Elbblick Börsenbrief – KW 31/2023

Liebe GBE-Traderinnen und Trader,

im Kampf gegen die auf hohem Niveau verharrende Inflation hat die US-Notenbank Fed am vergangenen Mittwoch wie erwartet ihren Leitzins um 25 Basispunkte auf eine Spanne zwischen 5,25 bis 5,50 Prozent angehoben. Dies ist bereits die elfte Zinserhöhung seit März 2022 und viele Marktteilnehmer gehen nun davon aus, dass der Zinsgipfel bereits erreicht ist. Sowohl aus dem Protokoll der Notenbanksitzung als auch auf der Pressekonferenz von Fed-Chef Jerome Powell gab es keine neuen Hinweise über die nächsten Zinsschritte. Powell sagte, eine weitere Zinserhöhung im September sei möglich, aber nicht sicher. Man werde weiterhin „datenabhängig“ entscheiden, wie stark die Geldpolitik weiter gestrafft werden müsse, um das Inflationsziel von 2 Prozent zu erreichen.

Im Euroraum hob die Europäische Zentralbank (EZB) am Donnerstag ebenfalls die Leitzinsen wie erwartet um 25 Basispunkte auf 4,25 Prozent an. Im Statement zum EZB-Zinsentscheid hieß es: „Die Inflation geht weiter zurück. Es wird jedoch nach wie vor erwartet, dass sie zu lange zu hoch bleiben wird. Der EZB-Rat ist entschlossen, für eine zeitnahe Rückkehr der Inflation zum mittelfristigen Ziel von 2 Prozent zu sorgen.“

Wie sich die Ereignisse der letzten Tage auf den deutschen Aktienindex DAX, auf das Währungspaar EUR/USD sowie auf das gelbe Edelmetall Gold auswirkten und wohin sich die Kurse möglicherweise entwickeln könnten, erfahren Sie in den folgenden Analysen.

Die nächsten Elbblick Live Webinare

Mit unserer Webinar-Reihe „Elbblick Live“ durchleuchten wir jeweils montags und mittwochs vor Xetra-DAX- und Wallstreet-Eröffnung die wichtigsten und beliebtesten Märkte in einem rund 20-minütigen Live-Webinar anhand der charttechnischen Analyse. Weitere Informationen zu unserem Elbblick Live Webinar finden Sie auf unserer Webseite. Sie können sich nachfolgend für die nächsten Termine in der kommenden Woche registrieren:

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme.

DAX Tageschart (DE40.c):

Rückblick:

Eine kleine Achterbahnfahrt legte in der abgelaufenen Börsenwoche der deutsche Leitindex DAX hin. Zunächst startete der Index gemütlich in die Handelswoche, aber am Mittwoch folgte ein dynamischer Kursrücksetzer, der an der 16.000er-Marke erfolgreich abgewehrt wurde. Nur einen Tag später ging es explosiv in Richtung Norden und bei 16.446 Punkten markierte der DAX dabei ein frisches Allzeithoch.

Charttechnischer Ausblick:

Die letzten Handelstage hatten es wahrlich in sich! Aber wiederum standen die DAX-Bullen Gewehr bei Fuß und nutzen den Rücksetzer als ideale Kaufgelegenheit. Jetzt dürfte es spannend werden, insbesondere mit dem Beginn des neuen Handelsmonats August, ob das Aktienbarometer wirklich in der Lage ist, einen nachhaltigen Ausbruch über 16.300 Zählern zu initiieren. Vielleicht muss der DAX dafür im Bereich des Horizontalwiderstands bei 16.240 Punkten Schwung holen, um den Anstieg zum nächsten Projektionsziel bei 16.512 Punkten fortzusetzen. Abhängig von der Aufwärtsdynamik könnte es schnurstracks in Richtung des nächsten Projektionsziels bei 16.637 und 16.665 Punkten weitergehen. Auf diesem hohen Niveau sollte ein Abschwung in Richtung 16.200/300 Zählern stets eingeplant werden. Anschließend wäre ein Anstieg zu den großen Projektionszielen bei 16.900 und 17.050 Punkten durchaus vorstellbar.

