Elbblick Börsenbrief – KW 45/2022

Liebe GBE-Traderinnen und Trader,

am vergangenen Mittwoch ließ die US-Notenbank Fed weiterhin keine Zweifel über ihre geldpolitischen Maßnahmen zur Bekämpfung der hohen Inflation aufkommen. Wie erwartet, erhöhten die Währungshüter den Leitzins um 75 Basispunkte auf nun 3,75 bis 4,00 Prozent. Allerdings wurden diejenigen Markteilnehmer arg enttäuscht, die auf ein deutliches Signal für eine Entspannung an der Zinsfront gehofft hatten. Denn auf der anschließenden Pressekonferenz bekräftigte Fed-Chef Jerome Powell die restriktive Geldpolitik, indem er sagte, dass es völlig verfrüht sei, an eine Pause bei Zinserhöhungen zu denken und dass die Historie stark dagegenspricht, die Geldpolitik vorzeitig zu lockern. Mit diesen Worten schickte der Notenbankchef insbesondere die Aktien- und Anleihenmärkte auf eine Talfahrt.

Auch in Europa wurde ordentlich an der Zinsschraube gedreht. Dabei hob die Bank of England (BoE) ihren Leitzins erwartungsgemäß um 75 Basispunkte auf 3,00 an – der größte Zinssprung seit 1989. Es ist die achte Zinserhöhung innerhalb eines Jahres. Gleichzeitig warnte die britische Notenbank vor einer langanhaltenden Rezession in Großbritannien. Außerdem erhöhte die norwegische Zentralbank Norges Bank die Basiszinsen um 0,25 Prozent auf 2,50 Prozent und kündigte an, im Dezember eine weitere Zinsanhebung zu beschließen.

Wie sich die Ereignisse der letzten Tage auf den deutschen Aktienindex DAX, auf das Währungspaar EUR/USD sowie auf das gelbe Edelmetall Gold auswirkten und wohin sich die Kurse möglicherweise entwickeln könnten, erfahren Sie in den folgenden Analysen.

Die nächsten Elbblick Live Webinare

Mit unserer Webinar-Reihe „Elbblick Live“ durchleuchten wir jeweils montags und mittwochs vor DAX- und Wallstreet-Eröffnung die wichtigsten und beliebtesten Märkte in einem rund 20-minütigen Live-Webinar anhand der charttechnischen Analyse. Weitere Informationen zu unserem Elbblick Live Webinar finden Sie auf unserer Webseite. Sie können sich nachfolgend für die nächsten Termine in der kommenden Woche registrieren:

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme.

DAX (GBE-Symbol: DE40) Tageschart DE40:

Rückblick:

Nach einem verhaltenen Wochenauftakt setzte der deutsche Leitindex DAX einen Tag später seine seit dem Jahrestief bei 11.860 Zählern gestartete Erholung fort und erreichte mit 13.444 Punkten den höchsten Stand seit Mitte September. Anschließend legte der Index den Rückwärtsgang ein und fiel in Richtung der 13.000er-Marke, ehe von dort aus die nächste Kaufwelle in Richtung 13.500 Punkte startete.

Charttechnischer Ausblick:

Jetzt könnte den DAX-Bullen ein schwieriger Charaktertest bevorstehen. Denn es wird sich zeigen, ob sie nun in der Lage sind, den jüngsten Aufwärtstrend in die nächste Runde zu führen. Voraussetzung dafür wäre die Fortführung des Anstiegs bis mindestens zur horizontalen Widerstandslinie bei 13.510 Punkten. Ab hier und bis zum 61,8%-Retracement bei 13.620 Punkten, resultierend aus der Abwärtsbewegung vom Tageshoch am 6. Juni bei 14.711 Punkten und dem Jahrestief bei 11.860 Punkten, dürfte die Erholungsbewegung erneut auf eine harte Probe gestellt werden. Zusätzlich verstärkt wird dieser Widerstandsbereich durch die (orange) 200-Tagelinie. Möglicherweise genügend Gründe für die DAX-Bären, um den Bullen auf diesem Niveau gehörig an den Hörnern zu packen, damit der diesjährige Abwärtstrend aus ihrer Sicht nicht beendet wird. Können die Bullen den Konter oberhalb der 13.000er-Marke abfangen, stünde als Nächstes die Widerstandszone zwischen den beiden horizontalen Linien bei 13.780 und 13.820 Punkten auf dem Bullen-Fahrplan. Darüber könnte noch das Tageshoch vom 16. August bei 13.974 Zählern eine Gegenwehr leisten, die allerdings am 50%-Retracement zwischen Allzeithoch und Jahrestief bei 14.075 Punkten deutlich stärker ausfallen dürfte.

