Elbblick Börsenbrief – KW 38/2023

Liebe GBE-Traderinnen und Trader,

am vergangenen Mittwoch hat die Europäische Zentralbank (EZB) die Leitzinsen überraschend um 25 Basispunkte auf 4,5 Prozent erhöht. Im Vorfeld waren die Analysten noch uneins, ob die EZB überhaupt eine weitere Zinsanhebung nach zehn Erhöhungen in Folge vornehmen wird. Laut dem Statement zum Zinsentscheid jedoch könnte nun die EZB eine längere Zinspause einlegen. „Auf Grundlage seiner aktuellen Beurteilung ist der EZB-Rat der Auffassung, dass die EZB-Leitzinsen ein Niveau erreicht haben, das – wenn es lange genug aufrechterhalten wird – einen erheblichen Beitrag zu einer zeitnahen Rückkehr der Inflation auf den Zielwert leisten wird“, hieß es im Statement. Zudem korrigierte die Zentralbank ihre Inflationsprognosen für 2023 und 2024 nach oben, senkte aber die Erwartung für 2025.

In den USA stiegen im August die Verbraucherpreise gegenüber dem Vorjahresmonat um 3,7 Prozent, nach 3,2 Prozent im Juli, und damit leicht über den Analystenerwartungen von 3,6 Prozent. Dagegen war die von der US-Notenbank stark beachtete Kernrate, ohne Berücksichtigung der schwankungsanfälligen Preise für Energie und Nahrungsmittel, rückläufig. Diese sank im August von 4,7 Prozent im Vormonat auf 4,3 Prozent. Nach der Veröffentlichung der Inflationsdaten verringerte sich die Wahrscheinlichkeit auf eine Zinsanhebung von 25 Basispunkte der Federal Reserve am kommenden Mittwoch laut dem CME Fed Watch Tool von 8 auf 3 Prozent.

Wie sich die Ereignisse der letzten Tage auf den deutschen Aktienindex DAX, auf das Währungspaar EUR/USD sowie auf das gelbe Edelmetall Gold auswirkten und wohin sich die Kurse möglicherweise entwickeln könnten, erfahren Sie in den folgenden Analysen.

Noch was in eigener Sache:

Die nächste Ausgabe des Elbblick Börsenbriefs erscheint am 29. September 2023.

Die nächsten Elbblick Live Webinare

Mit unserer Webinar-Reihe „Elbblick Live“ durchleuchten wir jeweils montags und mittwochs vor Xetra-DAX- und Wallstreet-Eröffnung die wichtigsten und beliebtesten Märkte in einem rund 20-minütigen Live-Webinar anhand der charttechnischen Analyse. Weitere Informationen zu unserem Elbblick Live Webinar finden Sie auf unserer Webseite. Sie können sich nachfolgend für die nächsten Termine in der kommenden Woche registrieren:

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme.

DAX Tageschart (DE40.c):

Rückblick:

Nach einem gelungenen Wochenauftakt im deutschen Leitindex DAX folgte am Dienstag und Mittwoch ein Abverkauf zur Horizontalunterstützung bei 15.560 Punkten. Diese hielt jedoch den Verkäufen stand, so dass der Index zum Ende der Handelswoche sich wieder in Richtung 16.000-Punkte-Marke orientierte.

Charttechnischer Ausblick:

Möglicherweise verhinderte die horizontale Unterstützungslinie bei 15.560 Zählern einen größeren Abverkauf, der höchstwahrscheinlich mit einem Bruch der (orangen) 200-Tagelinie, die aktuell bei 15.523 Punkten tendiert und in diesem Jahr noch nicht getestet wurde, und der signifikanten Supportzone zwischen 15.480 und 15.460 Zählern ausgelöst worden wäre. Allerdings kann dieses bärische Szenario immer noch drohen, solange das Aktienbarometer unterhalb von 16.060 Punkten notiert. Darüber könnten die Käufe im Anschluss bis zum 61,8%-Retracement bei 16.125 Zählern der Strecke vom Rekordhoch (16.531 Punkten) bis zum Tagestief am 18. August (15.467 Punkten) weitergehen. Entsteht nach einem Pullback vom 61,8%-Retracement die nächste Kaufwelle, käme es eventuell zur Schließung der großen Eröffnungslücke von über 100 Punkten, die am 2. August gerissen wurde und bei 16.250 Punkten komplett geschlossen wird, falls nicht davor die Hürde bei 16.215 Punkten eine komplette Schließung verhindert. Darüber herrscht im Bullenlager bis zum nächsten Widerstand bei 16.335 Punkten wieder Partystimmung, die im Fall einer Überwindung noch größer werden würde, da im Anschluss der Weg bis zum Tagestief am Rekordtag (31. Juli) bei 16.425 Zählern frei wäre.