Das zuvor beschriebene bullische Szenario bleibt vor allem dann gültig, solange der DAX sich nicht allzu weit von der 16.300-Punkte-Marke nach unten entfernt. Falls doch, rückt der Unterstützungsbereich zwischen 16.065 und 16.130 Zählern in den Vordergrund, von wo aus der nächste Aufwärtsimpuls starten könnte. Rutscht dagegen der Index erneut unter die 16.000er-Marke, stehen die beiden Fibonacci-Retracements der letzten Aufwärtswelle vom Tagestief am 7. Juli bis zum Rekordhoch bei 15.950 Punkten (=50%-Retracement) und 15.835 Zählern (=61,8%-Retracement) als Sprungbrett für höhere Notierungen zur Verfügung. Dabei würde eine Ausdehnung zur wichtigen Unterstützungszone zwischen 15.660 und 15.720 Punkten eher zu einer kniffligen Seitwärtsbewegung kombiniert mit einem volumenarmen „Sommer-Trading“ führen, statt zum Abbruch des mittelfristigen Aufwärtstrends. Erst mit einem Tagesschluss unterhalb 15.540 Zählern müssen sich die DAX-Bullen enger anschnallen, denn dies wäre der tiefste Tagesschlusskurs seit dem 5. April 2023 und die Talfahrt könnte daraufhin bis auf 15.370 – 15.300 Punkten weitergehen.

Unterstützungen:

1. 16.240 Punkten

2. 16.065 / 16.130 Punkten

3. 15.835 / 15.950 Punkten

Widerstände:

1. 16.512 Punkten

2. 16.637 / 16.665 Punkten

3. 16.900 / 17.050 Punkten

EUR/USD Tageschart (EURUSDc):

Rückblick:

Die europäische Gemeinschaftswährung Euro geriet gegenüber dem US-Dollar in der letzten Handelswoche deutlich unter Druck und fiel erneut unter die bedeutsame Marke von 1,10 US-Dollar. Dazu wurde ein Anstiegsversuch zum Jahreshoch bei 1,1275 US-Dollar bereits bei 1,1150 US-Dollar im Keim erstickt.

Charttechnischer Ausblick:

Durch die Fortsetzung der Abwärtsbewegung vom Jahreshoch befindet sich das Währungspaar jetzt in der Korrektur der letzten, größeren Aufwärtswelle, die am Tagestief am 31. Mai begann und am Jahreshoch endete. Bis jetzt wurde gut die Hälfte von dieser Strecke korrigiert, so dass nun das 61,8%-Retracement bei 1,0880 US-Dollar als nächstes Ziel auf der Unterseite anstehen könnte. Bis zur signifikanten Horizontalunterstützung bei 1,0835 US-Dollar ist die Euro-Abwertung als „normale Korrektur“ der letzten Aufwärtswelle einzustufen. Erst mit einem Tagesschlusskurs unterhalb des horizontalen Supports bei 1,0779 US-Dollar trübt sich das Bild im Tageschart deutlich ein. Darunter könnte die Horizontalunterstützung bei 1,0733 US-Dollar in Zusammenarbeit mit der (orangen) 200-Tagelinie, die aktuell bei 1,0714 US-Dollar tendiert, eine starke Abwehrleistung vollbringen, die vielleicht zur Wiederaufnahme der Aufwärtstrends vom Vorjahrestief bei 0,9535 US-Dollar führt. Ansonsten käme es höchstwahrscheinlich zum Test des Supports bei 1,0630 US-Dollar.

Dagegen wäre eine Beendigung des Tageshandels oberhalb von 1,1021 US-Dollar ein erstes Anzeichen für einen größeren Erholungsversuch. Gelingt es dabei nicht, die Widerstandslinie bei 1,1071 US-Dollar zu überwinden, wird es bei einem Versuch bleiben und die Abwärtsbewegung könnte sich im Anschluss, wie oben beschrieben, fortsetzen. Darüber wäre der Weg bis zum Widerstandsbereich zwischen 1,1146 und 1,1175 US-Dollar frei. Kommt es hier nicht zu einer größeren Kehrtwende, wird es voraussichtlich am Jahreshoch bei 1,1275 US-Dollar erneut spannend werden. Kann der Euro dieses Hindernis dann endgültig überspringen, ergeben sich dadurch Anstiegschancen bis auf 1,1340 US-Dollar und darüber bis auf 1,1390 US-Dollar.

