Markteinblick: Hoffnung auf Zoll-Erleichterungen trifft auf schwache China-Daten


Die Märkte zeigen sich zur Wochenmitte in einer heiklen Balance zwischen geopolitischer Hoffnung und wirtschaftlicher Realität. Während die Aussicht auf eine Lockerung der US-Zölle für kurzfristige Impulse sorgt, drücken schwache Konjunkturdaten aus China und Unsicherheiten rund um Donald Trumps politische Ambitionen auf die Stimmung.
Die Märkte im Aufwind: Positive Reaktionen auf Trump Äußerungen
Der deutsche Leitindex DAX startet positiv in den Handelstag und setzt damit seine Erholungsbewegung fort. Gegen Mittag legt der DAX um 1,3 Prozent zu und steigt über 21.220 Punkte – ein Zeichen für wiedergewonnenes Vertrauen der Marktteilnehmer.
Aussagen von US-Präsident Trump sorgen hier für Erleichterung bei den Anlegern: Er stellte Ausnahmen von den geplanten 25%-Autozöllen in Aussicht, obwohl zugleich neue Zölle auf bisher verschonte Pharma-Produkte angekündigt wurden.
Marktteilnehmer zeigen sich jedoch skeptisch gegenüber den neuen Drohungen, da Trump bereits mehrfach Kehrtwenden vollzogen hat, wie Experten der Dekabank betonen. Bereits am gestrigen Montag hatte der DAX kräftig um 2,9% zugelegt, unterstützt durch Aussagen von US-Handelsminister Lutnick, wonach elektronische Geräte wie Smartphones und Computer vorerst von neuen Zöllen ausgenommen bleiben. Die Märkte bleiben also volatil und Kursschwankungen werden weiterhin die Regel sein, als die Ausnahme.
Wall Street: Hoffnungen beflügeln nur kurz
An der Wall Street wird mit weiteren Kursgewinnen gerechnet, was auch den deutschen Aktienmarkt positiv beeinflussen könnte. Die New Yorker Börse setzte am gestrigen Montag ihre Erholung dank positiver Impulse aus Asien und Europa fort. Zwar schlossen alle wichtigen US-Indizes mit moderaten Gewinnen, blieben jedoch unter ihren Tageshochs. Der Dow Jones legte um 0,78% auf 40.524 Punkte zu, nachdem er bereits am Freitag 1,5% gestiegen war. Der S&P 500 gewann 0,79%, die Nasdaq stieg um 0,64% und der Nasdaq 100 kletterte um 0,57% auf 18.796 Punkte.
Gleichzeitig warnt US-Notenbankdirektor Christopher Waller vor den potenziell gravierenden Folgen von Trumps aggressiver Zollpolitik. Er bezeichnet sie als einen der größten wirtschaftlichen Schocks seit Jahrzehnten und betont die damit verbundene Unsicherheit für die Konjunkturentwicklung. Vor diesem Hintergrund müsse die Geldpolitik der Federal Reserve flexibel bleiben.
Technologieaktien zeigten sich gestern stark gefragt: Besonders Unternehmen, die ihre Produktion in Asien haben – wie Apple – profitierten. Die Apple-Aktie legte um 2,2% zu und gehörte damit zu den Top-Gewinnern im Dow Jones. Auch Micron verzeichnete ein Plus von 2,1%, während Nvidia zum Handelsschluss leicht um 0,2% nachgab. Hardware-Werte wie HP Inc und Super Micro Computer konnten sich ebenfalls deutlich erholen.
China im Fokus: Schwache Importzahlen, starker Exportdruck
Trotz verschärfter US-Zolldrohungen durch Präsident Trump steigen Chinas Exporte im März überraschend stark um 12,4% im Vergleich zum Vorjahr – deutlich über den Erwartungen der Ökonomen. Dieser Anstieg wird teils durch sogenanntes „Tariff Front-Running“ erklärt, also das Vorziehen von Ausfuhren, um drohenden Zöllen zuvorzukommen. Bemerkenswert ist jedoch, dass auch die Exporte in die EU zulegten, obwohl dort keine akuten Zollrisiken bestehen – ein Hinweis auf zusätzliche treibende Faktoren. Gleichzeitig bleiben Chinas Importe weiter schwach, was auf eine zunehmende Ungleichgewichtsbildung im chinesischen Außenhandel hindeutet.

Während die Exporteanzogen, fielen die Importe im gleichen Zeitraum um 4,3 % – ein stärkerer Rückgang als erwartet. Diese Diskrepanz führte zu einem Handelsüberschuss von 102,6 Milliarden US-Dollar, ein außergewöhnlich hoher Wert selbst in globalem Maßstab. Noch wichtiger ist jedoch, was sich dahinter verbirgt: Die anhaltende Schwäche der Inlandsnachfrage. Einmal mehr zeigt sich, dass der chinesische Binnenmarkt allein nicht in der Lage ist, die fehlende Nachfrage aus den USA oder Europa zu kompensieren. Oder, wie es Michel Pettis ausdrückte: „Mit anderen Worten, China ist weiterhin nicht in der Lage, die steigenden Exporterlöse durch höhere Löhne in steigende Importe umzuwandeln.“
Quellen: finanzmarktwelt.de, tagesschau.de, investing.com
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