Sollte dagegen der jüngste Kursrücksetzer von 13.444 Punkten fortgesetzt und zudem der Tageshandel unter der horizontalen Widerstandslinie bei 12.935 Punkten beendet werden, wäre ein Abgleiten bis zur nächsten Unterstützung bei 12.820 Zählern wohl kaum zu vermeiden. Spätestens zwischen 12.560 und 12.650 Punkten müsste sich eine neue Aufwärtswelle formieren. Ansonsten würde sich die Erholung vom Jahrestief, wie so oft in diesem Jahr, als Bärenmarktrallye entpuppen mit der Gefahr, dass der Abwärtstrend bis auf 12.355 und 12.395 Punkten weitergeht. Natürlich kann von hier aus wieder der Vorwärtsgang in Richtung der 13.000-Punkte-Marke eingelegt werden. Aber abhängig von der Dynamik des Abverkaufs können neue Jahrestiefs nicht ausgeschlossen werden, falls davor die horizontalen Unterstützungen bei 12.095 und 11.985 Punkten keinen nachhaltigen Support liefern.

Unterstützungen:

1. 12.820 / 12.935 Punkten

2. 12.560 / 12.650 Punkten

3. 12.355 / 12.395 Punkten

Widerstände:

1. 13.510 / 13.620 Punkten

2. 13.780 / 13.820 Punkten

3. 13.974 Punkten

EUR/USD (GBE-Symbol: EURUSD) Tageschart EURUSD:

Rückblick:

Die Gemeinschaftswährung Euro kam in der vergangenen Handelswoche gegenüber dem US-Dollar erneut unter Druck, nachdem mehrere Versuche, den Eurokurs wieder über die Parität zu drücken, knapp darunter scheiterten. Dadurch rutschte das Währungspaar sowohl unter der 21- als auch unter der 50-Tagelinie.

Charttechnischer Ausblick:

Trotz des Rückschlags könnte der Euro vom gegenwärtigen Niveau aus den nächsten Angriff auf die Parität starten, solange die horizontale Unterstützungslinie bei 0,9670 US-Dollar, insbesondere durch einen Tagesschlusskurs, nicht unterschritten wird. Ein Sprung über 0,9870 US-Dollar könnte der Einheitswährung neuen Schub für die nächste 1:1-Kurs-Attacke geben, vorausgesetzt, die davor liegenden Hürden bei 0,9911 und 0,9955 US-Dollar stellen keine größeren Hindernisse da und es kommt von dort auch nicht zur Bildung einer neuen Abwärtswelle in Richtung des Jahrestiefs bei 0,9535 US-Dollar. Gelingt aber der Sprung über die Parität und auch über das Tageshoch vom 27. Oktober bei 1,0093 US-Dollar, befindet sich bei 1,0160 US-Dollar das nächste Ziel auf der Oberseite. Sollte die Euro-Stimmung auf diesem Niveau weiterhin heiter sein, wäre ein Anstieg direkt bis zur horizontalen Widerstandslinie bei 1.0200 US-Dollar denkbar. Darüber türmt sich der nächste Widerstandsbereich, bestehend aus Fibonacci-Retracments und horizontalen Widerstandslinien, bei 1,0275 und 1,0307 US-Dollar auf. Spätestens an der markanten horizontalen Widerstandslinie bei 1,0370 US-Dollar dürfte die Luft für den Euro wieder dünner werden. Im Fall einer Fortsetzung der Euro-Aufwertung befinden sich die nächsten Hindernisse bei 1,0485 und 1,0530 US-Dollar. Der große Euro-Befreiungsschlag würde aber erst mit einem Tagesschluss oberhalb von 1,0642 US-Dollar gelingen.

Wie zuvor erwähnt, könnte die Marke von 0,9670 US-Dollar zum Damoklesschwert für den Euro werden. Denn darunter könnte vielleicht noch der Bereich um 0,9630 US-Dollar als Auffangnetz dienen. Aber ein Test des Jahrestiefs und neue Tiefstände sind jedoch eher das wahrscheinliche Szenario. Falls der 0,95er-Bereich den Verkäufen diesmal nicht standhält, müsste das Kaufinteresse am Euro in der Umgebung des Hochs vom Mai 2002 bei 0,9416 US-Dollar und dem Hoch vom September 2002 bei 0,9335 US-Dollar wieder deutlich zunehmen. Ob die Kaufkraft anschließend für einen Push über die magische Parität ausreicht, bleibt jedoch fraglich.

Unterstützungen:

1. 0,9670 US-Dollar

2. 0,9630 US-Dollar

3. 0,9535 US-Dollar

Widerstände:

1. 0,9870 US-Dollar

2. 0,9911 / 0,9955 US-Dollar

3. 1,0160 / 1,0200 US-Dollar

Gold (GBE-Symbol: XAUUSD) Tageschart XAUUSD:

Rückblick:

Der Goldpreis testete am letzten Donnerstag zum zweiten Mal das Jahrestief bei 1.614 US-Dollar. Nachdem das Edelmetall den Test erfolgreich bestand, stieg der Preis für eine Feinunze Gold auf über 1.665 US-Dollar.

