Elbblick Börsenbrief – KW 06/2024

Liebe GBE-Traderinnen und Trader,

die Hoffnung auf eine baldige Zinssenkung in den USA bekam am vergangenen Mittwoch einen kräftigen Dämpfer. Zunächst beließ die US-Notenbank Fed, wie von den meisten Marktakteuren erwartet, den Leitzins weiter auf der Spanne von 5,25 bis 5,5 Prozent. Laut dem Statement zur Zinsentscheidung gehen die Währungshüter jedoch nicht davon aus, dass eine Zinssenkung angemessen ist, bis mehr Vertrauen besteht, dass sich die Inflation nachhaltig in Richtung zwei Prozent bewegt. In der anschließenden Presskonferenz wurde Fed-Chef Jerome Powell noch konkreter und betonte, „eine Zinssenkung schon im März sei unwahrscheinlich. Fast jeder im Komitee hält aber eine Zinssenkung im Verlauf des Jahres für angemessen“.

In Deutschland fällt die Inflation schneller als erwartet. Wie das Statische Bundesamt auf Basis einer ersten Schätzung am Mittwoch mitteilte, sank die Teuerungsrate im Jahresvergleich von 3,7 Prozent im Dezember auf 2,9 Prozent im Januar und damit stärker als von den Analysten erwartet, die mit einem Rückgang auf 3,0 Prozent rechneten. Nach wie vor sind die Nahrungsmittelpreise mit einem Anstieg von 3,8 Prozent ein großer Inflationstreiber, während die Energiepreise um 2,8 Prozent zum Vorjahresmonat fielen.

Wie sich die Ereignisse der letzten Tage auf den deutschen Aktienindex DAX, auf das Währungspaar EUR/USD sowie auf das gelbe Edelmetall Gold auswirkten und wohin sich die Kurse möglicherweise entwickeln könnten, erfahren Sie in den folgenden Analysen. 

Die nächsten Elbblick Live Webinare

Mit unserer Webinar-Reihe „Elbblick Live“ durchleuchten wir anhand der charttechnischen Analyse jeweils montags und mittwochs vor DAX- und Wall Street-Eröffnung die wichtigsten und beliebtesten Märkte in einem rund 20-minütigen Live-Webinar. Weitere Informationen zu unserem Elbblick Live Webinar finden Sie auf unserer Webseite. Sie können sich nachfolgend für die nächsten Termine in der kommenden Woche registrieren:

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme.

DAX Tageschart (DE40.c):

Rückblick:

Der deutsche Leitindex DAX startete positiv in die abgelaufene Börsenwoche und markierte am Dienstag bei 17.015 Punkten ein frisches Rekordhoch. Im Anschluss kam es dann zu Gewinnmitnahmen, die den Index bis auf 16.781 Zählern drückten. Von dort aus erholte sich der DAX wieder in Richtung 17.000er-Marke.

Charttechnischer Ausblick:

So wie es aussieht haben die DAX-Bullen noch nicht genug und sie sehen ein deutlich höheres Kurspotential im deutschen Leitindex für neue Allzeithochs. Das nächste Projektionsziel von 17.066 Punkten liegt nicht weit entfernt vom aktuellen Rekordhoch bei 17.015 Zählern. Sollten aber die DAX-Bullen über der 17.000er-Schwelle kräftig auf das Gaspedal treten und dadurch einen Kaufrausch auslösen, käme es höchstwahrscheinlich zu einem ungebremsten Anstieg bis zum nächsten Projektionsziel bei 17.230 Punkten, der sich ohne weiteres bis auf 17.335 Punkten ausdehnen kann. Darüber steigt die Gefahr einer massiven Übertreibung und so könnte das obere Band der Bollinger Bänder aus dem Wochenchart (aktuell bei 17.564 Zählern) in Zusammenarbeit mit dem Kursziel bei 17.512 Zählern für eine ordentliche Abkühlung sorgen. Spätestens am Fibonacci-Projektionsziel bei 17.800 Zählern, welches über die erste große Aufwärtswelle im neuen Jahrtausend mit dem Jahrestief von 2003 (2.189 Punkte) und dem Jahreshoch von 2007 (8.152 Punkte) ermittelt werden kann, sollten stärkere Gewinnmitnahmen miteinkalkuliert werden.