Dagegen würde ein erneutes Abtauchen unter die Marke von 15.740 Zählern das Bullenlager nervös machen. Denn folgt dazu ein Tageschluss unterhalb der 200-Tagelinie, löst dieses Ereignis sehr wahrscheinlich einen dynamischen Abverkauf aus. Ein Bruch des Supports bei 15.460 Zählern wäre in diesem Fall die logische Konsequenz und ein Kursrutsch zum Unterstützungsband zwischen 15.300 und 15.370 Punkten sollte eingeplant werden. Dazu wäre eine Ausdehnung der Abwärtsbewegung zum 61,8%-Retracements bei 15.250 Zählern der Anstiegsstrecke vom Tagestief am 20. März bei 14.458 Punkten bis zum Rekordhoch, vielleicht sogar zum 50%-Retracements bei 15.155 Zählern der Aufwärtswelle vom Tagestief am 20. Dezember 2022 bei 13.780 Punkten bis zum Allzeithoch, denkbar, bevor ein neuer Anlauf in Richtung der 16.000er-Marke gestartet wird.

Unterstützungen:

1. 15.740 Punkten

2. 15.460 / 15.490 Punkten

3. 15.300 / 15.370 Punkten

Widerstände:

1. 16.060 / 16.125 Punkten

2. 16.215 / 16.250 Punkten

3. 16.335 / 16.435 Punkten

EUR/USD Tageschart (EURUSDc):

Rückblick:

Die europäische Gemeinschaftswährung Euro war in der zurückliegenden Börsenwoche gegenüber dem US-Dollar nicht in der Lage, die horizontale Widerstandslinie bei 1,0765 US-Dollar nachhaltig zu überwinden. Als Folge fiel der Eurokurs bis zur wichtigen Unterstützung bei 1.0635 US-Dollar zurück und notierte dort auf den tiefsten Stand seit dem 31. Mai 2023.

Charttechnischer Ausblick:

Allmählich gerät der Abverkauf vom Jahreshoch bei 1.1275 US-Dollar immer mehr in den technisch überverkauften Bereich und somit in eine Übertreibung. Dadurch steigt auch die Wahrscheinlichkeit, dass der Support bei 1.0635 US-Dollar zusammen mit dem sehr wichtigen 38,2%-Retracement bei 1.0610 US-Dollar der gesamten Anstiegsstrecke vom Vorjahrestief (0.9535 US-Dollar) bis zum Jahreshoch eine größere Erholung einleiten könnte. Diese dürfte dann als erstes die horizontale Widerstandslinie bei 1,0765 US-Dollar und darüber die Hürde bei 1.0790 US-Dollar anpeilen. Jedoch könnte von hier aus die nächste Abwärtswelle entstehen, die den Abverkauf vom Jahreshoch fortsetzt. Auch am nächsten Widerstand bei 1.0825 US-Dollar wäre die Wiederaufnahme des Abwärtstrends gut vorstellbar. Stärkere Erholungstendenzen ergeben sich erst, insbesondere auf Tagesschlusskursbasis, mit der Überschreitung des 38,2%-Retracements bei 1.0877 US-Dollar des gesamten Abverkaufs vom Jahreshoch bis zum Donnerstagtief bei 1.0631 US-Dollar. Das nächste Ziel läge in diesem Fall auf dem 50%-Retracement bei 1.0953 US-Dollar der zuvor genannten Abwärtswelle vom Jahreshoch.

Unterhalb von 1.0765 US-Dollar bewegt sich die Einheitswährung weiterhin auf einem gefährlichen Terrain. Kommt es zu einer nachhaltigen Unterschreitung des sehr wichtigen 38,2%-Retracements bei 1.0610 US-Dollar der Aufwärtswelle vom Vorjahrestief, könnten die Kurse schnell bis auf 1.0550 – 1.0515 US-Dollar fallen, wobei ein kurzer Abstecher unter 1.05 US-Dollar bis auf 1.0480 US-Dollar nicht auszuschließen wäre, ehe von dort aus der Euro zu einem größeren Gegenschlag ausholt. Im Fall einer Fortsetzung der Euro-Abwertung rückt zunächst das markante Tagestief vom 7. Dezember 2022 bei 1.0443 US-Dollar in den Vordergrund, danach das 50%-Retracement bei 1.0405 US-Dollar der Strecke vom Vorjahrestief bis zum Jahreshoch. Hier dürfte dann die Entscheidung über die nächste, mittelfristige Ausrichtung im EUR/USD gefällt werden: entweder Wiederaufnahme des Aufwärtstrends vom Vorjahrestief oder Weiterführung des übergeordneten Abwärtstrends.

Unterstützungen:

1. 1.0610 / 1.0635 US-Dollar

2. 1.0515 /1.0550 US-Dollar

3. 1.0443 / 1.0480 US-Dollar

Widerstände:

1. 1.0765 / 1.0790 US-Dollar

2. 1.0825 / 1.0877 US-Dollar

3. 1.0953 US-Dollar

Gold Tageschart (XAUUSD):

Rückblick:

Das Edelmetall Gold kam bis zur Wochenmitte der abgelaufenen Börsenwoche nicht so richtig in die Gänge und so überraschte es auch nicht, dass am Donnerstag der Preis für eine Feinunze bis auf 1.900 US-Dollar fiel. Anschießend startete der erste Erholungsversuch.

