Der Euro ist gegenüber dem US-Dollar weiter auf der Überholspur. Am heutigen Handelstag verfehlte die Einheitswährung bislang nur knapp das Jahreshoch vom 14. April bei 1,1076 US-Dollar. Die höchste Kursnotierung heute lag bei 1,1067 US-Dollar. Gegen 15:45 Uhr MESZ notiert das Währungspaar knapp oberhalb der 1,10er-Marke bei 1,1005 US-Dollar.
Trotz einiger hawkischen Kommentare von Vertretern der US-Notenbank Fed in den letzten Tagen gehen einige Marktteilnehmer davon aus, dass die Währungshüter im Juni eine Zinspause einlegen und im weiteren Jahresverlauf die Zinsen wieder senken werden. Begründet wird die Annahme mit Rezessionssorgen, die sich aufgrund einer lang andauernden hohen Inflation verstärken könnten. Auf der nächsten Fed-Sitzung am 3. Mai wird noch mit einer Erhöhung der Leitzinsen um 25 Basispunkte auf eine Spanne von 5,00 bis 5,25 Prozent gerechnet. Große Aufmerksamkeit dürfte vor allem die Kommentare zum Zinsausblick auf sich ziehen.
Mit Blick auf die Charttechnik befindet sich die Gemeinschaftswährung gegenüber dem Greenback seit dem letztjährigen Jahrestief bei 0,9535 US-Dollar weiterhin in einem intakten Aufwärtstrend. Gelingt dem Euro als Nächstes den Sprung über das aktuelle Jahreshoch, besteht ein Anstiegspotential bis auf 1,1106 US-Dollar. Darüber liegen die nächsten Widerstände bei 1,1130 und 1,1180 US-Dollar. Mittelfristig wäre eine Aufwertung zum 61,8%-Retracement bei 1,1275 US-Dollar der Abwärtsbewegung vom Jahreshoch 2021 (1,2350 US-Dollar) bis letztjähriges Jahrestief durchaus vorstellbar.
Auf der Unterseite besteht bei 1,0965 US-Dollar eine erste, wichtige horizontale Unterstützung. Sollte es zu einer Ausdehnung der Korrektur kommen, könnte bei 1,0924 US-Dollar die nächste Aufwärtswelle ins Rollen kommen. Erst unter 1,0860 US-Dollar trübt sich das Chartbild zunehmend ein und das Thema neue Jahreshochs dürfte dann erst einmal vom Tisch sein.
Quelle: dpa, Bloomberg