Auf der Unterseite stellt die (graue) 21-Tagelinie bei aktuell 16.745 Punkten den ersten wichtigen Support dar. Noch bedeutsamer ist jedoch die (blaue) 50-Tagelinie, die gegenwärtig bei 16.636 Punkten tendiert und am 17. Januar bei 16.342 Zählern den Abverkauf vom Rekordhoch mustergültig stoppte. Darüber hinaus verstärkt die Durchschnittslinie momentan den wichtigen Supportbereich bei 16.600 Zählern. Unterhalb davon befindet sich eine weitere markante Horizontalunterstützung bei 16.445 Punkten, möglicherweise die letzte Supportlinie, die einen umfangreicheren Abverkauf verhindern könnte. Denn leistet sie keine gute Unterstützungsarbeit, drohen schnelle Abgaben bis auf 16.270 Zählern, die bei entsprechender Verkaufsdynamik den markanten Supportbereich zwischen 16.045 und 16.090 Punkten ansteuern könnten. Hier fällt möglicherweise die Entscheidung, ob der seit Ende Oktober 2023 gestartete Aufwärtstrend wieder aktiviert wird oder die Korrektur vom Rekordhoch in die nächste Runde geht. Im zweiten Fall käme es wohl zum Bruch der 16.000er-Marke und zum Test der horizontalen Unterstützungslinie bei 15.905 Punkten.

Unterstützungen:

1. 16.600 / 16.745 Punkten

2. 16.445 Punkten

3. 16.045 / 16.090 Punkten

Widerstände:

1. 17.066 Punkten

2. 17.230 / 17.335 Punkten

3. 17.512/ 17.564 Punkten

EUR/USD Tageschart (EURUSDc):

Rückblick:

In der vergangenen Handelswoche pendelte die Gemeinschaftswährung Euro gegenüber dem US-Dollar größtenteils um die (orange) 200-Tagelinie, die aktuell bei 1.0838 US-Dollar verläuft. Am Donnerstag gelang jedoch ein deutlicher Tagesschluss über die so wichtige Durchschnittslinie und es folgte ein weiterer Anstieg am Freitag bis auf 1.0897 US-Dollar.

Charttechnischer Ausblick:

So richtig konnte sich der Euro von der 200-Tagelinie bislang nicht entfernen. Darum ist weiterhin die Frage offen, ob es zu einer Fortsetzung der am 3. Oktober 2023 bei 1.0448 US-Dollar begonnenen Aufwärtsbewegung kommt oder ob der Abwärtstrend vom Vorjahreshoch bei 1.1275 US-Dollar reaktiviert wird. Aufgrund der aktuellen Notierung des EUR/USD-Kurses oberhalb der 200-Tagelinie bestehen gegenwärtig bessere Chancen auf einen nächsten Aufwärtsimpuls. Ein Tagesschluss über 1.0917 US-Dollar würde dies bekräftigen und wahrscheinlich einen Kursanstieg bis auf 1.0960 US-Dollar auslösen. Bis zur 1.10er Marke ist die Einheitswährung weiterhin anfällig für die Wiederaufnahme des Abwärtstrends vom Vorjahreshoch. Darüber stabilisiert sich das Chartbild zunehmend und die Euro-Aufwertung könnte dadurch bis auf 1.1052 bis 1.1085 US-Dollar weitergehen, bevor erneut ein stärkerer Kursrücksetzer folgt. Darüber gäbe es ein Anstiegspotential bis auf 1.1175 oder 1.1204 US-Dollar.

Auf der Unterseite bot in der Vorwoche das 50%-Retracements der Anstiegsstrecke vom Vorjahrestief (1.0448 US-Dollar) bis zum Dezemberhoch (1.1139 US-Dollar) bei 1.0794 US-Dollar trotz einer kleinen Unterschreitung am Donnerstag bis auf 1.0780 US-Dollar eine grandiose Abwehrarbeit. Sollte aber diese wichtige Unterstützung erneut angesteuert werden, wäre diesmal ein Abverkauf bis zur waagrechten Supportlinie bei 1.0756 US-Dollar wahrscheinlicher. Bleiben die Euro-Verkäufer hier am Drücker, könnte es bis zum 61,8%-Retracement bei 1.0712 US-Dollar der oben erwähnten Anstiegsstrecke weiter abwärts gehen. Auf diesem Niveau angekommen, holen die Euro-Käufer sehr wahrscheinlich zu einem größeren Gegenschlag aus, um zu versuchen, die Einheitswährung wieder in die Aufwärtsspur mit Ziel 1.10 US-Dollar zu bringen. Dies dürfte jedoch mittels einen Tagesschluss unterhalb von 1.0712 US-Dollar scheitern, denn dadurch drohen Abgaben bis auf 1.0665 US-Dollar, die sich bis auf 1.0616 US-Dollar hinziehen könnten. Im Fall einer weiteren Euro-Abwertung ergibt sich für die Euro-Käufer im Bereich von 1.0580 US-Dollar womöglich die letzte Chance auf eine größere Kehrtwende.

Unterstützungen:

1. 1.0780 US-Dollar

2. 1.0712 / 1.0756 US-Dollar

3. 1.0616 / 1.0665 US-Dollar

Widerstände:

1. 1.0917 US-Dollar

2. 1.0960 / 1.1000 US-Dollar

3. 1.1052 / 1.1084 US-Dollar

Gold Tageschart (XAUUSD):

Rückblick:

Im Vergleich zur Vorwoche kam in den letzten Handelstagen im Edelmetall Gold etwas mehr Schwung auf die Oberseite. Allerdings scheiterte am Donnerstag ein stärker Anstiegsversuch am Horizontalwiderstand bei 2.065 US-Dollar.

