Die US-Wirtschaft hat im November 2022 mehr als 263.000 neue Arbeitsplätze geschaffen, eine Zahl, die die Schätzungen einiger Ökonomen um ein Viertel übersteigt. Der Arbeitsmarkt versucht, nach dem Pandemieschock und seinen wirtschaftlichen Folgen zur Normalität zurückzukehren. Daher kann ein Stellenzuwachs von 260.000 als ein weiteres Zeichen für einen gesunden Markt angesehen werden, da dieser Zuwachs über dem Durchschnitt vor der Pandemie von 150.000 bis 200.000 neuen Stellen pro Monat liegt. In diesem Jahr lag das Stellenwachstum bisher bei durchschnittlich 407.000 pro Monat, verglichen mit 562.000 im Jahr 2021, dennoch haben viele große Unternehmen, insbesondere im Technologiesektor, Entlassungen angekündigt. In der Zwischenzeit bleibt die Arbeitslosenquote wie erwartet bei 3,7 Prozent.
Überraschend hohe Löhne haben die Bullen an der Wall Street in den USA am Freitagnachmittag aufgeschreckt. Die Stundenlöhne stiegen im Vergleich zum Vormonat um 0,6 Prozent – Experten hatten lediglich mit 0,3 Prozent gerechnet -, so dass sich die Jahresrate von 4,7 Prozent auf 4,9 Prozent erhöhte. Die Hoffnung, dass ein schwächer werdender US-Arbeitsmarkt die Fed entlasten würde, hat sich damit vorerst nicht erfüllt. Ein überraschend robuster Arbeitsmarkt kommt am Aktienmarkt nicht gut an. Solange die Lohn-Preis-Spirale nicht durchbrochen ist, wird die Zentralbank wohl weiter versuchen müssen, die Inflation durch Zinserhöhungen in den Griff zu bekommen.
Quellen: US-DOL; dpa