Der DAX konnte mehrere Tage seine Ausbruchshorizontale 18.893 behaupten. Gestern, am Montag, den 15.10.2024, stieg der Index auf neue Allzeithochs oberhalb von 19.492 Punkten. Das sind Kurse, die nie ein Mensch zuvor gesehen hat – jedenfalls nicht beim DAX! Die Chancen stehen gut für eine weitere Rally in Richtung der 20.000 Punkte. Der DAX legte in der vergangenen Woche bereits um 1,3 Prozent zu. Damit rückte er schon bis auf weniger als ein Prozent an seinen Rekord von 19.492 Zählern heran. Auch wenn das positiv zu bewerten ist, ist die „Gefahr“ nun groß, dass es zu einer euphorischen Stimmung kommt. Dann könnten so viele Anleger investiert sein, dass zu wenig Käufer übrigbleiben, welche die Kurse noch weiter nach oben treiben. Zur Erklärung: eine Euphorie ist beim DAX-Sentiment bei einem Plus von vier Punkten erreicht.
Zwei Branchen trieben zuletzt den DAX wesentlich: Versicherungsaktien und die Automobilbranche.
Mercedes-Benz, Daimler Truck und Continental im Aufwind
In der Automobilbranche ging es teilweise bergauf. Stephan Heibel, Geschäftsführer des Analysehauses Animus: „Hier scheint das Schlimmste inzwischen eingepreist zu sein“, sagt der Sentiment-Experte. Die Aktie von Mercedes-Benz stieg letzte Woche um knapp ein Prozent, Daimler Truck um drei Prozent und bei Continental ging es um knapp sieben Prozent nach oben. Auch wenn alle drei Werte in dieser Woche wieder verloren haben, ist das ein gutes Signal. Jedoch ist der Druck weiterhin enorm hoch. Die jüngsten Warnsignale aus der letzten Woche, zeichnen ein negatives Bild. Alle drei großen deutschen Hersteller (BMW, Mercedes und der Volkswagen Konzern) verzeichnen einen Absatzeinbruch in China im dritten Quartal. Es ist weiterhin wichtig, dass die deutschen Autohersteller sich anpassen und wieder den Anschluss finden.
Hannover Rück und Münchener Rück ebenso im Aufwind
Die beiden Versicherer (Munich Re, Hannover Rück) stiegen jeweils um gut vier Prozent, die Allianz um knapp zwei Prozent. Auch in dieser Woche starten die Werte positiv. „Versicherungen profitieren von hohen Versicherungsprämien, die nach der Inflation nun zu nachhaltig höheren Einnahmen führen. Außerdem bleibt der Schaden durch die Hurrikan-Saison in den USA überschaubar“, erklärt es uns Stephan Heibel.
Ölpreis fällt – kein Angriff auf iranische Ölanlagen
In den vergangenen Wochen war der Ölpreis bereits stark durch den Nahost-Konflikt geprägt worden. Bereits zuvor war der Preis der Nordseesorte Brent bereits mehrfach gefallen – aber auch zeitweise stark gestiegen. Der Preis für ein Barrel zur Lieferung im Dezember fiel heute, am Dienstag den 15.10., bereits um 2,34 US-Dollar auf 75,12 US-Dollar (heute Vormittag). Dies entspricht einer Senkung von rund drei Prozent. Anfang vergangener Woche hatte der Ölpreis noch zeitweise bei über 80 US-Dollar pro Barrel notiert.
Die Geopolitik hat hier großen Einfluss, aber auch der Monatsbericht der OPEC am gestrigen Nachmittag sorgt für zusätzlichen Brennstoff. In diesem teilte die OPEC mit, dass die Prognosen für die zukünftige Ölnachfrage zum dritten Mal in Folge gesenkt wurden.

Quelle: stock3, Handelsblatt, finanzmarktwelt