Eine Kombination verschiedener Ereignisse führten zu einem Absturz der Aktienmärkte zu Beginn der Woche. Ausschlaggebend waren sicherlich die US-Arbeitsmarktdaten, enttäuschende Wirtschaftszahlen und schwache Quartalsergebnisse der großen Tech-Konzerne, die eine abnehmende KI-Euphorie nach sich zog.
Nikkei 225 mit größtem Tagesverlust seit 1987
Der japanische Aktienmarkt befand sich zum Start in die neue Handelswoche im Crashmodus. Der Nikkei 225 verlor am Montag 12,4 % und schloss bei 31.458 Punkten. Es war der schlimmste Tag für den Index seit dem „Schwarzem Montag“ von 1987 und zeitgleich in Bezug auf Punkte der größte Verlust der Nikkei Geschichte mit minus 4.451 Punkten. Am Dienstag erholte sich der Index etwas von den Strapazen am Montag und schloss mit + 8,0 % bei 33.986 Zählern.
US-Märkte wetten auf Zinssenkung von 1,25 % bis Jahresende
Aufgrund der schwachen Konjunkturdaten der vergangenen Woche aus den USA, einschließlich des ISM-Index und der Arbeitsmarktdaten, sowie dem jüngsten Börsencrash, spekulieren die Märkte zunehmend darauf, dass die Federal Reserve (Fed) die Zinsen drastisch senken könnte. Laut dem CME Fed Watch Tool beträgt die aktuelle Wahrscheinlichkeit 73,5 %, dass die Fed bei ihrer nächsten Sitzung am 18. September die Zinsen um 0,5 % (50 Basispunkte) senken wird. Bis zum Jahresende wird sogar eine Zinssenkung um insgesamt 1,25 % (125 Basispunkte) erwartet. Einige Marktteilnehmer halten es zudem für möglich, dass die Fed außerplanmäßig handelt, um einen weiteren drastischen Einbruch der Aktienmärkte oder eine drohende Rezession zu verhindern.
CME Fed Watch Tool – Zielzinswahrscheinlichkeit
Experten rechnen mit Erholung – Turnaround Tuesday?
Händler erwarten für Dienstag eine marktbreite Erholung, die sich bereits in den frühen Handelsstunden abzeichnet. Besonders die Märkte in Japan verzeichnen einen beeindruckenden Zuwachs von 8,0 % im Vergleich zum Vortag. Auch in anderen asiatischen Börsen geht es bergauf; auch unser heimischer DAX notiert am Morgen fast 500 Punkte über seinem gestrigen Tiefstand. Gleichzeitig erholen sich die US-Aktienfutures von einem dreitägigen globalen Ausverkauf.
Der Bitcoin zeigt eine deutliche Erholung: Nachdem er zuvor auf die 50.000-USD-Marke gefallen war, stieg er am Dienstag kurzzeitig wieder auf über 56.000-USD. Diese Art von Markterholung ist als „Turnaround Tuesday“ bekannt. Der Begriff entstand nach dem Kurseinbruch am „Schwarzen Montag“ am 19. Oktober 1987 und ist mittlerweile gut durch statistische Daten belegt. Obwohl es wie ein Klischee klingt, ist das Phänomen des Turnaround Tuesday – bei dem sich die Aktienmärkte nach einem Ausverkauf zu Beginn der Woche erholen – eine immer wiederkehrende Gelegenheit, die Marktbeobachter gerne nutzen.
Quelle: Finanzmarktwelt, Stock3, CMEGroup