Elbblick Börsenbrief – KW 21/2023

Liebe GBE-Traderinnen und Trader,

in der abgelaufenen Handelswoche dominierten Themen wie die drohende Zahlungsunfähigkeit der USA und die Gefahr einer Rezession das Geschehen an den Börsen. Insbesondere in den USA ist die Angst vor einer größeren Abkühlung der Konjunktur nach den jüngsten Wirtschaftsdaten allgegenwärtig. So fiel der New York Empire State Manufacturing Index für den Monat Mai mit minus 31,8 Punkten auf den drittschlechtesten Wert seit der Datenerhebung im Juli 2001. Auch die am vergangenen Dienstag veröffentlichten US-Einzelhandelshandelsumsätze konnten nicht überzeugen. Zwar kletterten im April die Umsätze im Monatsvergleich um 0,4 Prozent, lagen aber damit deutlich unter der Erwartung von +0,8 Prozent.

In Deutschlanden sanken die ZEW-Konjunkturerwartungen im Mai auf den tiefsten Stand seit Dezember 2022. Der vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) ermittelte Index fiel von plus 4,1 Punkten im April auf aktuell minus 10,7 Zähler. Analysten rechneten mit einem Rückgang von lediglich 5,3 Prozent. Als Grund für die Abschwächung des Stimmungsindikators nannte ZEW-Präsident Prof. Achim Wambach die Erwartung einer noch stärkeren Anhebung der Zinsen durch die EZB und ein möglicher Zahlungsausfall der Vereinigten Staaten in den nächsten Wochen.

Wie sich die Ereignisse der letzten Tage auf den deutschen Aktienindex DAX, auf das Währungspaar EUR/USD sowie auf das gelbe Edelmetall Gold auswirkten und wohin sich die Kurse möglicherweise entwickeln könnten, erfahren Sie in den folgenden Analysen.

Die nächsten Elbblick Live Webinare

Mit unserer Webinar-Reihe „Elbblick Live“ durchleuchten wir jeweils montags und mittwochs vor Xetra-DAX- und Wallstreet-Eröffnung die wichtigsten und beliebtesten Märkte in einem rund 20-minütigen Live-Webinar anhand der charttechnischen Analyse. Weitere Informationen zu unserem Elbblick Live Webinar finden Sie auf unserer Webseite. Sie können sich nachfolgend für die nächsten Termine in der kommenden Woche registrieren:

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme.

DAX Tageschart (DE40.c):

Rückblick:

Der deutsche Leitindex DAX nutzte den umsatzschwachen Feiertagshandel am vergangenen Donnerstag für den endgültigen Sprung über die 16.000er-Marke, nach dem der Index seit Anfang Mai mehrmals an dieser Schwelle scheiterte.

Charttechnischer Ausblick:

Letztendlich war es eine sehr schlaue Aktion der DAX-Bullen, den mit dünnen Umsätzen geprägten Feiertagshandel auszuwählen, um die hartnäckige 16.000er-Barriere zu knacken. Zudem waren sie aufgrund des schwachen Handelsvolumens in der Lage, charttechnische Widerstände, die  sich vor dem Rekordhoch auftürmten, ohne größere Gegenwehr der DAX-Bären zu überwinden. Nun scheint alles angerichtet zu sein für ein neues Rekordhoch. Trotzdem sollte sicherheitshalber ein Rücksetzer zur 16.000-Punkte-Marke nach Erreichen oder kurzzeitiger Überquerung  der 16.300er-Marke eingeplant werden. Kommt es dagegen zu einer größeren Überschreitung des aktuellen Allzeithochs, stellen möglicherweise die beiden Projektionsziele bei 16.384 und 16.430 Punkten die ersten größeren Hindernisse dar. Darüber existiert bei 16.535 und 16.665 Zählern zwei weitere Projektionsziele, von wo aus der DAX stärker korrigieren könnte.

Wie bereits zuvor beschrieben, dürfte ein Rücksetzer zur 16.000er-Marke nach Erreichen des aktuellen Rekordhochs nicht überraschen. Entscheidend wird jedoch sein, ob es hier zu einem Wechsel des ehemaligen wichtigen Widerstands zu einer nachhaltigen Unterstützung kommt. Ein kurzer Ausflug zur (grauen) 21-Tagelinie, die gegenwärtig bei 15.906 Punkten tendiert und in den vergangenen Handelstagen einen starken Support bot, stellt noch keine größere Verletzung der 16.000er-Unterstützung dar, vorausgesetzt, der Tageshandel wird nach dem Abprallen an dieser Linie oberhalb von 16k beendet. Unter 15.820 Zählern trübt sich das Chartbild zunehmend ein und der DAX könnte bis auf die Horizontalunterstützung bei 15.620 Punkten fallen. Dort verläuft auch aktuell die (blaue) 50-Tagelinie. Von hier aus wäre ein nächster Angriff auf die 16.000er-Marke gut vorstellbar.

