Nach dem großen Abverkauf am Montag der vergangenen Handelswoche zeigte sich eine spürbare Erholung an den Märkten. An der Spitze dieser Erholungsbewegung steht, wie schon beim Abverkauf, der Nikkei. Seit dem Tiefstand am 1. August konnte der Nikkei 225 um 16,29 % zulegen und erreichte 36.232 Punkte. Die Händler werden zunehmend vorsichtiger, da möglicherweise noch nicht alle Carry-Trades abgewickelt sind. Darüber hinaus richtet sich der Blick besorgt auf den Nahen Osten, wo eine militärische Eskalation zwischen dem Iran und Israel befürchtet wird. Der Nikkei 225 schloss gestern mit 3,0 % auf 36.232 Punkte im Plus, der Hang-Seng-Index konnte immerhin noch mit +0,3 % bei 17.159 Zählern schließen.
Sechs Zinssenkunken der EZB bis Ende 2025?
Im Gegensatz zur US-Notenbank Fed hat die Europäische Zentralbank (EZB) bereits mit Zinssenkungen begonnen. Im Juni beschloss die EZB die Zinswende und senkte daraufhin erstmals seit fünf Jahren den Leitzins. Eine Bloomberg-Umfrage unter Prognostikern zeigt, dass der Leitzins in sechs aufeinanderfolgenden Sitzungen voraussichtlich um jeweils 0,25 % gesenkt wird.
Ökonomen prognostizieren sechs aufeinanderfolgende Zinssenkungen der EZB
Goldpreis steigt vor US-Inflationsdaten – Rekordhoch in greifbarer Nähe
Das Edelmetall hat in den letzten drei Handelstagen eine beeindruckende Performance gezeigt. Noch am Montag der vergangenen Woche fiel der Preis bis auf 2.364 US-Dollar, dort lag eine bedeutende Unterstützungszone. Angesichts der bevorstehenden Inflationsdaten aus den USA und der starken Erholung in den letzten Tagen konnte das Edelmetall von diesem Tiefpunkt aus bis heute um 4,6 % auf 2.477 US-Dollar zulegen. Das Allzeithoch bei 2.483 US-Dollar rückt damit in greifbare Nähe. Mit großer Spannung werden die Verbraucherpreise (Inflationsdaten) am Mittwoch 14:30 Uhr MEZ aus den USA erwartet.
Weiter Gefahr für Rücksetzer
Noch vor wenigen Tagen herrschte bei einigen Händlern Panik, nachdem zahlreiche Märkte stark eingebrochen waren. Das aktuelle Bild zeigt, dass die Turbulenzen der geplatzten Carry-Trades bereits bei einigen Händlern wieder in Vergessenheit geraten sind. Trotz der soliden Erholungen in vielen Bereichen bleibt jedoch die Gefahr bestehen, dass institutionelle Investoren, die vom Einbruch überrascht wurden, die Erholung nutzen könnten, um weitere Carry-Trades aufzulösen. Weitere Risiken zeichnen sich am Mittwoch um 14:30 Uhr MEZ ab, wenn die US-Verbraucherpreise veröffentlicht werden. Eine Erhöhung der Inflation könnte die Kurse der großen Indizes negativ beeinflussen.
Quelle: Finanzmarktwelt, Stock3, Bloomberg