Elbblick Börsenbrief – KW 30/2023

Liebe GBE-Traderinnen und Trader,

in der abgelaufenen Handelswoche lag der Fokus der Anleger auf die Berichtssaison in den USA. Vor allem der Bankensektor mit Quartalszahlen von Bank of America, JP Morgan sowie Wells Fargo präsentierten dank der höheren Zinsen überzeugende Geschäftszahlen. Dagegen brach der Nettogewinn bei der US-Investmentbank Goldman Sachs um 58 Prozent auf 1,2 Milliarden Dollar überraschend stark ein. Schleppende Geschäfte im Investmentbanking, verhaltener Anleihehandel und höhere Kosten führten zu einem deutlich schlechteren Ergebnis. Mit neuen Rekordwerten bei Auslieferungen und Umsatz konnte der Elektroautobauer Tesla im zweiten Quartal glänzen. Zum Vorjahresquartal wuchs der Gesamtumsatz um 47 Prozent auf 24,9 Mrd. US-Dollar und die Auslieferungen stiegen um 83 Prozent auf 466.140 Fahrzeuge.

Aufgrund der starken Gewichtung der Tech-Giganten Apple, Microsoft, Alphabet, Amazon, Tesla, Meta und Nvidia kommt es im Nasdaq 100-Index am 24. Juli 2023 vor Handelsbeginn zu einer Sonderanpassung. Aktuell besitzen diese Unternehmen einen gesamten Indexanteil von 55,1 Prozent. Laut Investor’s Business Daily wird die Gewichtung nach der Anpassung voraussichtlich auf rund 43,7 Prozent sinken. Durch die Anpassung soll unter anderem ein Verstoß der Fondsmanager gegen aufsichtsrechtliche Diversifizierungsvorschriften verhindert werden.

Wie sich die Ereignisse der letzten Tage auf den deutschen Aktienindex DAX, auf das Währungspaar EUR/USD sowie auf das gelbe Edelmetall Gold auswirkten und wohin sich die Kurse möglicherweise entwickeln könnten, erfahren Sie in den folgenden Analysen.

Die nächsten Elbblick Live Webinare

Mit unserer Webinar-Reihe „Elbblick Live“ durchleuchten wir anhand der charttechnischen Analyse jeweils montags und mittwochs vor Xetra-DAX- und Wallstreet-Eröffnung die wichtigsten und beliebtesten Märkte in einem rund 20-minütigen Live-Webinar. Weitere Informationen zu unserem Elbblick Live Webinar finden Sie auf unserer Webseite. Sie können sich nachfolgend für die nächsten Termine in der kommenden Woche registrieren:

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme.

DAX Tageschart (DE40.c):

Rückblick:

Nach dem starken Kursanstieg in der Handelswoche zuvor legte der deutsche Leitindex DAX in den letzten Handelstagen eine Verschnaufpause ein und schob sich oberhalb der (blauen) 50-Tagelinie seitwärts. Dabei wurden Anstiegsversuche oberhalb von 16.200 Punkten umgehend mit Verkäufen quittiert.

Charttechnischer Ausblick:

Dass der DAX nach einem so fulminanten Anstieg vom Tagestief am 7. Juli bei 15.454 Zählern nicht stärker korrigiert, sondern mögliche überkaufte Situation in den Stundencharts durch eine Seitwärtsbewegung abbaut, kann als Zeichen einer zunehmenden Stabilisierung interpretiert werden. Demnach spricht gegenwärtig vieles für eine Fortsetzung des mittelfristigen Aufwärtstrends, einhergehend mit neuen Rekordhochs. Offen bleibt, ob der Index zeitnah ein neues Allzeithoch markiert oder es zu einer Ausdehnung der aktuellen Schiebezone kommt. Eine mögliche Antwort darauf dürfte ein Tagesschluss oberhalb von 16.270 Punkten geben, der einen neuen Kaufimpuls auslösen könnte. Anschließend wäre ein Anstieg zum aktuellen Allzeithoch bei 16.427 Zählern gut vorstellbar, vorausgesetzt, die Hürde bei 16.335 Punkten macht keinen Strich durch diese Rechnung. Im Fall neuer Rekordhochs würden sich die nächsten Projektionsziele bei 16.512 und 16.637 – 16.665 Punkten als aussichtsreiche Kandidaten eignen.

