Elbblick Börsenbrief – KW 19/2023

Liebe GBE-Traderinnen und Trader,

mit großer Spannung wurde am vergangenen Mittwoch die Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed verfolgt. Wie erwartet setzen die Währungshüter trotz der aktuellen Bankenkrise ihren Kampf gegen die hohe Inflation fort und erhöhten den Leitzins um einen Viertelprozentpunkt auf die Spanne von 5,0 bis 5,25 Prozent und damit auf den höchsten Stand seit 16 Jahren. Zugleich signalisierte die Fed in ihrem Statement zur Zinsentscheidung, dass sie eine Zinspause einlegen könnte und weitere Zinserhöhungen „datenabhängig“ sind. Zur gegenwärtigen Bankenkrise sagte die Fed: „Das US-Bankensystem ist solide und widerstandsfähig. Strengere Kreditbedingungen für Haushalte und Unternehmen dürften die Wirtschaftstätigkeit, die Einstellungsrate und die Inflation belasten. Das Ausmaß dieser Effekte bleibt ungewiss.“

Einen Tag später erhöhte die Europäische Zentralbank (EZB) ebenfalls den Leitzins erwartungsgemäß um 25 Basispunkte auf 3,75 Prozent. Auf der anschließenden Pressekonferenz sagte EZB-Präsidentin Christine Lagarde, der EZB-Rat war sich einig, dass die Leitzinsen angehoben werden müssen. Einige Ratsmitglieder forderten eine Anhebung um 50 Basispunkt. Aus Sicht von Lagarde sollten die Zinserhöhungen nicht pausieren, da auf dem Weg zur Inflationsbekämpfung das Ziel noch nicht erreicht ist.

Wie sich die Ereignisse der letzten Tage auf den deutschen Aktienindex DAX, auf das Währungspaar EUR/USD sowie auf das gelbe Edelmetall Gold auswirkten und wohin sich die Kurse möglicherweise entwickeln könnten, erfahren Sie in den folgenden Analysen.

Die nächsten Elbblick Live Webinare

Mit unserer Webinar-Reihe „Elbblick Live“ durchleuchten wir jeweils montags und mittwochs vor Xetra-DAX- und Wallstreet-Eröffnung die wichtigsten und beliebtesten Märkte in einem rund 20-minütigen Live-Webinar anhand der charttechnischen Analyse. Weitere Informationen zu unserem Elbblick Live Webinar finden Sie auf unserer Webseite. Sie können sich nachfolgend für die nächsten Termine in der kommenden Woche registrieren:

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme.

DAX Tageschart (DE40.c):

Rückblick:

Der deutsche Leitindex DAX startete nach dem Feiertag am Montag gut in die abgelaufene Börsenwoche und stieg direkt nach Handelseröffnung zum ersten Mal seit dem 13. Januar 2022 wieder über die Marke von 16.000 Punkten. Doch das Kursniveau konnte nur sehr kurz gehalten werden, denn im Anschluss folgte ein stärkerer Abverkauf, der an der Horizontalunterstützung bei 15.660 Zählern stoppte.

Charttechnischer Ausblick:

Es war zu erwarten, dass es für den DAX oberhalb von 16.000 Punkten problematisch wird. Zumindest konnte der Rücksetzer bereits an der ersten, wichtigen Unterstützung bei 15.660 Punkten abgefangen werden. Damit wahrt sich das Aktienbarometer weiterhin die Chance auf die nächste, zeitnahe Attacke auf die 16.000er-Schwelle, die das Potential eines Anstiegs bis auf 16.030 Zählern besitzt. Davor könnte jedoch erneut die 15.920er-Barriere eine größere Gegenwehr leisten, die insbesondere im April die DAX-Bullen zum Verzweifeln brachte. Oberhalb von 16.030 Punkten wird die Luft im Bereich von 16.090 Zählern zunehmend dünner und damit Rücksetzer wahrscheinlicher. Sollte anschließend dem DAX einen Rebound gelingen, wäre ein Ansteuern des Widerstandsbereichs zwischen 16.155 und 16.200 Punkten gut vorstellbar. Dort könnte der DAX eine Pause einlegen, um Kräfte für den Angriff auf das Allzeithoch zu sammeln. Wird dieses geknackt, befinden sich bei 16.384 und 16.415 Zählern die ersten Projektionsziele.

