Markteinblick: Hoffnung auf Entspannung im Handelskonflikt
Die weltweiten Aktienmärkte erleben derzeit eine neue Aufwärtswelle. Nach einer kurzen Schwächephase zeigt sich insbesondere der US-Leitindex S&P 500 erneut stark und zieht die globalen Börsen mit nach oben. Auslöser ist die wachsende Zuversicht über eine mögliche Entspannung im Handelsstreit zwischen den USA und China. Diese Entwicklung sorgt sowohl in Asien als auch in den USA für Rekordstände.
Der Optimismus wird zusätzlich durch starke Quartalszahlen gestützt: Rund 85 % der US-Unternehmen übertrafen bislang die Gewinnprognosen der Analysten. Besonders die Technologiebranche treibt die Rallye weiter an.
Marktstrategen sehen gute Gründe für anhaltenden Optimismus: Sinkende Zinsen und die wachsende Nachfrage nach Künstlicher Intelligenz gelten als treibende Kräfte. Solange sich die US-Wirtschaft nicht deutlich abkühlt oder der Handelskonflikt erneut eskaliert, dürften die Börsen bis Jahresende gut unterstützt bleiben. Rücksetzer werden weiterhin als Kaufgelegenheiten genutzt.
Shutdown-Ende in Sicht – Hoffnung für die Börse
Trumps Wirtschaftsberater Kevin Hassett hat angekündigt, dass der US-Regierungsshutdown „wahrscheinlich noch in dieser Woche“ enden werde. Diese Aussicht sorgte an der Wall Street für Auftrieb. Hintergrund des Haushaltsstreits ist die Uneinigkeit zwischen Republikanern und Demokraten über den neuen Bundeshaushalt: Während die Republikaner eine kurzfristige Übergangsfinanzierung anstreben, fordern die Demokraten zusätzliche Mittel für den Gesundheitsschutz.
Der seit drei Wochen andauernde Shutdown hat große Teile der Regierungstätigkeit lahmgelegt und wichtige Wirtschaftsdaten verzögert. Hassett erklärte, der politische Stillstand könne sich nun rasch lösen – andernfalls seien „strengere Maßnahmen“ der Regierung denkbar. Eine Einigung würde die Börsen weiter stützen, während ein Scheitern neue Rückschläge auslösen könnte.
Trump sichert Seltene Erden – Rohstoffpakt mit Australien
US-Präsident Donald Trump und Australiens Premierminister Anthony Albanese haben in Washington ein richtungsweisendes Abkommen unterzeichnet, das den Zugang der USA zu Seltenen Erden und anderen kritischen Mineralien sichern soll. Ziel ist es, Chinas Vormachtstellung in der globalen Rohstoffversorgung zu brechen und die Abhängigkeit westlicher Industrien zu verringern.
Beide Länder wollen gemeinsam Milliarden in den Ausbau von Bergbau- und Verarbeitungsprojekten investieren. Das Pentagon plant zudem, eine Gallium-Raffinerie in Westaustralien zu unterstützen, während die US-Export-Import-Bank Projekte mit über 2,2 Milliarden Dollar finanziert.
Australien, das über die viertgrößten Seltenerdreserven der Welt verfügt, wird damit zum Schlüsselpartner in der westlichen Rohstoffstrategie. Der Deal hat bereits zu deutlichen Kursgewinnen australischer Bergbauunternehmen geführt.
US-Banken geben Entwarnung – Zions und Truist überraschen positiv
Nach kurzzeitig aufgeflammten Sorgen um eine neue Bankenkrise in den USA hat sich die Lage rasch beruhigt. Auslöser der Panik war ein mutmaßlicher Betrugsfall im Zusammenhang mit Hypothekenkrediten, der die Regionalbanken Zions und Western Alliance vergangene Woche in Turbulenzen brachte. Inzwischen haben beide Institute ihre Kursverluste vollständig aufgeholt.
Zions Bancorp überzeugte mit soliden Quartalszahlen: Trotz eines Verlusts von 50 Millionen Dollar durch den Betrugsfall erzielte die Bank einen Nettogewinn von 222 Millionen Dollar und übertraf damit die Erwartungen. Auch die Kreditrisiken scheinen laut CEO Harris Simmons auf einen Einzelfall begrenzt. Die Bank prüft ihr Portfolio nun extern, um mögliche Schwachstellen zu erkennen.
Truist Financial und Western Alliance meldeten ebenfalls stabile Ergebnisse und konnten das Vertrauen der Anleger zurückgewinnen. Der Verkauf von Anleihen im Wert von 2,5 Milliarden Dollar durch Truist wurde vom Markt als positives Signal gewertet.
Die befürchtete „neue Bankenkrise“ ist damit vorerst vom Tisch – und die US-Regionalbanken zeigen sich überraschend widerstandsfähig.
Trügerische Stärke an der Wall Street – Gold mahnt zur Vorsicht
Die US-Aktienmärkte eilen weiter von Rekord zu Rekord, doch Gold sendet ein stilles Warnsignal. Während der S&P 500 neue Höchststände erreicht, steigt zugleich der Goldpreis – ein ungewöhnliches Phänomen, das auf wachsende Unsicherheit hinweist.
Laut den Analysten von Bravos Research täuscht die glänzende Fassade der Börsen: In Gold gerechnet befindet sich der S&P 500 auf dem niedrigsten Niveau seit über zehn Jahren. Diese Diskrepanz deutet darauf hin, dass der jüngste Aufschwung vor allem durch billige Liquidität und staatliche Stimuli getragen wird, nicht durch nachhaltiges Wachstum.
Der Handelskonflikt zwischen den USA und China verschärft die Unsicherheit zusätzlich. Historisch markierten ähnliche Phasen, in denen Aktien und Gold gleichzeitig stiegen, oft Wendepunkte an den Märkten. Der parallele Anstieg beider Werte sei daher ein Hinweis auf eine überhitzte, politisch getriebene Börsenphase – und ein stilles Warnzeichen für Anleger.
Quelle: finanzmarktwelt.de, investing.com
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