Elbblick Börsenbrief – KW 32/2023

Liebe GBE-Traderinnen und Trader,

am vergangenen Mittwoch hat die US-Ratingagentur Fitch die USA von der begehrten Spitzenbonität AAA auf AA+ herabgestuft. Als Grund nannte Fitch die hohe Verschuldung sowie die wochenlange Hängepartie um die Anhebung der Schuldenobergrenze. Damit folgt Fitch den Konkurrenten S&P, der bereits im Jahr 2011 die Bewertung der weltgrößten Volkswirtschaft auf AA+ gesenkt hatte. Dagegen bleibt Moody’s, die dritte führende US-Ratingagentur, bei der höchsten Bonitätsstufe. Die US-Finanzministerin Janet Yellen bezeichnete die Abstufung als „willkürlich“, da diese auf veraltete Daten basiere. Aus Sicht der US-Investmentbank Goldman Sachs bringt die Herabstufung von Fitch keine neuen Informationen zu Tage, und sollte deshalb auch keine großen Auswirkungen auf die Finanzmärkte haben.

In Deutschland ist laut der Bundesagentur für Arbeit (BA) die Zahl der Arbeitslosen im Juli im Vergleich zum Vorjahresmonat um 62.000 auf 2,6 Millionen gestiegen – ein Zuwachs von 0,2 Prozentpunkte auf 5,7 Prozent. „Die schwache Konjunktur hinterlässt auf dem Arbeitsmarkt weiter Spuren“, kommentierte die Vorstandsvorsitzende der BA, Andrea Nahles, die jüngsten Zahlen. Dagegen wuchs die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten im Mai verglichen mit dem Vorjahresmonat um 253.000 auf 34,7 Millionen. „Das Wachstum verliere aber spürbar an Schwung“, so Nahles.

Wie sich die Ereignisse der letzten Tage auf den deutschen Aktienindex DAX, auf das Währungspaar EUR/USD sowie auf das gelbe Edelmetall Gold auswirkten und wohin sich die Kurse möglicherweise entwickeln könnten, erfahren Sie in den folgenden Analysen.

Die nächsten Elbblick Live Webinare

Mit unserer Webinar-Reihe „Elbblick Live“ durchleuchten wir jeweils montags und mittwochs vor Xetra-DAX- und Wallstreet-Eröffnung die wichtigsten und beliebtesten Märkte in einem rund 20-minütigen Live-Webinar anhand der charttechnischen Analyse. Weitere Informationen zu unserem Elbblick Live Webinar finden Sie auf unserer Webseite. Sie können sich nachfolgend für die nächsten Termine in der kommenden Woche registrieren:

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme.

DAX Tageschart (DE40.c):

Rückblick:

Etwas saft- und kraftlos schleppte sich der deutsche Leitindex DAX am vergangenen Montag zu einem neuen Allzeithoch bei 16.531 Punkten hin. Aber schon einen Tag später schaltete der Index dann in den Sell-Off-Modus und stürzte im Wochenverlauf bis auf 15.806 Zählern ab.

Charttechnischer Ausblick:

Wie gewonnen, so zerronnen! So könnte man den Kursverlauf vom Juli-Tief bei 15.454 Punkten bis zum Rekordhoch am besten beschreiben. Jetzt ist der DAX wieder in seine Schiebezone zwischen 15.700 und 16.300 Punkten eingekehrt, in der er sich seit April überwiegend aufgehalten hat. Der Abverkauf vom neuen Rekordhoch war von hoher Dynamik begleitet und es bleibt fraglich, ob nun umgehend eine schnelle Erholungsbewegung folgen wird. Diese müsste als erstes die Hürde bei 16.083 Punkten überwinden. Verharrt der DAX-Kurs darunter, muss mit der Fortsetzung des jüngsten Abwärtstrends vom Rekordhoch gerechnet werden. Über der Hürde kommt es sehr wahrscheinlich zu einer ausgedehnten Seitwärtsbewegung, welche voraussichtlich die nächsten Widerstände bei 16.167 und 16.255 Punkten auf ihre Abwehrkraft testen wird. Folgt im Anschluss ein Ausbruch auf der Oberseite, rückt im Bereich bei 16.335 Punkten ein alter Bekannter Widerstand erneut in den Fokus. Darüber lautet das Motto Bahn frei bis zum Tagestief am Rekordtag (31. Juli) bei 16.425 Zählern, das als horizontale Widerstandslinie funktionieren könnte. Ist die Gier der DAX-Bullen hier noch nicht gestillt, bringt der nächste Aufwärtsimpuls höchstwahrscheinlich neue Bestmarken mit sich. Die Projektionsziele 16.637 und 16.665 Punkten würden sich hierfür gut eignen.

