Elbblick Börsenbrief – KW 22/2023

Liebe GBE-Traderinnen und Trader,

auch in der abgelaufenen Handelswoche kam es in den USA zwischen den Demokraten und den Republikanern immer noch nicht zu einer Einigung hinsichtlich der Anhebung der Schuldenobergrenze. Laut US-Finanzministerin Janet Yellen droht bereits ab 1. Juni ein Zahlungsausfall der weltgrößten Volkswirtschaft, falls die Schuldenobergrenze bis dahin nicht angehoben wird. Die US-Investmentbank Goldman Sachs rechnet mit einer Wahrscheinlichkeit von 80 Prozent, dass der Schulden-Deal noch vor dem 1. Juni zustande kommt. Nichts neues dagegen beinhaltete das am Mittwoch veröffentlichte Protokoll der letzten US-Notenbanksitzung. Wie aus dem Dokument hervorgeht, will die Fed mit Blick auf weitere Zinserhöhungen weiterhin „datenabhängig“ und „von Meeting zu Meeting“ entscheiden.

Enttäuschende Zahlen gab es in der letzten Woche aus Deutschland. Zunächst fiel am Dienstag der ifo-Geschäftsklimaindex im Mai überraschend deutlich auf 91,7 Punkte und lag damit unter der Analystenschätzung von 93,0 Zählern. Zudem signalisierten am Donnerstag die Daten zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) für das erste Quartal 2023 eine technische Rezession in Deutschland. Gegenüber dem Vorquartal sank das BIP um 0,3 Prozent. Im letzten Quartal 2022 schwächte sich die deutsche Wirtschaftsleistung bereits um 0,5 Prozent gegenüber dem dritten Quartal ab.

Wie sich die Ereignisse der letzten Tage auf den deutschen Aktienindex DAX, auf das Währungspaar EUR/USD sowie auf das gelbe Edelmetall Gold auswirkten und wohin sich die Kurse möglicherweise entwickeln könnten, erfahren Sie in den folgenden Analysen.

Die nächsten Elbblick Live Webinare

Mit unserer Webinar-Reihe „Elbblick Live“ durchleuchten wir jeweils montags und mittwochs vor Xetra-DAX- und Wallstreet-Eröffnung die wichtigsten und beliebtesten Märkte in einem rund 20-minütigen Live-Webinar anhand der charttechnischen Analyse. Weitere Informationen zu unserem Elbblick Live Webinar finden Sie auf unserer Webseite. Sie können sich nachfolgend für die nächsten Termine in der kommenden Woche registrieren:

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme.

DAX Tageschart (DE40.c):

Rückblick:

Auf die Rekordfahrt in der Woche davor und dem Erreichen eines neuen Allzeithochs bei 16.332 Punkten folgte in den letzten Handelstagen die kalte Dusche im deutschen Leitindex DAX. Das Kursbarometer stürzte bis auf 15.724 Zähler ab, ehe von dort aus der Index wieder über 15.800 Punkte kletterte.

Charttechnischer Ausblick:

Irgendwie konnte man es erahnen, dass der Anstieg über die 16.000er-Marke aufgrund des dünnen Feiertagshandel auf wackligen Füssen stand. Der anschließende Abverkauf vom Rekordhoch verlor zwar in den letzten beiden Handelstagen an Dynamik, aber die Frage stellt sich, ob es sich aktuell nur um eine kurze Korrektur handelt oder ob es zur Ausweitung der momentanen Verkaufswelle kommt. Schließt der DAX auf Tagesbasis unterhalb von 15.660 Zählern, spricht vieles für das Letztere. Denn dadurch beschleunigt sich der Abverkauf möglicherweise erneut und ob es dann an der Horizontalunterstützung bei 15.615 Punkten zu einem Wendepunkt kommt, bleibt offen. Eher sollte mit einem Abschwung bis auf 15.495 Punkte gerechnet werden, der sich problemlos bis zum 50%-Retracement bei 15.395 Zählern des Anstiegs vom Tagestief am 20. März (14.458 Punkte) bis zum Rekordhoch hinziehen kann. Auf diesem Kursniveau angekommen, wäre der Start der nächsten Aufwärtswelle in Richtung 16.000er-Marke gut vorstellbar. Bleiben jedoch die DAX-Bären am Drücker, kommt es bei 15.300 Zählern zur Entscheidung über die mittelfristige Trendrichtung. Im Fall einer nachhaltigen Unterschreitung dürfte die Talfahrt im Anschluss zügig bis auf das 61,8%-Retracement bei 15.173 Punkte weitergehen. Kann auch dieser Bereich keinen Support bieten, liegt bei 15.050 Punkten noch eine wichtige Unterstützungslinie, bevor es zum Test der 15.000er-Marke kommt.