Ein Rücksetzer bis zur nächsten, bedeutsamen Unterstützungslinie bei 15.940 Punkten führt noch nicht zu einem Abbruch des oben beschriebenen „Bullen-Fahrplans“. Auch ein Ausflug zu den beiden nächsten beiden Supports bei 15.847 und 15.755 Punkten wäre aus Sicht der DAX-Bullen noch verkraftbar und könnte als Ausdehnung der Schiebezone ausgelegt werden. Denn erst eine Beendigung des Tageshandels unterhalb von 15.660 Zählern drückt verstärkt auf das „Bullen-Gemüt“ und darunter würde sich die Stimmung im Bullen-Lager deutlich verschlechtern, falls es zu einem Tagesschluss unterhalb von 15.540 Punkten kommt. Dadurch könnten sich die Schleussen bis auf 15.370 – 15.300 Punkten öffnen. Sollte sich jedoch die Korrektur weiter ausdehnen, ergibt sich zwischen dem 61,8%-Retracement bei 15.212 Punkten der Aufwärtsbewegung zwischen dem Tagestief am 20. März 2023 bei 14.458 Zählern und dem Rekordhoch zusammen mit der horizontalen Unterstützungslinie bei 15.170 Zählern die Chance auf einen stärkeren Aufwärtsimpuls.

Unterstützungen:

1. 15.847 / 15.940 Punkten

2. 15.660 / 15.775 Punkten

3. 15.540 Punkten

Widerstände:

1. 16.270 / 16.335 Punkten

2. 16.430 / 16.512 Punkten

3. 16.637 / 16.665 Punkten

EUR/USD Tageschart (EURUSDc):

Rückblick:

Am vergangenen Mittwoch erreichte der EUR/USD-Kurs bei 1,1275 US-Dollar exakt das 61,8%-Retracement der Abwärtsbewegung vom Jahreshoch 2021 (1,2350 US-Dollar) bis zum Vorjahrestief (0,9535 US-Dollar). Anschließend setzte das Währungspaar in Richtung 1,11 US-Dollar stärker zurück.

Charttechnischer Ausblick:

Jetzt wird es spannend werden, wohin die Reise im EUR/USD in den nächsten Wochen und Monaten gehen wird. Aufgrund der Tatsache, dass die letzte Abwärtswelle vom Jahreshoch 2021 bis zum Vorjahrestief genau bis zum 61,8%-Retracement korrigiert wurde, besteht die Möglichkeit auf eine Wiederaufnahme des langfristigen Abwärtstrends. Dagegen könnte ein Tagesschluss oberhalb von 1,1240 US-Dollar auf eine Fortsetzung des Aufwärtstrends vom Vorjahrestief hinweisen, falls davor die Hürde bei 1,1174 US-Dollar übersprungen wird. Spannend wird es dann erneut am 61,8%-Retracement bei 1,1275 US-Dollar. Kann der Euro dieses Hindernis endgültig überspringen, ergeben sich dadurch Anstiegschancen bis auf 1,1340 US-Dollar und darüber bis auf 1,1390 US-Dollar.

Auf der Unterseite steht das ehemalige Jahreshoch bei 1,1095 US-Dollar, an dem sich die Gemeinschaftswährung im April und Mai mehrmals die Zähne ausbiss, im Fokus. Charttechnisch wäre es natürlich eine saubere Sache, sollte aus dem ehemaligen hartnäckigen Widerstand eine starke Unterstützung werden, von wo aus der nächste Aufwärtszyklus startet. Allerdings sollte eher mit einem Test der Unterstützungszone zwischen 1,1031 und 1,1054 US-Dollar gerechnet werden, die als Schutzwall der wichtigen 1,10er-Marke dient. Hier bestehen gute Chancen auf eine größere Erholungsbewegung. Kommt es anschließend zu einer weiteren Verkaufswelle, hätte diese das Potential, die horizontale Unterstützung bei 1,0945 US-Dollar zu testen. Notierungen bis auf 1,0880 US-Dollar sind noch in der Kategorie „normale Korrektur“ der Aufwärtsbewegung vom Tagestief am 31. Mai bei 1,0635 US-Dollar und dem Jahreshoch bei 1,1275 US-Dollar einzustufen. Dagegen würde sich bei Kursen unterhalb der signifikanten Horizontalunterstützung bei 1,0779 US-Dollar das Bild im Tageschart zunehmend eintrüben und dadurch könnte der vom Jahreshoch gestartete negative Trend in die nächste Runde gehen.

Unterstützungen:

1. 1,1095 US-Dollar

2. 1,1031 / 1,1054US-Dollar

3. 1,0945 US-Dollar

Widerstände:

1. 1,1174 US-Dollar

2. 1,1240 / 1,1275 US-Dollar

3. 1,1340 / 1,1390 US-Dollar

Gold Tageschart (XAUUSD):

Rückblick:

Zunächst setzte das gelbschimmernde Edelmetall Gold in der letzten Börsenwoche die seit dem Tagestief am 29. Juni bei 1.892 US-Dollar gestartete Erholungsrally fort und notierte am Donnerstag bei 1.987 US-Dollar auf dem höchsten Stand seit rund zwei Monaten. Kaum erreicht, ging es wieder abwärts in Richtung der 1.960er-Marke.