Auf der Unterseite besteht weiterhin die Gefahr von tieferen Notierungen, solange der Index die oben erwähnte Hürde bei 16.083 Zählern nicht überwinden kann. Darum wäre eine Ausdehnung der Korrektur zur wichtigen Unterstützungszone zwischen 15.660 und 15.720 Punkten ein vorstellbares Szenario und bietet dazu eine gute Basis für den Start einer nächsten größeren Aufwärtswelle. Erst mit einem Tagesschluss unterhalb 15.540 Zählern müssen sich die DAX-Bullen enger anschnallen, denn dies wäre der tiefste Tagesschlusskurs seit dem 5. April 2023 und die Talfahrt könnte daraufhin bis auf 15.370 – 15.300 Punkten weitergehen. Darunter verläuft die (orange) 200-Tagelinie, die aktuell bei 15.250 Punkten tendiert und natürlich ein sehr wichtiger Indikator für die Einschätzung des mittelfristigen Trends ist. Im Fall einer nachhaltigen Unterschreitung dürfte es insbesondere bei einem Tagesschluss unter 15.155 Punkten zu einer stärkeren Korrektur der gesamten Aufwärtsbewegung vom Vorjahrestief bei 11.860 Punkten bis zum Rekordhoch kommen. Dadurch würden die Kursziele 15.015 und 14.830 Zähler ausgelöst werden.

Unterstützungen:

1. 15.660 / 15.700 Punkten

2. 15.540 Punkten

3. 15.300 / 15.370 Punkten

Widerstände:

1. 16.083 / 16.167 Punkten

2. 16.255 / 16.335 Punkten

3. 16.425 Punkten

EUR/USD Tageschart (EURUSDc):

Rückblick:

Die seit dem Jahreshoch bei 1,1275 US-Dollar gestartete Abwärtsbewegung im EUR/USD setzte sich auch in der abgelaufenen Handelswoche fort. Dabei fiel der Euro-Kurs bis auf 1,0912 US-Dollar – dem tiefsten Stand seit rund 9 Wochen.

Charttechnischer Ausblick:

Zumindest konnte die (blaue) 50-Tagelinie auf Tagesschlusskursbasis am Mittwoch und Donnerstag einen schlimmeren Euro-Absturz verhindern. Ob diese weiterhin als Rettungsanker dienen kann, bleibt offen. Eher wäre ein Unterschreiten bis zum 61,8%-Retracement bei 1,0880 US-Dollar der letzten, größeren Aufwärtswelle, die am Tagestief des 31. Mai gestartet ist und am Jahreshoch endete, das wahrscheinlichere Szenario. Bis zur signifikanten Horizontalunterstützung bei 1,0835 US-Dollar ist die Euro-Abwertung als „normale Korrektur“ der letzten Aufwärtswelle einzustufen. Erst mit einem Tagesschlusskurs unterhalb des horizontalen Supports bei 1,0779 US-Dollar trübt sich das Bild im Tageschart deutlich ein. Darunter könnte die Horizontalunterstützung bei 1,0733 US-Dollar in Zusammenarbeit mit der (orangen) 200-Tagelinie, die aktuell bei 1,0739 US-Dollar tendiert, eine starke Abwehrleistung zeigen, die vielleicht zur Wiederaufnahme der Aufwärtstrends vom Vorjahrestief bei 0,9535 US-Dollar führt. Ansonsten käme es höchstwahrscheinlich zum Test des Supports bei 1,0630 US-Dollar.

Dagegen wäre eine Beendigung des Tageshandels oberhalb von 1,1050 US-Dollar ein erstes Anzeichen für einen größeren Erholungsversuch. Im Anschluss könnte die Gemeinschaftswährung am ehemaligen Jahreshoch vom 26. April bei 1,1095 US-Dollar erneut die Zähne ausbeißen und dabei wieder in Richtung der 1,10er-Marke fallen. Oberhalb wäre der Weg bis zum Widerstandsbereich zwischen 1,1146 und 1,1175 US-Dollar frei. Kommt es hier nicht zu einer größeren Kehrtwende, wird es voraussichtlich am Jahreshoch bei 1,1275 US-Dollar erneut spannend werden. Kann der Euro dieses Hindernis dann endgültig überspringen, ergeben sich dadurch Anstiegschancen bis auf 1,1340 US-Dollar und darüber bis auf 1,1390 US-Dollar.

Unterstützungen:

1. 1,0835 / 1,0880 US-Dollar

2. 1,0733 / 1,0779 US-Dollar

3. 1,0630 US-Dollar

Widerstände:

1. 1,1050 / 1,1095 US-Dollar

2. 1,1146 / 1,1175 US-Dollar

3. 1,1275 US-Dollar

Gold Tageschart (XAUUSD):

Rückblick:

Gleich zum Wochenauftakt versuchte das Edelmetall Gold die am 29. Juni gestartete Erholungsbewegung wieder aufzunehmen und stieg dabei bis auf 1.972 US-Dollar. Doch einen Tag später kam es zur Fortsetzung des Abverkaufs vom Juli-Hoch bei 1.987 US-Dollar und der Preis für eine Feinunze fiel bis auf das 61,8%-Retracement der gesamten Erholungsbewegung bei 1.929 US-Dollar.

