Deutlicher Anstieg der Verbraucherpreise in Deutschland
Das neue Jahr ist erst wenige Tage alt, und schon gibt es bedeutende Neuigkeiten aus der Wirtschaft. Am gestrigen Montag veröffentlichte das Statistische Bundesamt die Erstmeldung der Verbraucherpreise, also der Inflationsdaten, für die Bundesrepublik Deutschland. Im Vergleich zum Dezember des Vorjahres stiegen die Verbraucherpreise von 2,2 % auf 2,6 %, was einem Anstieg von 0,4 % entspricht. Die Prognose lag hier bei 2,4%. Auch die Kerninflation, die Nahrungsmittel und Energie ausklammert, zeigte sich im Dezember mit 3,1 % leicht über den Erwartungen von 3,0 %. Während die Preise für Lebensmittel um 2,0 % zulegten, bleiben Dienstleistungen mit einem Anstieg von 4,1 % der Haupttreiber der Inflation. Die untenstehende Grafik veranschaulicht die Veränderungen der Verbraucherpreise. Seit dem Tiefststand von 1,6 % im Oktober 2024 verzeichnet die Inflation einen zwar moderaten, jedoch stetigen Anstieg.
Veränderung der Verbraucherpreise seit September 2023

Auch die Inflation der Eurozone steigt
Es war absehbar, dass auch die Verbraucherpreise in der Eurozone weiter ansteigen würden. Im Vergleich zum Vorjahresmonat Dezember erhöhten sich die Verbraucherpreise um 2,4 %. Damit wurde die Prognose von 2,4 % zwar genau getroffen, jedoch lag der vorherige Wert bei 2,2 %, was einen Anstieg von 0,2 % bedeutet. Die Kerninflation blieb zum Vorjahresmonat unverändert bei 2,7 %. Auch in der Eurozone zeigt sich der Dienstleistungssektor mit einer Teuerungsrate von 4,0 % als klarer Haupttreiber der Verbraucherpreise, gefolgt von Lebensmitteln, die um 2,7 % zulegten.
Wichtige Arbeitsmarktdaten aus den USA
Die Wirtschaftsprojektion der Fed-Mitglieder vom 18. Dezember 2024 zeichnet ein klares Bild: Statt der ursprünglich erwarteten vier Zinssenkungen gehen die Mitglieder nun lediglich von zwei Senkungen in diesem Jahr aus. Umso mehr Aufmerksamkeit wird die Fed daher den bevorstehenden Arbeitsmarktdaten aus den USA widmen. Den Auftakt machen am Mittwoch um 14:15 Uhr MEZ die ADP-Beschäftigungsänderungen, die sich auf Daten von rund 400.000 US-Unternehmen mit insgesamt etwa 25 Millionen Beschäftigten stützen. Am Freitag folgt der offizielle US-Arbeitsmarktbericht, die sogenannten Nonfarm Payrolls, den das US-Arbeitsministerium veröffentlichen wird.
Zusätzlich wird am Mittwoch um 20:00 Uhr MEZ das FOMC-Sitzungsprotokoll herausgegeben. Dieses Dokument liefert detaillierte Einblicke in die Zinsentscheidungen der Fed von vor drei Wochen.
Ein Blick aufs Gold
Nachdem Gold im vergangenen Jahr den größten Wertzuwachs seit 2010 verzeichnete und etwa 560 US-Dollar an Wert gewann, fragen sich viele Anleger: Setzt sich die Rally fort?
Ein Blick auf einige Faktoren, die den Goldpreis in naher Zukunft beeinflussen könnten, gibt etwas Aufschluss: Derzeit kaufen Zentralbanken weiterhin große Mengen Gold und bauen ihre Reserven aus. Im November 2024 wurden netto 53 Tonnen Gold erworben – bemerkenswert, da auch China erstmals seit April wieder als Käufer auftrat. Diese Goldkäufe der Zentralbanken wirken unterstützend auf den Goldpreis. Auch geopolitische Spannungen steigern die Nachfrage nach Gold und könnten ebenfalls einen Anstieg des Preises begünstigen. Gegenwind kommt jedoch von der US-Notenbank Fed, der Politik von Donald Trump sowie der steigenden Inflation in den USA. Die Fed plant vorerst nur wenige Zinssenkungen, was Gold weniger attraktiv machen könnte. Ein starker US-Dollar infolge hoher Zinsen verteuert Gold für Anleger, die in anderen Währungen investieren. Zudem wird Trumps Politik als inflationstreibend eingeschätzt, was wiederum zu höheren Zinsen führen könnte – ein belastender Faktor für das Edelmetall.
Trotz dieser Herausforderungen bleiben Experten zuversichtlich: Viele rechnen damit, dass der Goldpreis im Jahr 2025 auf bis zu 3.000 US-Dollar steigen könnte.
Quelle: finanzmarktwelt, investing