Charttechnischer Ausblick:

Dass das Jahrestief erneut getestet wurde, war sicherlich nicht im Interesse der Gold-Bullen. Denn nun müssen sie befürchten, dass der Goldkurs bald unter 1.600 US-Dollar fällt, falls ausgehend vom letzten Test des Jahrestiefs keine stärkere Aufwärtswelle ins Leben gerufen wird. Eine Beendigung des Goldhandels oberhalb von 1.672 US-Dollar gibt möglicherweise einen ersten Hinweis auf die Ausbildung einer solchen Welle. Verharrt jedoch der Goldpreis darunter, dürften die Bullen-Hoffnungen auf eine größere Erholung schwinden. Dagegen würde ein Tagesschluss oberhalb von 1.686 US-Dollar für eine zusätzliche Stabilisierung sorgen und das Edelmetall könnte dadurch frische Kräfte für einen Anstieg bis auf 1.707 US-Dollar bekommen. Vielleicht reicht die Power sogar aus, um das 61,8%-Fibonacci-Retracement bei 1.733 US-Dollar, das sich aus der Strecke Tageshoch vom 10. August bei 1.807 US-Dollar und dem Jahrestief ergibt, zu erreichen. Als nächstes käme das 50%-Retracement der Strecke Tageshoch vom 13. Juni 2022 (1.878 US-Dollar) und Jahrestief (1.614 US-Dollar) bei 1.746 US-Dollar ins Spiel. Schlagen hier die Gold-Bären nicht stärker zurück, könnte dies an der horizontalen Widerstandslinie bei 1.759 US-Dollar geschehen. Spätestens im Bereich zwischen dem 61,8%-Fibonacci-Retracement der oben genannten Strecke bei 1.777 US-Dollar und 1.788 US-Dollar dürfte es zu einem heftigen Ringen zwischen den beiden Börsentieren kommen, da der seit dem Jahreshoch gestartete Abwärtstrend hier auf der Kippe steht.

Schaffen die Gold-Bullen keinen Tagesschlusskurs oberhalb von 1.672 US-Dollar, dürfte dem Edelmetall ein stürmischer Herbst bevorstehen. Denn in diesem Fall spricht vieles für die Fortsetzung des diesjährigen Abwärtstrends, falls Gold sein dreifaches Tief bei 1.614 / 1.617 US-Dollar unterschreitet. Der Weg wäre dann frei bis auf 1.592 US-Dollar, doch die Reise in Richtung Süden könnte problemlos bis zur Unterstützungszone zwischen 1.567 und 1.557 US-Dollar weitergehen. Nicht weit davon entfernt liegt bei 1.542 US-Dollar die nächste Unterstützung. Sollte diese ebenfalls keinen Halt bieten, besteht bei 1.509 – 1.515 US-Dollar eine gute Chance für eine stärkere Erholung in Richtung der 1.600er-Marke.

Unterstützungen:

1. 1.614 / 1.617 US-Dollar

2. 1.592 US-Dollar

3. 1.557 / 1.567 US-Dollar

Widerstände:

1. 1.672 US-Dollar

2. 1.686 US-Dollar

3. 1.707 US-Dollar

Wichtige Wirtschaftstermine 07.11. – 11.11.2022

TagDatumUhrzeitBeschreibung
Montag07.11.202208:00 UhrDE: Industrieproduktion (Sep.)
Montag07.10.202211:00 UhrEU: Treffen der Eurogruppe
Dienstag08.11.202211:00 UhrEU: Einzelhandelsumsätze (Sep.)
Mittwoch09.11.202216:00 UhrUS: Umsatz Großhändler (Sep.)
Mittwoch09.11.202216:00 UhrUS: Wöchentliche Rohöllagerbestände
Donnerstag10.11.202201:00 UhrEU: Monatsbericht der EZB
Donnerstag10.11.202214:30 UhrUS: Verbraucherpreisindex (Okt.)
Donnerstag10.11.202214:30 Uhr US: Erstanträge Arbeitslosenhilfe
Freitag11.11.202208:00 UhrDE: Verbraucherpreisindex (Okt.)
Freitag11.11.202214:30 UhrUS: Erwartungen Uni-Michigan (Nov.)

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Maximale Hebelsätze
Hauptindzes1:501:20
Hauptwährungspaare1:2001:30
Edelmetalle1:1001:10
Rohstoffe1:501:10
Aktien1:51:5
Kryptowährungen1:51:2
Kontomerkmale
Persönlicher Kundenbetreuer
Schutz vor negativen Kontosalden
Das Handelskonto unterliegt der 50% Margin-Close-Out Regel
Strikte Trennung von Kundengeldern
Anspruch auf Entschädigung aus dem Investment Compensation Fund
Recht auf Beschwerde bei einer Finanzombudsstelle *
Best Execution & Handelsbestätigungenn
Wichtige Informationsunterlagen