Charttechnischer Ausblick:

Aktuell tritt das Edelmetall nahe dem im Rückblick erwähnten 61,8%-Retracement auf der Stelle, was als Kursschwäche interpretiert werden kann. Darum könnten die Gold-Bären zum nächsten Schlag ausholen und versuchen, den Goldpreis in Richtung der Horizontalunterstützung bei 1.909 US-Dollar zu drücken. Können die Gold-Bullen hier nicht stärker zurückschlagen, muss mit einem Test des Tagestiefs vom 29. Juni bei 1.892 US-Dollar gerechnet werden. Zusätzliche Verstärkung erhält dieser Support von der (orangen) 200-Tagelinie, die momentan auf diesem Niveau entlangschlängelt. Darum ist die Ausbildung eines Doppeltiefs bei 1.892 US-Dollar ein realistisches Szenario und darüber hinaus könnte hier der nächste Aufwärtsimpuls in Richtung der „magischen“ 2.000er-Marke entstehen. Sollte sich die Abwärtsbewegung jedoch ausdehnen, dürfte der horizontale Support bei 1.871 US-Dollar in den Vordergrund rücken. Andernfalls würde sich der Abverkauf auf 1.858 US-Dollar, darunter bis auf 1.839 US-Dollar fortsetzen.

Bei 1.951 US-Dollar liegt die erste große Hürde auf der Oberseite. Solange das Edelmetall darunter notiert, regieren die Gold-Bären das Geschehen. Dagegen bringt ein Tagesschluss oberhalb von 1.965 US-Dollar neuen Schwung und die Aufwärtsbewegung dürfte sich anschließend bis 1.998 / 2.000 US-Dollar fortsetzen, falls der Horizontalwiderstand bei 1.978 US-Dollar hier keinen Strich durch die Rechnung macht. Erst mit der Beendigung des Tageshandels oberhalb von 2.007 US-Dollar wäre das Edelmetall aus dem Gröbsten heraus und könnte als Nächstes bis auf 2.022 US-Dollar, vielleicht sogar bis zum Horizontalwiderstand bei 2.038 US-Dollar klettern. Allerdings sollte ab hier der nächste Abverkauf eingeplant werden und dazu könnte der Goldpreis im Anschluss erneut stärker und für eine längere Zeit konsolidieren.

Unterstützungen:

1. 1.892 / 1.909 US-Dollar

2. 1.871 US-Dollar

3. 1.839 / 1.858 US-Dollar

Widerstände:

1. 1.951 / 1.965 US-Dollar

2. 1.978 US-Dollar

3. 1.998 / 2.000 US-Dollar

Wichtige Wirtschaftstermine 07.08. – 11.08.2023

TagDatumUhrzeitBeschreibung
Montag07.08.202308:00 UhrDE: Industrieproduktion (Jun)
Montag07.08.202316:00 UhrUS: CB Beschäftigungsindex (Jul.)
Dienstag08.08.202308:00 UhrDE: Verbraucherpreisindex (Jul.)
Dienstag08.08.202314:30 UhrUS: Handelsbilanz (Jun.)
Dienstag08.08.202316:00 UhrUS: Lagerbestände Großhandel (Jun.)
Mittwoch09.08.202311:30 UhrDE: Aktion 10-jährige Bundesanleihe
Donnerstag10.08.202313:00 UhrUS: OPEC-Monatsreport
Donnerstag10.08.202314:30 UhrUS: Verbraucherpreisindex (Jul.)
Donnerstag10.08.202314:30 UhrUS: Wöchentliche Arbeitslosenhilfe
Freitag11.08.202314:30 UhrUS: Erzeugerpreisindex (Jul.)
Freitag11.08.202314:30 UhrUS: Uni Michigan Erwartungen (Aug.)

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Maximale Hebelsätze
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Hauptwährungspaare1:2001:30
Edelmetalle1:1001:10
Rohstoffe1:501:10
Aktien1:51:5
Kryptowährungen1:51:2
Kontomerkmale
Persönlicher Kundenbetreuer
Schutz vor negativen Kontosalden
Das Handelskonto unterliegt der 50% Margin-Close-Out Regel
Strikte Trennung von Kundengeldern
Anspruch auf Entschädigung aus dem Investment Compensation Fund
Recht auf Beschwerde bei einer Finanzombudsstelle *
Best Execution & Handelsbestätigungenn
Wichtige Informationsunterlagen