Charttechnischer Ausblick:

Tendenziell neigt der Goldpreis momentan eher in Richtung Oberseite. Was jedoch fehlt ist ein stärkerer Ausbruch über 2.065 US-Dollar, um sich weiter von der 2.000er-Marke zu distanzieren. Dazu würde ein Tagesschlusskurs über 2.078 US-Dollar zu einer Stabilisierung beitragen, was zugleich der höchste Schlusskurs in der Historie des gelbschimmernden Edelmetalls wäre. Mit dieser stabilen Vorgabe könnte als Nächstes ein Anstieg bis zum Rekordhoch bei 2.135 US-Dollar folgen, falls die davor verlaufenden horizontalen Widerstandslinien aus dem Ein-Stunden-Chart bei 2.098 und 2.120 US-Dollar hier keinen Strich durch die „Goldbullen-Rechnung“ machen. Ansonsten käme es zu einem neuen Rekordhoch, welches sich entweder im Bereich des Projektionsziels 2.150 oder 2.175 US-Dollar ausbilden könnte. Zünden die Gold-Bullen jedoch ein größeres Kursfeuerwerk ab, würde es vermutlich zu einem Bruch der 2.200er-Marke und zur Erreichung des nächsten Projektionsziels bei 2.207 US-Dollar kommen.

Dagegen würde ein Tagesschluss unter 2.025 US-Dollar möglicherweise für mehr Dynamik auf der Unterseite sorgen. Das Zünglein an der Goldwaage bleibt aber die Horizontalunterstützung bei 1.995 US-Dollar. Denn höchstwahrscheinlich begünstigt eine Beendigung des Tageshandels darunter eine Verbilligung des Goldpreises bis zur (orangen) 200-Tagelinie, die aktuell bei 1.965 US-Dollar verläuft und für einen neuen Aufwärtsimpuls sorgen könnte. Andernfalls würde ein weiteres Verkaufssignal aktiviert werden, dem ein Einbruch auf 1.949 US-Dollar oder sogar bis auf das 61,8%-Retracement bei 1.934 US-Dollar der Anstiegsstrecke vom Tagestief am 6. Oktober 2023 (1.810 US-Dollar) bis zum Rekordhoch folgen dürfte. Unterhalb des 61,8%-Retracements wäre der Goldkurs mittelfristig bis zur wichtigen Horizontalunterstützung bei 1.875 US-Dollar neutral gepreist. Davor liegt noch eine Supportzone zwischen 1.907 und 1.900 US-Dollar. Erst bei Notierungen unter der 1.875er-Marke nehmen die bärischen Tendenzen deutlich zu und Abgaben bis auf 1.846/1.833 US-Dollar sollten in diesem Fall besser eingeplant werden.

Unterstützungen:

1. 1.996 / 2.025US-Dollar

2. 1.965 US-Dollar

3. 1.934 / 1.949 US-Dollar

Widerstände:

1. 2.065 US-Dollar

2. 2.078 /2.098 US-Dollar

3. 2.120 / 2.135 US-Dollar

Wichtige Wirtschaftstermine 05.02. – 09.02.2024

TagDatumUhrzeitBeschreibung
Montag05.02.202408:00 UhrDE: Handelsbilanz (Jan.)
Montag05.02.202409:55 UhrDE: Einkaufsmanagerindex (Jan.)
Montag05.02.202416:00 UhrUS: Einkaufsmanagerindex (Jan.)
Dienstag06.02.202408:00 UhrDE: Auftragseingang der Industrie (Dez.)
Mittwoch07.02.202408:00 UhrDE: Industrieproduktion (Dez.)
Mittwoch07.02.202414:30 UhrUS: Handelsbilanz (Dez.)
Donnerstag08.02.202410:00 UhrEU: Monatsbericht der EZB
Donnerstag08.02.202414:30 UhrUS: Erstanträge Arbeitslosenhilfe
Donnerstag08.02.202416:00 UhrUS: Lagerbestände beim Großhandel (Dez.)
Donnerstag08.02.202416:00 UhrUS: Umsatz der Großhändler (Dez.)
Freitag09.02.202408:00 UhrDE: Verbraucherpreisindex (Jan.)

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Maximale Hebelsätze
Hauptindzes1:501:20
Hauptwährungspaare1:2001:30
Edelmetalle1:1001:10
Rohstoffe1:501:10
Aktien1:51:5
Kryptowährungen1:51:2
Kontomerkmale
Persönlicher Kundenbetreuer
Schutz vor negativen Kontosalden
Das Handelskonto unterliegt der 50% Margin-Close-Out Regel
Strikte Trennung von Kundengeldern
Anspruch auf Entschädigung aus dem Investment Compensation Fund
Recht auf Beschwerde bei einer Finanzombudsstelle *
Best Execution & Handelsbestätigungenn
Wichtige Informationsunterlagen