Aber solange kein Tagesschlusskurs unter 15.660 Punkten erfolgt, besteht jederzeit die Chance auf die Wiederaufnahme des mittelfristigen Aufwärtstrends. Dafür müsste im ersten Schritt der Horizontalwiderstand bei 15.910 Punkten aus dem Weg geräumt werden. Zwar wäre damit der DAX noch nicht aus dem Schneider. Denn erst durch eine Beendigung des Tageshandels über 15.975 Zählern entspannt sich das Bild im Tageschart zunehmend. Dazu könnte eine Überschreitung der Hürde bei 16.030 Punkten den Grundstein für einen Angriff auf das Allzeithoch legen. Aber vor dem Rekordhoch werden die DAX-Bären sehr wahrscheinlich bei 16.095, 16.185 und 16.240 Punkten ihre scharfen Krallen ausfahren.

Unterstützungen:

1. 15.615 Punkten

2. 15.395 / 15.480 Punkten

3. 15.300 Punkten

Widerstände:

1. 15.910 / 15.975 Punkten

2. 16.030 / 16.095 Punkten

3. 16.185 / 16.240 Punkten

EUR/USD Tageschart (EURUSDc):

Rückblick:

Auch in der vergangenen Handelswoche dominierten die Verkäufer das Geschehen im Währungspaar EUR/USD. Erholungsversuche wurden zum Wochenbeginn knapp oberhalb der 1,08-Marke erfolgreich abgewehrt, so dass es im Anschluss zur Unterschreitung der wichtigen Horizontalunterstützung bei 1,0760 US-Dollar kam.

Charttechnischer Ausblick:

So langsam, aber sicher müssten sich die Euro-Käufer wieder stärker zeigen. Ansonsten besteht die Gefahr, dass der Aufwärtstrend von Mitte März auf der Kippe steht und der jüngste Abwärtstrend in die nächste Runde geht. Darum stellt vielleicht die horizontale Unterstützungslinie bei 1,0690 US-Dollar eine gute Möglichkeit für die Euro-Käufer dar, dort eine Trendumkehr herbeizuführen. Spätestens an der nächsten Horizontalunterstützung bei 1,0630 US-Dollar sollten sie ihre Kaufkraft unter Beweis stellen, um den Abverkauf zu stoppen. Denn darunter wird es zunehmend düster für die Einheitswährung und eine Abwertung bis auf 1,0500 US-Dollar, dem 38,2%-Retracement des Anstiegs vom Vorjahrestief bei 0,9535 US-Dollar bis zum aktuellen Jahreshoch, wäre die mögliche Konsequenz. Darunter droht die Beendigung des Aufwärtstrends vom Vorjahresstief bei 0,9535 US-Dollar.

Bei höheren Euro-Notierungen würde erneut die 1,0760er-US-Dollar-Marke in den Vordergrund rücken. Doch erst mit der Zurückeroberung der 1,08er-Schwelle zieht sich die Einheitswährung zunehmend aus dem gegenwärtigen Abwärtsstrudel heraus und darüber steigen die Chancen auf eine Beendigung der Korrektur vom Jahreshoch bei 1,1095 US-Dollar erheblich, vorausgesetzt, der Euro schafft einen Tagesschlusskurs oberhalb von 1,0850 US-Dollar. Allerdings könnten die Euro-Verkäufer am Horizontalwiderstand bei 1,0905 US-Dollar wieder stärker zurückschlagen, um eine Fortsetzung des jüngsten Abverkaufs zu erzwingen. Gelingt es ihnen nicht, könnte ein Tagesschluss über 1,0941 US-Dollar eine Rallye bis zum Jahreshoch auslösen.

Unterstützungen:

1. 1,0690 US-Dollar

2. 1,0630 US-Dollar

3. 1,0500 US-Dollar

Widerstände:

1. 1,0760 / 1,0800 US-Dollar

2. 1,0850 US-Dollar

3. 1,0905 / 1,0941 US-Dollar

Gold Tageschart (XAUUSD):

Rückblick:

Der Goldpreis konnte sich in den vergangenen Tagen aus dem Abwärtssog seit dem Jahreshoch nicht entziehen und fiel bei 1.936 US-Dollar auf den tiefsten Stand seit dem 22. März. Dabei verfehlte das Edelmetall nur knapp das 50%-Retracement bei 1.934 US-Dollar der Anstiegsstrecke vom Tagestief am 28. Februar bei 1.804 US-Dollar bis zum Jahreshoch.

