Elbblick Börsenbrief – KW 15/2023

Liebe GBE-Traderinnen und Trader,

gleich zum Börsenstart am Montag schockte das Ölkartell OPEC+ die Märkte mit der Meldung, dass ab Mai die tägliche Fördermenge um 1,15 Millionen Barrel reduziert werden soll. Würde dazu Russlands Reduzierung mitberücksichtigt, könnte es sogar zu einer Verknappung der Ölförderung von 1,65 Millionen Barrel pro Tag kommen. Nach Veröffentlichung der Meldung sprang der Preis für ein Fass Öl der US-Sorte WTI am Montag um 6 Prozent auf über 80 US-Dollar. Zudem brachten zahlreiche Analystenhäuser einen Ölpreis von 100 US-Dollar ins Spiel, der zuletzt im Sommer 2022 erreicht wurde.

Nachdem in den USA am Dienstag die Zahl der offenen Stellen für den Monat Februar laut dem monatlichen „Job Openings and Labor Turnover Survey“ (JOLTS-Report) um 632.000 auf 9,9 Millionen unter die Prognose von 10,4 Millionen fiel, lag der am Mittwoch veröffentlichte ADP-Report mit einem Zuwachs von 145.000 neuen Jobs im März ebenfalls unter der Erwartung von 200.000. Marktteilnehmer sehen darin erste Anzeichen, dass sich die Zinserhöhungen der Fed  mittlerweile negativ auf den US-Arbeitsmarkt auswirken.

Wie sich die Ereignisse der letzten Tage auf den deutschen Aktienindex DAX, auf das Währungspaar EUR/USD sowie auf das gelbe Edelmetall Gold auswirkten und wohin sich die Kurse möglicherweise entwickeln könnten, erfahren Sie in den folgenden Analysen.

Noch was in eigener Sache:

Der Elbblick Börsenbrief und die Elbblick Live Webinare gehen in eine kurze Osterpause. Die nächste Ausgabe des Börsenbriefs erscheint am 21. April 2023 und die nächsten Elbblick Live Webinare finden wie folgt statt:

Das Elbblick Team wünscht Ihnen frohe und erholsame Ostertage.

DAX Tageschart (DE40.c):

Rückblick:

Nach den großen Zugewinnen in der Vorwoche startete der deutsche Leitindex DAX ohne größere Gewinnmitnahmen in die abgelaufene Handelswoche. Anschließend setzte der Index den Anstieg fort und markierte bei 15.739 Punkten ein frisches Jahreshoch. Danach kam es zu einem Rücksetzer unter die Marke von 15.500 Zählern.

Charttechnischer Ausblick:

Trotz des Abverkaufs vom Jahreshoch bleibt der seit Mitte März gestartete Aufwärtstrend intakt. Dieser dürfte seine Fortsetzung mit einem Sprung über 15.640 Punkten finden. Kommt es außerdem zu einem Tagesschluss oberhalb von 15.680 Zählern, wäre Platz für einen Indexanstieg bis in den Bereich von 15.805 bis 15.860 Punkten. Auf dem Weg zur 16.000er-Marke könnte der DAX zwischen 15.900 und 15.920 Zählern erneut eine Pause einlegen. Machen sich die DAX-Bullen anschließend wieder ans Werk, folgt möglicherweise eine Aufwärtsbewegung bis auf 16.030 Punkte, vorausgesetzt, der Horizontalwiderstand bei 15.970 wird dabei nicht zum Spielverderber.

Natürlich könnte sich auch die gegenwärtige Korrektur vom Jahreshoch bis zum 38,2%-Retracement bei 15.380 Punkten der Aufwärtsbewegung vom Tagestief am 24. März (14.804 Punkte) zum Jahreshoch ausdehnen. Sollten die DAX-Bullen an dieser Unterstützungslinie keine größere Reaktion zeigen, so dürften sie ihre geballte Kaufkraft an der Unterstützungszone zwischen 15.270 und 15.300 Punkten unter Beweis stellen. Schwieriger wird es für die DAX-Bullen erst unterhalb von 15.160 / 15.180 Zählern. Insbesondere bei einer Beendigung des Tageshandels unter 15.015 Punkten könnten die DAX-Bären wieder gieriger werden und versuchen, den Leitindex in Richtung 14.880 Punkte zu drücken. Folgt hier kein Bullen-Konter und schließt der DAX unterhalb von 14.650 Zählern, wäre dies der tiefste Tagesschlusskurs seit dem 5. Januar 2023 und hätte sehr wahrscheinlich ein Abverkauf zum Horizontalsupport bei 14.385 Zählern zur Folge. Sollten die Bullen dort keinen stabilen Boden ausbilden können, muss mit weiteren Verlusten bis zum 38,2%-Retracement bei 14.270 Punkten der gesamten Aufwärtsbewegung vom letztjährigen Jahrestief (11.860) bis zum aktuellen Jahreshoch gerechnet werden. Darunter könnte noch die horizontale Unterstützung bei 14.100 Punkten eine Stützhilfe bieten, bevor die (orange) 200-Tagelinie, die gegenwärtig bei 13.987 Punkten tendiert und seit Mitte November 2022 nicht mehr unterschritten wurde, auf ihre Standhaftigkeit getestet wird.