Charttechnischer Ausblick:

Gold, quo vadis? Diese Frage dürften sich viele Goldhändler in Anbetracht der Tatsache stellen, dass der Goldpreis am 29. Juni exakt am 38,2%-Retracement bei 1.892 US-Dollar der Anstiegsstrecke vom Vorjahrestief bis zum Jahreshoch abgeprallt ist, was für eine Fortsetzung des mittelfristigen Aufwärtstrends spricht, jedoch die von dort gestartete Erholungsbewegung nahe dem 50%-Retracement bei 1.978 US-Dollar bislang ein Ende fand. Darum besteht aktuell auch die Möglichkeit einer weiteren Abwärtswelle, sollten die beiden Supports bei 1.951 und 1.940 US-Dollar keine gute Unterstützungsarbeit leisten. Wahrscheinlicher wird die Wiederaufnahme der Korrektur vom Jahreshoch mit einem Tagesschluss unter 1.929 US-Dollar. Dieser könnte aber an der Horizontalunterstützung bei 1.909 US-Dollar oder im Fall einer Ausbildung eines Doppeltiefs bei 1.892 US-Dollar gestoppt werden. Sollte sich die Abwärtsbewegung ausdehnen, bildet die (orange) 200-Tagelinie bei aktuell 1.878 US-Dollar zusammen mit dem nächsten horizontalen Support bei 1.871 US-Dollar ein womöglich starkes Tandem, um den mittelfristigen Aufwärtstrend zu verlängern.

Auf der Oberseite könnte die Marke bei 1.975 US-Dollar für die Fortsetzung der Erholungsrally eine entscheidende Rolle spielen. Denn wird diese auf Tagesschlusskursbasis geknackt, wäre der Weg für eine Goldpreisverteuerung bis auf 1.998 / 2.000 US-Dollar frei. Aber erst die Beendigung des Tageshandels oberhalb von 2.007 US-Dollar ermöglicht ein Anstiegspotential bis auf 2.022 US-Dollar, der sich bis zum Horizontalwiderstand bei 2.038 US-Dollar weiter erstrecken kann. Allerdings sollte ab hier der nächste Abverkauf eingeplant werden und dazu könnte der Goldpreis im Anschluss erneut stärker und für eine längere Zeit konsolidieren. Ausschlaggebend für den nächsten Angriff auf das Allzeithoch bei 2.075 US-Dollar ist der Bereich zwischen 2.048 und 2.052 US-Dollar. Ein Tageschluss darüber löst ein potenzielles Kaufsignal mit Ziel 2.095 US-Dollar aus. Abhängig von der vorhandenen Kaufkraft der Gold-Bullen kann es sogar zu einem Überschießen über die 2.100er-Marke bis auf 2.125 / 2.150 US-Dollar kommen. Spätestens am Projektionsziel bei 2.175 US-Dollar sollte jedoch eine größere Korrektur eingeplant werden, welche möglicherweise die 2.000er-Marke erneut testen wird.

 

Unterstützungen:

1. 1.940 / 1.951 US-Dollar

2. 1.909 / 1.929 US-Dollar

3. 1.892 US-Dollar

Widerstände:

1. 1.975 US-Dollar

2. 1.998 / 2.000 US-Dollar

3. 2.007 / 2.022 US-Dollar

Wichtige Wirtschaftstermine 24.07. – 28.07.2023

TagDatumUhrzeitBeschreibung
Montag24.07.202309:30 UhrDE: Einkaufsmanagerindex (Jul.)
Montag24.07.202315:45 UhrUS: Einkaufsmanagerindex (Jul.)
Dienstag25.07.202310:00 UhrDE: ifo-Geschäftsklimaindex (Jul.)
Dienstag25.07.202316:00 UhrUS: CB Verbrauchervertrauen (Jul.)
Mittwoch26.07.202316:00 UhrUS: Verkäufe neuer Häuser (Jun.)
Mittwoch26.07.202320:00 UhrUS: Fed Zinsentscheidung
Donnerstag27.07.202308:00 UhrDE: GfK Konsumklima (Aug.)
Donnerstag27.07.202314:15 UhrEU: EZB Zinsentscheidung
Donnerstag27.07.202314:30 UhrUS: Bruttoinlandsprodukt (Q2.2023)
Freitag28.07.202314:00 UhrDE: Verbraucherpreisindex (Jul.)
Freitag28.07.202316:00 UhrUS: PCE Preisindex (Jun.)

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