Charttechnischer Ausblick:

Aus dem aktuellen Chartmuster im Tageschart ist das Entstehen einer möglichen inversen SKS (Schulter-Kopf-Schulter) Formation erkennbar. Dabei bildet das Tagestief vom 29. Juni bei 1.892 US-Dollar dir linke Schulter, das Doppeltief Mitte August bei 1.884 US-Dollar den Kopf und das Donnerstagtief bei 1.900 US-Dollar die rechte Schulter. Diese Formation könnte auf ein Ende des Abwärtstrends vom Jahreshoch bei 2.064 US-Dollar hinweisen und wäre gültig, solange der „Kopf“ nicht unterschritten wird. Konkreter wird die inverse SKS durch einen Tagesschlusskurs oberhalb von 1.934 US-Dollar. Zwar besteht von hier aus weiterhin Rückschlagpotential, aber gleichzeitig steigen auch die Chancen auf einen Anstieg bis zum 38,2%-Retracement bei 1.953 US-Dollar der Abwärtsbewegung vom Jahreshoch bis zum Tagestief am 21. August bei 1.884 US-Dollar. Mit Notierungen darüber könnte es ruckzuck in den Kursbereich zwischen 1.966 und 1.975 US-Dollar gehen. Letztere ist das 50%-Retracement der zuvor genannten Abwärtsbewegung, so dass von hier aus immer noch mit dem Beginn einer nächsten, größeren Verkaufswelle gerechnet werden muss, die den Abwärtstrend vom Jahreshoch wiederaufnehmen könnte. Entfaltet jedoch die inverse SKS ihre „bullische Magie“ weiter, hellt sich das Bild im Tageschart mit Kursen oberhalb von 1.975 US-Dollar zunehmend auf und das 61,8%-Retracement bei 1.995 US-Dollar der zuvor genannten Strecke dürfte in diesem Fall als nächste Stadion auf dem Fahrplan der Gold-Bullen stehen. Darüber befinden sich die nächsten Kursziele bei 2.007 und 2.022 US-Dollar.

Eine Beendigung des Tageshandels unterhalb von 1.897 US-Dollar wäre gleichzusetzen mit dem Ende des bullischen Szenarios, die durch die inverse SKS-Formation entstehen könnte. Erneut müssten dann die Gold-Bullen höchstwahrscheinlich am Support bei 1.884 US-Dollar eine exzellente Abwehrleistung hinlegen, um einen rasanten Kursrückschlag zur Horizontalunterstützung bei 1.871 US-Dollar zu vermeiden. Hält die Horizontalunterstützung den Verkäufen nicht stand, sollten die Gold-Bullen spätestens an der wichtigen Unterstützungsmarke bei 1.858 US-Dollar zu einem größeren Gegenschlag ausholen, denn sonst dürfte sich der Abverkauf bis zum 50%-Retracement bei 1.839 US-Dollar der Strecke vom Vorjahrestief bei 1.614 US-Dollar bis zum Jahreshoch verlängern. Hier entscheidet sich, ob der Abwärtstrend vom Jahreshoch in die nächste Runde geht oder der übergeordnete Aufwärtstrend einen neuen Impuls bekommt.

Unterstützungen:

1. 1.884 / 1.897 US-Dollar

2. 1.858 / 1.871 US-Dollar

3. 1.839 US-Dollar

Widerstände:

1. 1.934 / 1.953 US-Dollar

2. 1.966 / 1.975 US-Dollar

3. 1.995 US-Dollar

Wichtige Wirtschaftstermine 18.09. – 22.09.2023

TagDatumUhrzeitBeschreibung
Montag18.09.202316:00 UhrUS: NAHB Immobilienmarktindex (Sep.)
Dienstag19.09.202311:00 UhrEU: Verbraucherpreisindex (Aug.)
Dienstag19.09.202314:30 UhrUS: Baugenehmigungen (Aug.)
Mittwoch20.09.202308:00 UhrUK: Verbraucherpreisindex (Aug.)
Mittwoch20.09.202308:00 UhrDE: Erzeugerpreisindex (Aug.)
Mittwoch20.09.202320:00 UhrUS: Fed Zinsentscheidung
Mittwoch20.09.202320:30 UhrUS: Fed Pressekonferenz
Donnerstag21.09.202314:30 UhrUS: Philly Fed Herstellungsindex (Sep.)
Donnerstag21.09.202316:00 UhrUS: Verkäufe bestehender Häuser (Aug.)
Freitag22.09.202309:30 UhrDE: Einkaufsmanagerindex (Sep.)
Freitag22.09.202315:45 UhrUS: Einkaufsmanagerindex (Sep.)

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Kryptowährungen1:51:2
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