Markteinblick: Handelskrieg erschüttert die Märkte

Was sich aktuell an den globalen Märkten abspielt, ist nichts für schwache Nerven. Was einst als Handelsstreit zwischen den USA und einzelnen Ländern begann, hat sich mittlerweile zu einem umfassenden globalen Handelskrieg ausgeweitet.

Am vergangenen Mittwoch ließ US-Präsident Donald Trump die Bombe platzen: Die USA erheben pauschale Zölle in Höhe von 10 % auf sämtliche importierte Waren. Doch damit nicht genug – einige Länder trifft es deutlich härter. Auf Importe aus China wurde ein zusätzlicher Strafzoll von satten 34 % verhängt, was die Gesamtbelastung auf nun 54 % steigen lässt. Auch Europa bleibt nicht verschont: Mit 20 % Strafzoll ist der wirtschaftliche Schlag auch hier spürbar.

Viele Länder reagierten prompt – mit eigenen Gegenzöllen oder entsprechenden Ankündigungen. Der Handelskrieg ist nun vollends entfacht – und die Märkte geraten weltweit ins Wanken. Große Börsenindizes verlieren innerhalb weniger Minuten mehrere Hundert Punkte – teils stärker als zu Beginn der Corona-Pandemie. Besonders drastisch: Der Hang-Seng-Index in Hongkong brach am Montag um über 13 % ein – der größte Tagesverlust seit der Finanzkrise. Die Angst vor einer globalen Rezession wächst.

Und was macht Trump? Der US-Präsident wiegelt ab. Crash-Sorgen? Aus seiner Sicht unbegründet. Er bleibt kompromisslos, verteidigt seine harte Zollpolitik – und stellt klar: Solange das Handelsdefizit der USA nicht beseitigt ist, werde es keine Zollsenkungen geben. Gegenüber Reportern sagte Trump am Sonntag laut Bloomberg: „Wir werden wieder eine wohlhabende Nation – wohlhabender als je zuvor.“ Und weiter: „Vergessen Sie die Märkte – wir haben alle Vorteile.“ Seine Logik: „Ich will nicht, dass irgendetwas nach unten geht, aber manchmal muss man bittere Medizin nehmen, um etwas zu heilen.“

Fake News! 90-tägige Zollpause!

Die Märkte schalteten am Montag Nachmittag plötzlich in den Rally-Modus. DAX, Dow Jones, Nasdaq – alle großen Indizes sprangen innerhalb weniger Minuten um über 1.000 Punkte nach oben. Auch der S&P 500 legte rasant zu, zeitweise um bis zu 7 %. Anleger weltweit rieben sich die Augen: Was hatte diesen gewaltigen Kurssprung ausgelöst? Die Antwort kam aus den USA – genauer gesagt, aus den Tickerzeilen von CNBC. Der Nachrichtensender verbreitete unbestätigte Informationen, wonach die Trump-Regierung eine 90-tägige Aussetzung der Zölle in Erwägung ziehe. Die Meldung verbreitete sich wie ein Lauffeuer: Auch große Medien wie Reuters griffen die Nachricht auf. Die Hoffnung auf eine Atempause im Handelskrieg ging viral – und ließ die Kurse durch die Decke schießen.

Doch die Euphorie hielt nur kurz. Wenig später meldete sich Karoline Leavitt, Pressesprecherin des Weißen Hauses, zu Wort – mit klaren Worten: Die Berichte über eine mögliche Zollpause seien nichts weiter als „Fake News“.
Die Reaktion der Märkte? Unverzüglich und deutlich. Die zuvor entfachte Rally kam abrupt zum Stillstand – und wich einem spürbaren Rücksetzer. Die Hoffnung verflog so schnell, wie sie gekommen war.

USA gegen China – Kampf bis zum Ende

Die Nachrichten im Handelskrieg überschlagen sich. Der Zollkrieg zwischen China und den USA droht weiter zu eskalieren. Nachdem US-Präsident Trump vergangene Woche zusätzliche Zölle in Höhe von 34 % gegen China verhängt hatte, antwortete China ebenfalls mit Zöllen in Höhe von 34 % auf US-Importe.