Charttechnischer Ausblick:

Aktuell befinden sich die Gold-Bullen in keiner guten Lage. Denn bleiben die Goldnotierungen weiterhin unterhalb von 1.965 US-Dollar, sollte mit einer dynamischen Fortsetzung der Abwärtsbewegung bis zum horizontalen Support bei 1.918 US-Dollar gerechnet werden. Erfolgt von hier aus keine größere Erholung, bilden darunter zwei wichtige Fibonacci-Retracements zusammen eine sehr wichtige und möglicherweise trendentscheidende Unterstützungszone. Zum einen liegt bei 1.904 US-Dollar das 61,8%-Retracement der im Rückblick erwähnten Anstiegsstrecke, zum anderen bei 1.892 US-Dollar das 38,2%-Retracement der Aufwärtsbewegung vom Vorjahrestief bei 1.614 US-Dollar bis zum aktuellen Jahreshoch. Hier dürften die Gold-Bullen alle Hebel in Bewegung setzten, um die Fortführung des mittelfristigen Aufwärtstrends nicht zu gefährden. Denn darunter droht die Gefahr eines Abverkaufs bis auf 1.871 – 1.858 US-Dollar.

Erst mit einen Tagesschluss über 1.985 US-Dollar wird es für die Gold-Bullen wieder gemütlicher. Aber solange der Preis für die Feinunze Gold unter 2.000 US-Dollar notiert, müssen sie jederzeit mit einer größeren Gegenwehr der Gold-Bären rechnen. Oberhalb der magischen 2k-Marke besteht ein Anstiegspotential bis auf 2.015/2.022 US-Dollar. Fraglich bleibt, ob der Goldpreis hier nur eine kleine Pause einlegt, um dann in Richtung der nächsten Hürde bei 2.038 US-Dollar durchzustarten. Ausschlaggebend für den nächsten Angriff auf das Allzeithoch bei 2.075 US-Dollar ist der Bereich zwischen 2.048 und 2.052 US-Dollar. Ein Tageschluss darüber löst ein potenzielles Kaufsignal mit Ziel 2.095 US-Dollar aus. Abhängig von der vorhandenen Kaufkraft der Gold-Bullen kann es sogar zu einem Überschießen über die 2.100er-Marke bis auf 2.125 / 2.150 US-Dollar kommen. Spätestens am Projektionsziel bei 2.175 US-Dollar sollte jedoch eine größere Korrektur eingeplant werden, welche möglicherweise die 2.000er-Marke erneut testen wird.

Unterstützungen:

1. 1.918  US-Dollar

2. 1.892 / 1.904 US-Dollar

3. 1.858 / 1.871 US-Dollar

Widerstände:

1. 1.985 US-Dollar

2. 2.000 US-Dollar

3. 2.015 / 2.022 US-Dollar

Wichtige Wirtschaftstermine 29.05. – 02.06.2023

TagDatumUhrzeitBeschreibung
Montag29.05.2023GanztagsDE: Feiertag - Pfingsten
Montag 29.05.2023GanztagsUS: Feiertag - Memorial Day
Dienstag30.05.202315:00 UhrUS: Hauspreisindex (Mrz.)
Dienstag30.05.202316:00 UhrUS: CB Verbrauchervertrauen (Mai)
Mittwoch31.05.202309:55 UhrDE: Arbeitslosenquote (Mai)
Mittwoch31.05.202314:00 UhrDE: Verbraucherpreisindex (Mai)
Mittwoch31.05.202316:00 UhrUS: JOLTs Stellenangebote (Apr.)
Donnerstag01.06.202309:55 UhrDE: Einkaufsmanagerindex verarb. Gewerbe (Mai)
Donnerstag01.06.202316:00 UhrUS: Einkaufsmanagerindex verarb. Gewerbe (Mai)
Freitag02.06.202314:30 UhrUS: Beschäftigung ex-Agrar (Mai)
Freitag02.06.202314:30 UhrUS: Arbeitslosenquote (Mai)

Risikohinweis

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Maximale Hebelsätze
Hauptindzes1:501:20
Hauptwährungspaare1:2001:30
Edelmetalle1:1001:10
Rohstoffe1:501:10
Aktien1:51:5
Kryptowährungen1:51:2
Kontomerkmale
Persönlicher Kundenbetreuer
Schutz vor negativen Kontosalden
Das Handelskonto unterliegt der 50% Margin-Close-Out Regel
Strikte Trennung von Kundengeldern
Anspruch auf Entschädigung aus dem Investment Compensation Fund
Recht auf Beschwerde bei einer Finanzombudsstelle *
Best Execution & Handelsbestätigungenn
Wichtige Informationsunterlagen