Unterstützungen:

1. 15.270 / 15.380 Punkten

2. 15.160 / 15.180 Punkten

3. 15.015 Punkten

Widerstände:

1. 15.640 / 15.680 Punkten

2. 15.805 / 15.860 Punkten

3. 15.900 / 15.920 Punkten

EUR/USD Tageschart (EURUSDc):

Rückblick:

Unmittelbar nach Handelsbeginn am Montag testete das Währungspaar EUR/USD die Horizontalunterstützung bei 1,0790 US-Dollar. Die machte ihrem Namen alle Ehre und es folgte ein Anstieg bis auf 1,0973 US-Dollar – der höchste Stand seit dem Jahreshoch vom 2. Februar bei 1,1033 US-Dollar.

Charttechnischer Ausblick:

Der Euro hat die 1,10er-Marke weiterhin fest im Visier und diese könnte in Kürze fallen, vorausgesetzt, das 38,2%-Retracement bei 1,0798 US-Dollar der Aufwärtsbewegung vom März-Tief bei 1,0515 US-Dollar bis zum Dienstag-Hoch bei 1,0973 US-Dollar wird nicht nachhaltig unterschritten. Das aktuelle Jahreshoch wäre dann nur noch einen Katzensprung entfernt. Formiert sich hier kein Doppelhoch aus, rückt das Monatshoch vom April 2022 bei 1,1076 US-Dollar in den Blickpunkt der Euro-Käufer. Im Bereich des Hochs dürfte der Euro wieder einen Gang zurückschalten und dadurch richtet sich das Spotlight erneut auf die 1,10er-Marke. Startet die Gemeinschaftswährung von hier aus die nächste Kaufwelle, befinden sich die nächsten Zielmarken bei 1,1130 und 1,1180 US-Dollar. Mittelfristig wäre eine Euro-Aufwertung zum 61,8%-Retracement bei 1,1280 US-Dollar der Abwärtsbewegung vom Jahreshoch 2021 (1,2350 US-Dollar) bis zum Mehrjahrestief bei 0,9535 US-Dollar durchaus vorstellbar.

Unterhalb von 1,0798 US-Dollar kommt es höchstwahrscheinlich zu einem Test des 50%-Retracements bei 1,0745 US-Dollar der oben genannten Aufwärtsbewegung. Hier angekommen, bestehen gute Chancen auf die Ausbildung einer nächsten Kaufwelle in Richtung 1,10 US-Dollar. Wird jedoch die Chance nicht genutzt, gibt es am 61,8%-Retracement bei 1,0690 US-Dollar eine weitere Möglichkeit. Darunter trübt sich das Chartbild, insbesondere bei einer Beendigung des Tageshandels unter 1,0630 US-Dollar, zunehmend ein. Anschließend dürfte es zum vierten Mal seit Ende Februar zu einem Test des wichtigen Unterstützungsbereichs bei 1,0530 US-Dollar kommen. Offen bleibt jedoch, ob das Fundament diesmal den Verkäufen standhält. Wahrscheinlicher wäre ein Abgleiten zum 38,2%-Fibonacci-Retracement bei 1,0460 US-Dollar der Aufwärtsbewegung vom Mehrjahrestief bei 0,9535 US-Dollar bis zum Jahreshoch bei 1,1033 US-Dollar. Folgt hier keine Kehrtwende, müsste der Euro spätestens an der Horizontalunterstützung bei 1,0390 US-Dollar wieder aufwerten können.

Unterstützungen:

1. 1,0798 US-Dollar

2. 1,0745 US-Dollar

3. 1,06905 US-Dollar

Widerstände:

1. 1,1000 / 1,1033 US-Dollar

2. 1,1076 US-Dollar

3. 1,1130 / 1,1180 US-Dollar

Gold Tageschart (XAUUSD):

Rückblick:

Nachdem das gelbschimmernde Edelmetall Gold am Montag kurzeitig unter 1.950 US-Dollar abtauchte, zündete es einen Tag später wieder den Turbo an und sauste am Mittwoch auf ein neues Jahreshoch bei 2.032 US-Dollar. Der anschließende Rücksetzer wurde oberhalb der 2.000er-Marke abgefangen.