Unterstützungen:

1. 16.000 Punkten

2. 15.906 Punkten

3. 15.620 Punkten

Widerstände:

1. 16.300 Punkten

2. 16.384 / 16.430 Punkten

3. 16.535 / 16.665 Punkten

EUR/USD Tageschart (EURUSDc):

Rückblick:

In den letzten Tagen dominierten im Währungspaar EUR/USD die Verkäufer das Geschehen nach ihrem Belieben und lenkten so den Euro zur Unterstützungszone zwischen 1,0760 und 1,0736 US-Dollar. Dadurch notierte die Gemeinschaftswährung gegenüber dem US-Dollar auf den tiefsten Stand seit dem 27. März.

Charttechnischer Ausblick:

Sollte die im Rückblick erwähnte Unterstützungszone kippen, wird im Anschluss höchstwahrscheinlich die Abwehrkraft des horizontalen Supports bei 1,0690 US-Dollar getestet werden. Aufgrund der Tatsache, dass die Korrektur vom Jahreshoch bei 1,1095 US-Dollar zuletzt ohne größere Gegenbewegungen verlief, wäre eine stärkere Erholung bei 1,0690 US-Dollar überfällig. Spätestens an der nächsten Horizontalunterstützung bei 1,0630 US-Dollar sollten die Euro-Käufer ihre Kaufkraft unter Beweis stellen, um den Abverkauf zu stoppen. Denn darunter wird es zunehmend düster für die Einheitswährung und eine Abwertung bis auf 1,04990 US-Dollar, dem 38,2%-Retracement des Anstiegs vom Vorjahrestief bei 0,9535 US-Dollar bis zum aktuellen Jahreshoch, wäre die mögliche Konsequenz.

Bleibt der EUR/USD-Kurs unterhalb von 1,0847 US-Dollar, sitzen die Euro-Verkäufer weiterhin am längeren Hebel und es droht das bärsiche Szenario, wie oben beschrieben. Mit Kursen darüber hellt sich die Stimmung bei den Euro-Käufern etwas auf, doch erst ein Tagesschluss über 1,0888 US-Dollar verschafft ihnen die notwendige Luft zum Durchatmen. Damit wäre die Gefahr einer Fortsetzung des aktuellen Abwärtstrends noch nicht gebannt. Aber die Chancen auf einen Anstieg bis auf 1,0927 US-Dollar wären vorhanden. Erst mit der Beendigung des Tageshandels oberhalb 1,0967 US-Dollar würde die Gemeinschaftswährung den Kopf aus der Schlinge ziehen und Kurse im Bereich von 1,1060 US-Dollar wären anschließend wieder möglich. Auf diesem Niveau könnte es zu einem kurzfristigen Wendepunkt kommen. Peilt jedoch der Euro im nächsten Schritt sein aktuelles Jahreshoch an, sollten Rücksetzer an den beiden Horizontalwiderständen bei 1,1130 und 1,1180 US-Dollar eingeplant werden. Mittelfristig könnte der Euro durchaus bis zum 61,8%-Retracement bei 1,1275 US-Dollar der Abwärtsbewegung vom Jahreshoch 2021 (1,2350 US-Dollar) bis zum Vorjahrestief bei 0,9535 US-Dollar aufwerten.

Unterstützungen:

1. 1,0690 US-Dollar

2. 1,0630 US-Dollar

3. 1,0490 US-Dollar

Widerstände:

1. 1,0847 / 1,0888 US-Dollar

2. 1,0927 US-Dollar

3. 1,0967 US-Dollar

Gold Tageschart (XAUUSD):

Rückblick:

Nach dem der Goldpreis am vergangenen Dienstag unter die „magische“ 2.000er-Marke rutschte, folgte im Anschluss ein dynamischer Abverkauf bis auf 1.951 US-Dollar. Gleichzeitig war dies der niedrigste Stand seit dem 3. April.

Charttechnischer Ausblick:

Nach dem Bruch der 2.000er-Schwelle dürfte die Enttäuschung im Bullen-Lager riesengroßen gewesen sein, während die Gold-Bären gleichzeitig Freudentänze aufführten. Denn dadurch verschiebt sich das Ziel neue Allzeithochs oberhalb von 2.075 US-Dollar weiter in die Zukunft. Gegenwärtig notiert der Goldpreis an einer wichtigen Unterstützungszone zwischen 1.955 und 1.965 US-Dollar, die mehr Risse bekommt, sollte das Edelmetall im Tageschart keinen Schlusskurs über 1.975 US-Dollar schaffen. Ansonsten geht der Goldverkauf in die nächste Runde und könnte das 50%-Retracements bei 1.934 US-Dollar der Anstiegsstrecke vom Tagestief am 28. Februar bei 1.804 US-Dollar bis zum Jahreshoch ins Visier nehmen. Der Start einer nächsten Aufwärtswelle zur 2.000er-Marke wäre von dort aus möglich. Doch gelingt der Welle keinen Tagesschlusskurs oberhalb von 1.975 US-Dollar und fällt der Goldpreis dazu unter das 50%-Retracement bei 1.934 US-Dollar, sollten die Gold-Bullen zwischen dem 61,8%-Retracement bei 1.904 US-Dollar und der bedeutsamen Horizontalunterstützung bei 1.886 US-Dollar alle Hebel in Bewegung setzten, um den mittelfristigen Aufwärtstrend fortzusetzen.