Unterstützungen:

1. 1,0835 / 1,0880 US-Dollar

2. 1,0733 / 1,0779 US-Dollar

3. 1,0630 US-Dollar

Widerstände:

1. 1,1021 / 1,1071 US-Dollar

2. 1,1146 / 1,1175 US-Dollar

3. 1,1275 US-Dollar

Gold Tageschart (XAUUSD):

Rückblick:

Bis zur Mitte der vergangenen Handelswoche sah es im Edelmetall Gold danach aus, als würde die Erholung, die vom Tagestief am 29. Juni bei 1.892 US-Dollar gestartet ist, in die nächste Runde gehen. Doch am Donnerstag kam es zu einem kräftigen Abverkauf, der das Edelmetall bis auf 1.942 US-Dollar verbilligte.

Charttechnischer Ausblick:

Die Erholung hat zwar einen erheblichen Dämpfer bekommen, aber es bestehen weiterhin gute Chancen, dass es zu einer Fortsetzung entweder vom gegenwärtigen Niveau oder im Bereich 1.929 – 1.935 US-Dollar kommt. Ansonsten käme es sehr wahrscheinlich zu einer kompletten Korrektur der gesamten Erholungsbewegung, falls die Horizontalunterstützung bei 1.909 US-Dollar keine gute Abwehrarbeit leistet. Im Fall eines Tests bei 1.892 US-Dollar wäre die Ausbildung eines Doppeltiefs ein realistisches Szenario, um von dort aus die „magische“ 2.000er-Marke erneut ins Visier zu nehmen. Sollte sich die Abwärtsbewegung jedoch ausdehnen, bildet die (orange) 200-Tagelinie bei aktuell 1.885 US-Dollar zusammen mit dem nächsten horizontalen Support bei 1.871 US-Dollar ein womöglich starkes Tandem, um den mittelfristigen Aufwärtstrend zu verlängern. Andernfalls würde sich der Abverkauf bis auf 1.858 US-Dollar, darunter bis auf 1.839 US-Dollar fortsetzen.

Bei 1.962 US-Dollar liegt die erste große Hürde auf der Oberseite. Solange das Edelmetall darunter notiert, regiert der Korrekturmodus das Geschehen. Dagegen bringt ein Tagesschluss oberhalb von 1.978 US-Dollar neuen Schwung und die Erholungsbewegung dürfte sich anschließend bis 1.998 / 2.000 US-Dollar fortsetzen. Aber erst die Beendigung des Tageshandels oberhalb von 2.007 US-Dollar ermöglicht ein Anstiegspotential bis auf 2.022 US-Dollar, der sich bis zum Horizontalwiderstand bei 2.038 US-Dollar weiter erstrecken kann. Allerdings sollte ab hier der nächste Abverkauf eingeplant werden und dazu könnte der Goldpreis im Anschluss erneut stärker und für eine längere Zeit konsolidieren. Ausschlaggebend für den nächsten Angriff auf das Allzeithoch bei 2.075 US-Dollar ist der Bereich zwischen 2.048 und 2.052 US-Dollar. Ein Tageschluss darüber löst ein potenzielles Kaufsignal mit Ziel 2.095 US-Dollar aus. Abhängig von der vorhandenen Kaufkraft der Gold-Bullen kann es sogar zu einem Überschießen über die 2.100er-Marke bis auf 2.125 / 2.150 US-Dollar kommen. Spätestens am Projektionsziel bei 2.175 US-Dollar sollte jedoch eine größere Korrektur eingeplant werden, welche möglicherweise die 2.000er-Marke erneut testen wird.