Charttechnischer Ausblick:

Die Gold-Bullen haben bei 2.032 US-Dollar ein weiteres Kursziel erreicht. Das nächste Ziel befindet sich beim Tagesschlusskurs vom 8. März 2022 bei 2.049 US-Dollar. An diesem Tag markierte der Goldpreis das letztjährige Jahreshoch bei 2.070 US-Dollar. Aber so richtig spannend wird es, wenn der Goldpreisanstieg bis zu diesem Hoch weitergeht. Denn nur fünf US-Dollar höher liegt der Rekordpreis aus dem Jahr 2020 bei 2.075 US-Dollar. Ein stärkerer Rücksetzer sollte hier definitiv eingeplant werden, insbesondere im Fall eines „kaufpanischen“ Anstiegs zum Allzeithoch. Wird im Anschluss der Rücksetzer oberhalb der 2.000er-Schwelle abgefangen und rollt dazu die nächste, größere Kaufwelle an, löst diese die Projektionsziele bei 2.095 US-Dollar und 2.125 / 2.150 US-Dollar aus.

Falls es der Goldpreis mit der Rekordfahrt nicht so eilig hat, wäre ein Test der Unterstützungszone zwischen 1.983 und 1.994 US-Dollar gut vorstellbar. Darunter stellt das 38,2%-Retracement bei 1.945 US-Dollar der Aufwärtswelle vom Tagestief am 28. Februar bei 1.805 US-Dollar und dem Jahreshoch eine bedeutsame Unterstützung dar. Wird diese nachhaltig unterschritten, droht ein Abverkauf zum 50%-Retracement bei 1.918 US-Dollar mit Potential einer Ausdehnung zum 61,8%-Retracement bei 1.891 US-Dollar. Auf diesem Niveau dürften verstärkt die Schnäppchenjäger wieder zuschlagen und so den Grundstein für die nächste Kaufwelle zur 2.000er-Marke legen. Wirklich bedrohlich wird es für die Gold-Bullen aber erst unterhalb der Horizontalunterstützung bei 1.856 US-Dollar. Dann würde sich das Chartbild deutlich verschlechtern und weitere Abgaben bis zu den beiden Horizontalunterstützungen bei 1.796 und 1.784 US-Dollar wären die Folge.

Unterstützungen:

1. 1.983 / 1.994 US-Dollar

2. 1.945 US-Dollar

3. 1.891 US-Dollar

Widerstände:

1. 2.049 US-Dollar

2. 2.070 / 2.075 US-Dollar

3. 2.095 US-Dollar

Wichtige Wirtschaftstermine 10.04. – 14.04.2023

TagDatumUhrzeitBeschreibung
Montag10.04.2023GantzagsDE: Feiertag Ostermontag
Montag10.04.202316:00 UhrUS: Lagerbestände Großhandel (Feb.)
Dienstag11.04.202311:00 UhrEU: Einzelhandelsumsätze (Feb.)
Mittwoch12.04.202314:30 UhrUS: Verbraucherpreise (Mrz.)
Mittwoch12.04.202314:30 UhrUS: Realeinkommen (Mrz.)
Mittwoch12.04.202320:00 UhrUS: Fed Sitzungsprotokoll (Mrz.)
Donnerstag13.04.202308:00 UhrDE: Verbraucherpreisindex (Mrz.)
Donnerstag13.04.202314:30 UhrUS: Erzeugerpreisindex (Mrz.)
Freitag14.04.202314:30 UhrUS: Einzelhandelsumsätze (Mrz.)
Freitag14.04.202315:15 UhrUS: Industrieproduktion (Mrz.)
Freitag14.04.202316:00 UhrUS: Erwartungen Uni-Michigan (Apr.)

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Rohstoffe1:501:10
Aktien1:51:5
Kryptowährungen1:51:2
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Persönlicher Kundenbetreuer
Schutz vor negativen Kontosalden
Das Handelskonto unterliegt der 50% Margin-Close-Out Regel
Strikte Trennung von Kundengeldern
Anspruch auf Entschädigung aus dem Investment Compensation Fund
Recht auf Beschwerde bei einer Finanzombudsstelle *
Best Execution & Handelsbestätigungenn
Wichtige Informationsunterlagen