Markteinblick: Anleger setzen auf Gold als sicheren Hafen

Aufgrund der Bankenkrise dient das Edelmetall wieder als Fluchtanlage. Doch auch Goldanleger müssen mit heftigen Preisschwankungen rechnen.

Der Zusammenbruch der Silicon Valley Bank und der Signature Bank in den Vereinigten Staaten hat eine plötzliche Welle der Unsicherheit über die Stabilität des amerikanischen Finanzsektors ausgelöst. Nachdem sich die Lage der Schweizer Großbank Credit Suisse rapide verschlechtert hatte, griff dies auch auf Europa über. Deshalb hat die Fed am Mittwoch die Zinssätze nur um 25 Basispunkte erhöht. Damit räumt sie ein, dass sie vor zwei Herausforderungen steht. Die erste besteht darin, dass die Inflation nicht verschwunden ist, und die Fed ist eindeutig der Ansicht, dass die Zinsen angehoben werden müssen. Die zweite Herausforderung besteht darin, die Inflation inmitten einer Bankenkrise unter Kontrolle zu bringen, auch wenn sich die Krise in den letzten Tagen etwas abgeschwächt zu haben scheint.

Die Befürchtung einer größeren, systemischen Bankenkrise stützte den Goldpreis auf mehrere Weisen. Zum einen fielen die Renditen von US-Staatsanleihen dramatisch, und zusätzlich wurden in Nordamerika und Europa börsengehandelte Indexfonds, die ETF auf Gold, und physisches Gold als so genannter sicherer Hafen gekauft.

„Wenn Anleger und Sparer das Vertrauen in das Bankensystem verlieren, ist Gold eine der Anlagen, denen sich einige Investoren zuwenden. Das scheint in den vergangenen zwei Wochen geschehen zu sein – und dürfte auch bei einer Verschärfung der Bankenkrise zu starken Investitionen in Gold führen“, so Chefanalyst Uwe Wunderle vom Brokerhaus GBE.

Im Gegensatz zu den vergangenen neun Monaten kaufen derzeit sowohl Anleger mit einer Vorliebe für physisches Gold als auch typische ETF-Anleger Gold, so die jüngste Studie des World Gold Council. Physische Goldkäufer sind seit der Finanzkrise und insbesondere in den letzten drei Jahren ein starkes und beständiges Element des Marktes gewesen. ETF-Investoren hingegen waren volatiler und kauften in den ersten zehn Monaten des Jahres 2020 nach dem russischen Einmarsch in der Ukraine Gold, verkauften aber in anderen Zeiträumen. Die aktuelle Sorge vor einer Bankenkrise scheint beide Arten von Anlegern zu vereinen.

Gold Chartanalyse


Der Rücksetzer auf die Horizontalunterstützung bei 1.935 US-Dollar konnte die Gold-Bullen nicht beeindrucken, denn sie holten umgehend zum Gegenschlag aus, um den Preis wieder über die „magische Marke“ zu bugsieren. Nun könnte das nächste Kursziel bei 2.033 US-Dollar angesteuert werden. Aber so richtig spannend wird es erst im Bereich des vorjährigen Jahreshochs bei 2.070 US-Dollar und dem Rekordpreis aus dem Jahr 2020 bei 2.075 US-Dollar. Ein stärkerer Rücksetzer sollte hier definitiv eingeplant werden, insbesondere im Fall eines „kaufpanischen“ Anstiegs. Wird im Anschluss der Rücksetzer oberhalb der 2.000er-Schwelle abgefangen und rollt dazu die nächste Kaufwelle an, löst diese die Projektionsziele bei 2.095 US-Dollar und 2.125 / 2.150 US-Dollar aus.


Dagegen würde eine Beendigung des Tageshandels unterhalb von 1.935 US-Dollar zunächst einen Strich durch die zuvor beschriebene „Bullen-Rechnung“ machen und es droht die Fortsetzung der Korrektur bis auf 1.906 US-Dollar. Hier angekommen, stehen die Chance gut für den Start der nächsten Aufwärtswelle in Richtung der 2.000er-Marke. Ansonsten könnte der Unterstützungsbereich zwischen 1.871 und 1.858 US-Dollar als Sprungbrett für die nächste Aufwärtsbewegung sorgen. Zunehmend kritisch wird es für Gold-Bullen aber erst unterhalb von 1.812 US-Dollar. Dann würde sich das Chartbild eintrüben und weitere Abgaben bis zu den beiden Horizontalunterstützungen bei 1.796 und 1.784 US-Dollar wären die Folge.

Quelle: wgc;faz;dpa

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