Kommt es auf der anderen Seite erneut zu einem Abrutschen in Richtung der Supportzone zwischen 15.620 und 15.660 Punkten, könnte es diesmal eine Etage tiefer zur Horizontalunterstützung bei 15.495 Zählern gehen. Dort verläuft zudem die (blaue) 50-Tagelinie, die zusätzlichen Support bieten kann. Nicht weit davon entfernt liegt das 38,2%-Retracement bei 15.415 Punkten des Anstiegs von 14.458 Zählern bis zum Jahreshoch bei 16.008 Punkten. Startet von hier aus nicht die nächste Kaufwelle, muss mit einem Test der sehr bedeutsamen horizontalen Unterstützungslinie bei 15.300 Punkten und dem 50%-Retracement des zuvor genannten Anstiegs bei 15.233 Zählern gerechnet werden. Hier wird sich entscheiden, ob der diesjährige Aufwärtstrend fortgesetzt oder ob das Zepter langsam, aber sicher an das Bärenlager übergeben wird. Im zweiten Fall droht ein Absturz bis auf 14.880 Punkten, falls davor die beiden horizontalen Unterstützungslinien bei 15.160 und 15.049 keinen guten Support-Job leisten.

Unterstützungen:

1. 15.620 / 15.660 Punkten

2. 15.415 / 15.495 Punkten

3. 15.233 / 15.300 Punkten

Widerstände:

1. 15.920 Punkten

2. 16.030 / 16.090 Punkten

3. 16.155 / 16.200 Punkten

EUR/USD Tageschart (EURUSDc):

Rückblick:

Obwohl wichtige Zinsentscheidungen in der vergangenen Handelswoche anstanden, fielen die Ausschläge im Währungspaar EUR/USD äußerst moderat aus. Auf der Oberseite gab es bei 1,1092 US-Dollar kein Durchkommen während auf der Unterseite ein größerer Abverkauf bei 1,0942 US-Dollar verhindert wurde.

Charttechnischer Ausblick:

Momentan bietet die (graue) 21-Tagelinie, zumindest auf Tagesschlusskursbasis, eine gute Unterstützung. Dazu wurde diese Linie seit dem 17. März nicht mehr unterschritten, was eine wichtige Indikation für den gegenwärtigen Trend darstellt. Beendet EUR/USD weiterhin die Handelstage oberhalb der Durchschnittslinie, bestehen gute Chancen für einen Anstieg, insbesondere bei einem Tagesschlusskurs über 1,1060 US-Dollar, bis zum Horizontalwiderstand bei 1,1130 US-Dollar. Je nach Stärke des Ausbruchs über 1,11 US-Dollar kann sich die Aufwärtsbewegung bis auf 1,1180 US-Dollar ausdehnen. Ab hier könnte der Gegenwind jedoch für den Euro deutlich zunehmen, so dass ein Rücksetzer in Richtung 1,10 US-Dollar einkalkuliert werden sollte. Mittelfristig wäre eine Aufwertung zum 61,8%-Retracement bei 1,1275 US-Dollar der Abwärtsbewegung vom Jahreshoch 2021 (1,2350 US-Dollar) bis zum Mehrjahrestief bei 0,9535 US-Dollar durchaus vorstellbar.

Ein Tagesschluss unter der (grauen) 21-Tagelinie hätte möglicherweise einen Kursrückgang zum Unterstützungsbereich bei 1,0916 US-Dollar zur Folge. Aller Voraussicht nach wird dieser Support nur eine kurzzeitige Unterstützung bieten, so dass der Abverkauf bis zum 38,2%-Retracement bei 1,0873 US-Dollar der Aufwärtsbewegung vom Tagestief am 15. März bis zum aktuellen Jahreshoch weitergehen könnte. Spätestens am 50%-Retracement bei 1,0805 US-Dollar sollten sich die Euro-Käufer verstärkt formieren, um mögliche Zweifel am Aufwärtstrend zu beseitigen. Darüber tendiert die (blaue) 50-Tagelinie bei 1,0837 US-Dollar, die als Bodyguard für das 50%-Retracement dienen kann. Kommt es aber zum Bruch der beiden Unterstützungen, folgt möglicherweise die nächste Anstiegswelle im Bereich der Horizontalunterstützung bei 1,0760 US-Dollar und dem 61,8%-Retracement bei 1,0736 US-Dollar. Erst mit der Beendigung des Tageshandels unterhalb von 1,0690 US-Dollar droht das Chartbild zu kippen und ein Abverkauf zur signifikanten Unterstützung bei 1,0530 US-Dollar wäre die mögliche Folge, falls davor die Support-Linie bei 1,0630 US-Dollar den Verkäufen nicht standhält.