Auf der Oberseite rückt die 2.000-US-Dollar-Schwelle mit einem Tageschluss über 1.975 US-Dollar erneut in den Fokus. Hier sollte man sich wieder einmal auf ein stärkeres Hauen und Stechen der beiden Börsen-Alphatiere einstellen. Gehen die Gold-Bullen als Sieger hervor, dürfte ihnen ein Anstieg zur horizontalen Widerstandslinie bei 2.022 US-Dollar nahezu sicher ein, der Potential für eine Ausdehnung bis auf 2.038 US-Dollar besitzt. Kommt es von hier aus zu einem erneuten Test der 2.000er-Schwelle und anschließend zur Ausbildung der nächsten Aufwärtsbewegung, würde ein Tagesschlusskurs oberhalb von 2.048 US-Dollar ein Kaufsignal auslösen mit Ziel 2.095 US-Dollar. Abhängig von der vorhandenen Kaufkraft der Gold-Bullen kann es sogar zu einem Überschießen über die 2.100er-Marke bis auf 2.125 / 2.150 US-Dollar kommen. Spätestens am Projektionsziel bei 2.175 US-Dollar sollte jedoch eine größere Korrektur eingeplant werden, welche möglicherweise die 2.000er-Marke erneut testen wird.

Unterstützungen:

1. 1.934  US-Dollar

2. 1.904 US-Dollar

3. 1.886 US-Dollar

Widerstände:

1. 1.975 US-Dollar

2. 2.000 US-Dollar

3. 2.022 US-Dollar

Wichtige Wirtschaftstermine 22.05. – 26.05.2023

TagDatumUhrzeitBeschreibung
Montag22.05.202311:00 UhrEU: Bautätigkeit (Mrz.)
Dienstag23.05.202309:30 UhrDE: Einkaufsmanagerindex verarb. Gewerbe (Mai)
Dienstag23.05.202315:45 UhrUS: Einkaufsmanagerindex Dienstleistungen (Mai)
Dienstag23.05.202316:00 UhrUS: Verkäufe neuer Häuser (Apr.)
Mittwoch24.05.202308:00 UhrUK: Verbraucherpreisindex (Apr.)
Mittwoch24.05.202310:00 UhrDE: ifo-Geschäfstklimaindex (Mai)
Mittwoch24.05.202320:00 UhrUS: FOMC Sitzungsprotokoll
Donnerstag25.05.202308:00 UhrDE: Bruttoinlandsprodukt (Q1.2023)
Donnerstag25.05.202314:30 UhrUS: Bruttoinlandsprodukt (Q1.2023)
Freitag26.05.202314:30 UhrUS: Auftragseingang langl. Güter (Apr.)
Freitag26.05.202314:30 UhrUS: PCE Preisindex (Apr.)

Risikohinweis

Forex und CFD Trading ist spekulativ und daher nicht für jeden Investor geeignet. GBE brokers Ltd. bietet Margin Trading an. Gehebelte Produkte können sich sowohl zu Ihrem Nachteil als auch zu Ihrem Vorteil auswirken. Sie sollten sich aller Risiken bewusst sein und nicht mehr Kapital einsetzen als Sie sich leisten können zu verlieren. Bevor Sie ein Konto eröffnen, lesen Sie bitte unsere Risikohinweise und unsere AGBs.

Haftungsausschluss
CFDs sind komplexe Instrumente und bergen ein hohes Risiko, Gelder schnell durch Hebelwirkung zu verlieren. 78.68% der Privatanleger-Konten verlieren Gelder, wenn Sie CFDs mit diesem Anbieter handeln. Sie sollten überlegen, ob Sie verstehen, wie CFDs funktionieren und ob Sie es sich leisten können, das Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

Jetzt teilen und bewerten

Artikelsuche

Wonach suchen Sie?

Populäre Artikel

Elbblick Börsenbrief – KW 13/2024

Liebe GBE-Traderinnen und Trader, die vergangene Börsenwoche war geprägt von wichtigen Zinsentscheidungen verschiedener Notenbanken. Zunächst hatte am Dienstag die japanische Zentralbank Bank of Japan zum ersten Mal seit 17 Jahren

Mehr »
Professioneller KundePrivatkunde
Maximale Hebelsätze
Hauptindzes1:501:20
Hauptwährungspaare1:2001:30
Edelmetalle1:1001:10
Rohstoffe1:501:10
Aktien1:51:5
Kryptowährungen1:51:2
Kontomerkmale
Persönlicher Kundenbetreuer
Schutz vor negativen Kontosalden
Das Handelskonto unterliegt der 50% Margin-Close-Out Regel
Strikte Trennung von Kundengeldern
Anspruch auf Entschädigung aus dem Investment Compensation Fund
Recht auf Beschwerde bei einer Finanzombudsstelle *
Best Execution & Handelsbestätigungenn
Wichtige Informationsunterlagen