Unterstützungen:

1. 1.929 / 1.935 US-Dollar

2. 1.892 / 1.909 US-Dollar

3. 1.871 / 1.885 US-Dollar

Widerstände:

1. 1.962 / 1.978 US-Dollar

2. 1.998 / 2.000 US-Dollar

3. 2.007 / 2.022 US-Dollar

Wichtige Wirtschaftstermine 31.07. – 04.08.2023

TagDatumUhrzeitBeschreibung
Montag31.07.202308:00 UhrDE: Einzelhandelsumsätze (Jun)
Montag31.07.202311:00 UhrEU: Verbraucherpreisindex (Jul.)
Dienstag01.08.202309:55 UhrDE: Arbeitslosenquote (Jul.)
Dienstag01.08.202316:00 UhrUS: Einkaufsmanagerindex verarb. Gewerbe (Jul.)
Mittwoch02.08.202314:15 UhrUS: ADP Beschäftigungsänderung (Jul.)
Mittwoch02.08.202316:30 UhrUS: Wöchentliche Rohöllagerbestände
Donnerstag03.08.202308:00 UhrDE: Handelsbilanz (Jun.)
Donnerstag03.08.202309:55 UhrDE: Einkaufsmanagerindex Dienstleistungen (Jul.)
Donnerstag03.08.202316:00 UhrUS: Einkaufsmanagerindex Dienstleistungen (Jul.)
Freitag04.08.202314:30 UhrUS: Beschäftigung ex-Agrar (Jul.)
Freitag04.08.202314:30 UhrUS: Arbeitslosenquote (Jul.)

Risikohinweis

Forex und CFD Trading ist spekulativ und daher nicht für jeden Investor geeignet. GBE brokers Ltd. bietet Margin Trading an. Gehebelte Produkte können sich sowohl zu Ihrem Nachteil als auch zu Ihrem Vorteil auswirken. Sie sollten sich aller Risiken bewusst sein und nicht mehr Kapital einsetzen als Sie sich leisten können zu verlieren. Bevor Sie ein Konto eröffnen, lesen Sie bitte unsere Risikohinweise und unsere AGBs.

Haftungsausschluss
CFDs sind komplexe Instrumente und bergen ein hohes Risiko, Gelder schnell durch Hebelwirkung zu verlieren. 78.91% der Privatanleger-Konten verlieren Gelder, wenn Sie CFDs mit diesem Anbieter handeln. Sie sollten überlegen, ob Sie verstehen, wie CFDs funktionieren und ob Sie es sich leisten können, das Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

Jetzt teilen und bewerten

Artikelsuche

Wonach suchen Sie?

Populäre Artikel

Elbblick Börsenbrief – KW 16/2024

Liebe GBE-Traderinnen und Trader, erwartungsgemäß hat die Europäische Zentralbank EZB am vergangenen Donnerstag die Leitzinsen bei 4,5 Prozent, den Einlagesatz bei 4,0 Prozent und den Spitzenrefinanzierungssatz bei 4,75 Prozent belassen.

Mehr »

Elbblick Börsenbrief – KW 13/2024

Liebe GBE-Traderinnen und Trader, die vergangene Börsenwoche war geprägt von wichtigen Zinsentscheidungen verschiedener Notenbanken. Zunächst hatte am Dienstag die japanische Zentralbank Bank of Japan zum ersten Mal seit 17 Jahren

Mehr »
Professioneller KundePrivatkunde
Maximale Hebelsätze
Hauptindzes1:501:20
Hauptwährungspaare1:2001:30
Edelmetalle1:1001:10
Rohstoffe1:501:10
Aktien1:51:5
Kryptowährungen1:51:2
Kontomerkmale
Persönlicher Kundenbetreuer
Schutz vor negativen Kontosalden
Das Handelskonto unterliegt der 50% Margin-Close-Out Regel
Strikte Trennung von Kundengeldern
Anspruch auf Entschädigung aus dem Investment Compensation Fund
Recht auf Beschwerde bei einer Finanzombudsstelle *
Best Execution & Handelsbestätigungenn
Wichtige Informationsunterlagen