Unterstützungen:

1. 1,0916 US-Dollar

2. 1,0873 US-Dollar

3. 1,0805 / 1,0837 US-Dollar

Widerstände:

1. 1,1060 US-Dollar

2. 1,1130 / 1,1180 US-Dollar

3. 1,1275 US-Dollar

Gold Tageschart (XAUUSD):

Rückblick:

Der vermeintlich „sichere“ Hafen Gold erwischte einen guten Wochenstart und schoss im Nachgang des Zinsentscheids der Fed zum Rekordhoch bei 2.075 US-Dollar. Erwartungsgemäß kam es dort zu einigen Gewinnmitnahmen.  

Charttechnischer Ausblick:

Nun stellt sich die Frage, auf welchem Kursniveau die aktuelle Gegenbewegung abgefangen werden kann. Als erste Unterstützung würde sich dafür der Bereich 2.005 bis 2.016 US-Dollar anbieten. Dadurch könnte das Edelmetall auch die 2.000er-Marke verteidigen, was natürlich ein bullisches Signal wäre. Ansonsten käme es zu einer Korrekturausdehnung bis auf 1.990 US-Dollar. Fraglich ist, ob es sich hier um eine starke Unterstützung handelt. Wahrscheinlicher wäre, dass die nächste Aufwärtsbewegung im Bereich der Horizontalunterstützung bei 1.955 US-Dollar und dem 38,2%-Retracement bei 1.965 US-Dollar der Anstiegsstrecke vom Tagestief am 28. Februar bei 1.804 US-Dollar beginnen wird. Erst unterhalb des 50%-Retracements bei 1.934 US-Dollar wird es zunehmend kritisch für die Gold-Bullen. In diesem Fall könnte die Abwärtsbewegung bis zum 61,8%-Retracement bei 1.903 US-Dollar in die nächste Runde gehen.

Wahrscheinlich benötigen die Gold-Bullen mehr Geduld, um einen größeren Ausbruch über 2.075 US-Dollar zu schaffen. Sind die Gold-Bullen in der Lage, den gegenwärtigen Rücksetzer über der 2.000er-Marke abzufangen, bekommt die Rekordjagd durch das Ziel 2.095 US-Dollar neue Nahrung. Abhängig von der vorhandenen Kaufkraft der Gold-Bullen, kann es zu einem Überschießen der 2.100er-Marke kommen mit Ziel 2.125 / 2.150 US-Dollar. Spätestens am Projektionsziel bei 2.175 US-Dollar sollte eine größere Korrektur eingeplant werden, welche im Anschluss möglicherweise die 2.000er-Marke testen wird.

Unterstützungen:

1. 2.005 / 2.016  US-Dollar

2. 1.990 US-Dollar

3. 1.955 / 1.965 US-Dollar

Widerstände:

1. 2.075 US-Dollar

2. 2.095 US-Dollar

3. 2.125 / 2.150 US-Dollar

Wichtige Wirtschaftstermine 08.05. – 12.05.2023

TagDatumUhrzeitBeschreibung
Montag08.05.202308:00 UhrDE: Industrieproduktion (Mrz.)
Montag08.05.202316:00 UhrUS: Lagerbestand Großhandel (Mrz.)
Dienstag09.05.202301:01 UhrUK: BRC Einzelhandelsumsätze (Mrz.)
Mittwoch10.05.202308:00 UhrDE: Verbraucherpreisindex (Apr.)
Mittwoch10.05.202314:30 UhrUS: Verbraucherpreisindex (Apr.)
Donnerstag11.05.202313:00 UhrUK: BoE Zinsentscheidung
Donnerstag11.05.202313:00 UhrUS: OPEC-Monatsbericht
Donnerstag11.05.202314:30 UhrUS: Erzeugerpreisindex (Apr.)
Freitag12.05.202308:00 UhrUK: Bruttoinlandsprodukt (Q1.2023)
Freitag12.05.202315:00 UhrDE: Leistungsbilanz (Mrz.)
Freitag12.05.202316:00 UhrUS: Uni-Michigan Erwartungen (Mai)

Risikohinweis

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Maximale Hebelsätze
Hauptindzes1:501:20
Hauptwährungspaare1:2001:30
Edelmetalle1:1001:10
Rohstoffe1:501:10
Aktien1:51:5
Kryptowährungen1:51:2
Kontomerkmale
Persönlicher Kundenbetreuer
Schutz vor negativen Kontosalden
Das Handelskonto unterliegt der 50% Margin-Close-Out Regel
Strikte Trennung von Kundengeldern
Anspruch auf Entschädigung aus dem Investment Compensation Fund
Recht auf Beschwerde bei einer Finanzombudsstelle *
Best Execution & Handelsbestätigungenn
Wichtige Informationsunterlagen