gegenschlag aus, um den Preis wieder über die „magische Marke“ zu bugsieren. Nun könnte das nächste Kursziel bei 2.033 US-Dollar angesteuert werden. Aber so richtig spannend wird es erst im Bereich des vorjährigen Jahreshochs bei 2.070 US-Dollar und dem Rekordpreis aus dem Jahr 2020 bei 2.075 US-Dollar. Ein stärkerer Rücksetzer sollte hier definitiv eingeplant werden, insbesondere im Fall eines „kaufpanischen“ Anstiegs. Wird im Anschluss der Rücksetzer oberhalb der 2.000er-Schwelle abgefangen und rollt dazu die nächste Kaufwelle an, löst diese die Projektionsziele bei 2.095 US-Dollar und 2.125 / 2.150 US-Dollar aus.

Dagegen würde eine Beendigung des Tageshandels unterhalb von 1.935 US-Dollar zunächst einen Strich durch die zuvor beschriebene „Bullen-Rechnung“ machen und es droht die Fortsetzung der Korrektur bis auf 1.906 US-Dollar. Hier angekommen, bestehen gute Chancen auf den Beginn einer nächsten Aufwärtswelle in Richtung der 2.000er-Marke. Ansonsten könnte der Unterstützungsbereich zwischen 1.871 und 1.858 US-Dollar als Sprungbrett für die nächste Aufwärtsbewegung dienen. Zunehmend kritisch wird es für die Gold-Bullen aber erst unterhalb von 1.812 US-Dollar. Dann würde sich das Chartbild eintrüben und weitere Abgaben bis zu den beiden Horizontalunterstützungen bei 1.796 und 1.784 US-Dollar wären die Folge.

Unterstützungen:

1. 1.906 / 1.935 US-Dollar

2. 1.858 / 1.871 US-Dollar

3. 1.812 US-Dollar

Widerstände:

1. 2.033 US-Dollar

2. 2.070 / 2.075 US-Dollar

3. 2.095 US-Dollar

Wichtige Wirtschaftstermine 27.03. – 31.03.2023

TagDatumUhrzeitBeschreibung
Montag27.03.202310:00 UhrDE: ifo-Geschäftsklimaindex (Mrz.)
Dienstag28.03.202314:30 UhrUS: Warenhandelsbilanz (Feb.)
Dienstag28.03.202316:00 UhrUS: CB Verbrauchervertrauen (Mrz.)
Mittwoch29.03.202308:00 UhrDE: GfK Konsumklima (Apr.)
Mittwoch29.03.202316:00 UhrUS: Schwebende Hausverkäufe (Feb.)
Donnerstag30.03.202314:00 UhrDE: Verbraucherpreise (Mrz.)
Donnerstag30.03.202314:30 UhrUS: Bruttoinlandsprodukt (Q4.2022)
Donnerstag30.03.202314:30 UhrUS: Erstanträge Arbeitslosenunterstützung
Freitag31.03.202309:55 UhrDE: Arbeitslosenquote (Mrz.)
Freitag31.03.202314:30 UhrUS: PCE-Preisindex (Feb.)
Freitag31.03.202316:00 UhrUS: Erwartungen Uni-Michigan (Mrz.)

Risikohinweis

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Maximale Hebelsätze
Hauptindzes1:501:20
Hauptwährungspaare1:2001:30
Edelmetalle1:1001:10
Rohstoffe1:501:10
Aktien1:51:5
Kryptowährungen1:51:2
Kontomerkmale
Persönlicher Kundenbetreuer
Schutz vor negativen Kontosalden
Das Handelskonto unterliegt der 50% Margin-Close-Out Regel
Strikte Trennung von Kundengeldern
Anspruch auf Entschädigung aus dem Investment Compensation Fund
Recht auf Beschwerde bei einer Finanzombudsstelle *
Best Execution & Handelsbestätigungenn
Wichtige Informationsunterlagen