Trump gestern auf Truth Social:
Gestern hat China zusätzlich zu seinen bereits rekordverdächtigen Zöllen, nichtmonetären Zöllen, illegalen Subventionen für Unternehmen und massiven langfristigen Währungsmanipulationen Vergeltungszölle in Höhe von 34 % eingeführt, obwohl ich davor gewarnt hatte, dass jedes Land, das Vergeltungsmaßnahmen gegen die USA durch die Einführung zusätzlicher Zölle, die über den bereits bestehenden langfristigen Zollmissbrauch unserer Nation hinausgehen, sofort mit neuen und wesentlich höheren Zöllen rechnen muss, die über die ursprünglich festgelegten Zölle hinausgehen. Wenn China daher seine Erhöhung um 34 % über seinen bereits bestehenden langfristigen Handelsmissbrauch nicht bis morgen, den 8. April 2025, zurücknimmt, werden die Vereinigten Staaten ZUSÄTZLICHE Zölle in Höhe von 50 % auf China erheben, die ab dem 9. April gelten. Darüber hinaus werden alle Gespräche mit China über die von ihnen gewünschten Treffen mit uns beendet! Die Verhandlungen mit anderen Ländern, die ebenfalls Treffen beantragt haben, werden sofort aufgenommen. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit in dieser Angelegenheit!

„Die Drohung der USA, die Zölle gegenüber China weiter zu erhöhen, ist ein weiterer schwerwiegender Fehler – und zeigt einmal mehr den erpresserischen Charakter der amerikanischen Handelspolitik“, erklärte das chinesische Handelsministerium am Dienstag in einer offiziellen Stellungnahme. „Sollten die USA weiterhin stur auf ihrem Kurs bleiben, wird China bis zum Äußersten gehen – und kämpfen.“

Donnerstag – Verbraucherpreise aus den USA

Inmitten des anhaltenden Handelskonflikts und stark schwankender Märkte steht am Donnerstag um 14:30 Uhr MESZ ein wichtiger Termin an: Die Veröffentlichung der US-Verbraucherpreise. Auch wenn der aktuelle Handelskrieg zum jetzigen Zeitpunkt wohl noch keinen direkten Einfluss auf diese Daten hat, könnten sich die Auswirkungen im weiteren Jahresverlauf deutlich zeigen. Die Veröffentlichung der Inflationszahlen dürfte den ohnehin schon nervösen Markt erneut in Bewegung bringen – starke Kursschwankungen sind nicht auszuschließen.

Risikohinweis

Der Handel an Finanzmärkten ist mit erheblichen Risiken verbunden. Insbesondere in volatilen Marktphasen kann es innerhalb kürzester Zeit zu starken Kursbewegungen kommen – Schwankungen von mehreren hundert Punkten sind keine Seltenheit.

Ein angemessenes Risiko- und Moneymanagement kann helfen, Verluste zu begrenzen, bietet jedoch keinen vollständigen Schutz. Auch bei sorgfältiger Planung besteht die Möglichkeit eines Totalverlusts des eingesetzten Kapitals.

Der Handel sollte nur mit Kapital erfolgen, dessen Verlust finanziell verkraftbar ist.

Die GBE-Webinare gehen in die Osterpause

Unsere GBE-Webinare machen über Ostern eine kurze Pause. Aufgrund von Feiertagen und Osterurlaub findet am 9. April vorerst das letzte Webinar statt.

Ab dem 23. April sind wir wie gewohnt wieder mit spannenden Themen für euch da.

Wir wünschen frohe Ostern und eine erholsame Zeit!

Quelle: finanzmarktwelt, investing, 

Haftungsausschluss CFDs sind komplexe Instrumente und bergen ein hohes Risiko, Gelder schnell durch Hebelwirkung zu verlieren. 79.00% der Privatanleger-Konten verlieren Gelder, wenn Sie CFDs mit diesem Anbieter handeln. Sie sollten überlegen, ob Sie verstehen, wie CFDs funktionieren und ob Sie es sich leisten können, das Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

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