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Markteinblick: USA verlieren letzte Top-Bonität

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Raphael Dreyer Trader & Expert for Chart Technology

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Die Ratingagentur Moody’s hat der US-Regierung die letzte verbliebene Top-Bonität (Aaa) entzogen. Grund sind die rasant steigenden Haushaltsdefizite und Schulden, die das Vertrauen in die fiskalische Stabilität der USA erschüttern könnten. Damit haben nun alle drei großen Agenturen – S&P, Fitch und Moody’s – die US-Bonität herabgestuft.

Hintergrund: Die Gesamtverschuldung der USA übersteigt mittlerweile das BIP, und das jährliche Haushaltsdefizit liegt bei fast 2 Billionen Dollar, mehr als 6% der Wirtschaftsleistung. Moody’s erwartet, dass das Defizit bis 2035 auf 9% des BIP steigen könnte – v.a. wegen wachsender Zinslast, Sozialausgaben und niedriger Einnahmen.

Marktreaktionen ließen nicht lange auf sich warten: Die Renditen 10-jähriger US-Staatsanleihen stiegen auf 4,49%, während Aktien leicht nachgaben. Analysten warnen, dass steigende Kreditkosten den Haushalt zusätzlich belasten und das Vertrauen in US-Staatsanleihen als „sicheren Hafen“ langfristig schmälern könnten.

Politischer Streit begleitet die Entscheidung: Das Weiße Haus warf Moody’s politische Motive vor, während in Washington ein umstrittenes Steuer- und Ausgabengesetz in Arbeit ist. Die geplante Ausweitung des Tax Cuts and Jobs Act könnte das Defizit um weitere Billionen erhöhen.

DAX über 24.000 Punkten – Ukraine-Gespräche und globale Impulse beflügeln Märkte

Erstmals in seiner Geschichte hat der DAX die Marke von 24.000 Punkten überschritten. Am Dienstagmorgen kletterte der deutsche Leitindex auf ein neues Allzeithoch von 24.006 Punkten, nachdem er bereits am Montag mit 23.935 Punkten einen Rekord verzeichnet hatte. (Nachbörslich am Montag sogar 24.039 Punkte)

Optimismus rund um mögliche Friedensgespräche im Ukraine-Konflikt sowie die Erholung der US-Börsen nach der Moody’s-Herabstufung der US-Bonität sorgen für Rückenwind. Ein Telefonat zwischen US-Präsident Donald Trump und Russlands Präsident Wladimir Putin ließ Hoffnungen auf neue Verhandlungen aufkommen – auch wenn der Kreml eine sofortige Vereinbarung dementierte. Zudem erwarten Investoren wichtige Reden führender Notenbankerinnen und Notenbanker aus Europa und den USA, in der Hoffnung auf Hinweise zur künftigen Geldpolitik. Die globale Marktstimmung bleibt vorerst positiv – trotz geopolitischer Unsicherheiten.

Neue US-Zölle für zahlreiche Handelspartner

US-Präsident Donald Trump will in den kommenden zwei bis drei Wochen neue Zölle für zahlreiche Handelspartner festlegen. Hintergrund ist die begrenzte Kapazität seiner Regierung, mit allen interessierten Ländern parallel zu verhandeln. Laut Trump wollen rund „150 Länder“ ein Abkommen mit den USA – er nennt aber keine konkreten Namen.
Statt individueller Verhandlungen sollen Finanz- und Handelsministerium Briefe mit den künftigen Zollhöhen verschicken. Die Maßnahme ist Teil von Trumps Plan für sogenannte reziproke Zölle, der auf faire Bedingungen abzielt, aber faktisch einseitig durchgesetzt wird.

Einige ursprünglich angekündigte Zollerhöhungen wurden wegen Unsicherheiten an den Märkten für 90 Tage ausgesetzt. Priorität haben derzeit Verhandlungen mit Ländern wie Japan, Südkorea, Indien, der EU sowie temporäre Einigungen mit Großbritannien und China. Indien dementierte allerdings Trumps Aussage, ein Zollangebot gemacht zu haben.

EU-Exporte in die USA vor Trumps Zöllen stark gestiegen

Kurz vor Inkrafttreten höherer US-Zölle haben amerikanische Importeure massiv Waren aus der EU eingekauft. Laut Eurostat stiegen die EU-Exporte in die USA im März 2025 auf 71,4 Mrd. Euro – ein Plus von 59,5% gegenüber dem Vorjahresmonat. Der Handelsüberschuss gegenüber den USA wuchs damit auf 40,7 Mrd. Euro (März 2024: 16,7 Mrd. Euro).

Diese Entwicklung zeigt, dass viele US-Unternehmen frühzeitig reagierten und sich noch zu alten Zollkonditionen eindeckten. Inzwischen dürften die Exporte wieder deutlich gesunken sein – trotz einer zwischenzeitlichen Senkung der Zölle am 9. April von 20% auf 10%. Auch insgesamt legte der Außenhandel des Euroraums deutlich zu: Die Warenausfuhren stiegen im März auf 279,8 Mrd. Euro (+13,6%), bei Importen von 243,0 Mrd. Euro (+8,8%). Der Handelsüberschuss mit der restlichen Welt lag bei 36,8 Mrd. Euro.

Neue US-Zölle für zahlreiche Handelspartner

Das US-Verbrauchervertrauen ist laut Uni-Michigan-Index für Mai auf 50,8 Punkte gefallen – schwächer als erwartet und nun fast 30% niedriger als noch im Januar. Die Konsumentenerwartungen sanken auf 46,5 Punkte, die Lageeinschätzung auf 57,6. Besonders auffällig: Die Inflationserwartungen für die nächsten zwölf Monate steigen von 6,5% auf 7,3% – ein deutliches Signal wachsender Sorge. Auch langfristig erwarten die US-Verbraucher höhere Preise: Die 5-Jahres-Erwartung stieg auf 4,6%. Dies betrifft alle politischen Lager gleichermaßen, wie Umfrageleiterin Joanne Hsu betont.

Fast drei Viertel der Befragten nannten spontan das Thema Zölle als Unsicherheitsfaktor – deutlich mehr als im April. Zwar gab es nach der teilweisen Aussetzung chinesischer Zölle leichte Verbesserungen in den Umfragen, doch die Gesamtstimmung blieb negativ. Sinkende Einkommen und große Skepsis zur Handelspolitik verstärken den negativen Ausblick.



Quellen: finanzmarktwelt.de, investing.com, handelsblatt

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