Markteinblick: Eine Legende tritt zurück


Am Samstag fand die Jahreshauptversammlung von Berkshire Hathaway statt – ein traditionsreicher Termin für Aktionäre aus aller Welt. Doch dieses Mal war alles anders: Warren Buffett, das „Orakel von Omaha“, verkündete in der letzten Minute seinen Rückzug von der Bühne. Nach 60 Jahren an der Spitze verabschiedete sich der 94-Jährige von seiner Rolle als CEO eines der wertvollsten Unternehmen der Welt. Selbst für seinen langjährigen Vertrauten und designierten Nachfolger Greg Abel kam diese Ankündigung überraschend. Der 62-Jährige übernimmt nun die Verantwortung für ein Imperium im Wert von 1,2 Billionen Dollar, das neben Beteiligungen an Apple und American Express auch große Versicherungs-, Energie- und Eisenbahnfirmen umfasst.
Buffett war über Jahrzehnte hinweg eine Ausnahmeerscheinung: Er zahlte keine Dividenden, sondern setzte auf langfristigen Kapitalaufbau durch geschickte Investitionen. Die Zahlen gaben ihm recht – auch in schwierigen Börsenzeiten blieb Berkshire Hathaway stabiler als der Markt. Mit seinem Rücktritt endet eine Ära. Doch sein Einfluss wird weiterleben – in der Kultur des Unternehmens, in den Herzen der Aktionäre und in der Geschichte des modernen Investierens.
Trump signalisiert mögliche Zollsenkung gegenüber China
US-Präsident Donald Trump hat angedeutet, die drastischen China-Zölle „irgendwann“ senken zu wollen. In einem NBC-Interview erklärte er, dass ein dauerhaftes Festhalten an den Abgaben den Handel unmöglich mache – und China sei sehr daran interessiert, wieder ins Geschäft zu kommen. Zwar nannte Trump keinen Zeitrahmen, doch seine Aussagen deuten auf eine mögliche Annäherung zwischen Washington und Peking hin.
China hatte zuletzt seinerseits die Möglichkeit neuer Gespräche signalisiert – ein Schritt, der Hoffnungen auf ein Ende des zermürbenden Zollstreits weckt. Die Handelsmaßnahmen beider Seiten hatten nicht nur den Welthandel belastet, sondern auch die Preise für Konsumgüter und Industrieproduktion in die Höhe getrieben.
Auslöser für Trumps neue Töne sind offenbar Chinas schwächelnde Wirtschaftsdaten. Die Exporte und die industrielle Aktivität verzeichnen Rückgänge, wie zuletzt veröffentlichte Zahlen zeigen. Beobachter werten die gegenseitigen Aussagen als vorsichtige Schritte hin zu neuen Verhandlungen – was auch die US-Börsen beflügelt hat.
EU plant vollständigen Stopp russischer Gasimporte bis 2027
Trotz bestehender Sanktionen fließt weiterhin russisches Gas nach Europa – doch damit soll bald Schluss sein. Die EU-Kommission plant ein umfassendes Importverbot für russisches Gas bis spätestens Ende 2027. Ziel ist es, die energiepolitische Abhängigkeit von Russland endgültig zu beenden. Bereits ab Ende 2025 sollen keine neuen Verträge mehr geschlossen und Spotkäufe untersagt werden.
Derzeit stammen noch rund 19% der EU-Gasimporte aus Russland, vor dem Ukraine-Krieg waren es über 40%. Besonders der Import von Flüssigerdgas (LNG) über langfristige Verträge bleibt eine Herausforderung, da diese oft schwer kündbar sind. Die Kommission setzt deshalb auf Ersatzlieferungen aus den USA, Katar, Kanada und Afrika.
Der Schritt ist Teil einer langfristigen Strategie, Europas Energiesicherheit zu stärken – ohne die Preise aus dem Gleichgewicht zu bringen. Eine offizielle Vorstellung der Pläne ist für Dienstag in Straßburg angekündigt.
OPEC+ überschwemmt den Markt – Ölpreis fällt deutlich
Der Ölpreis ist zum Wochenstart kräftig gesunken. Grund ist die überraschende Entscheidung der OPEC+, trotz bereits bestehender Überproduktion, die Fördermengen weiter deutlich zu erhöhen. Ziel dieser Strategie, die vor allem von Saudi-Arabien forciert wird, ist es offenbar, den Ölpreis so weit zu drücken, dass überproduzierende Mitgliedsstaaten wie Kasachstan zu Disziplin gezwungen werden.
Der Preis für amerikanisches WTI-Öl fiel unter 57 Dollar, Brent rutschte auf 58 Dollar – ein neues Vierjahrestief. Verstärkt wird der Abwärtstrend durch die wirtschaftlichen Unsicherheiten infolge von US-Zöllen, die die globale Nachfrage zusätzlich schwächen. Analysten sprechen bereits vom schlechtesten Jahr für Öl seit langem, mit weiterem Preisverfall nicht ausgeschlossen. Große Investmentbanken wie Morgan Stanley und Goldman Sachs haben daraufhin ihre Preisprognosen gesenkt. Gleichzeitig könnten sinkende Ölpreise jedoch eine entlastende Wirkung auf die Inflation haben.
Goldpreis im Aufwind – China treibt den Markt
Der Goldpreis ist zurück auf Wachstumskurs – und ein Land spielt dabei die Schlüsselrolle: China. Nach einer kurzen Korrekturphase stieg der Preis für eine Feinunze Gold am Montag deutlich an, als die chinesischen Märkte nach einer Feiertagspause wieder öffneten. Allein am ersten Handelstag legte Gold um fast 3% zu und erreichte zwischenzeitlich über 3.380 US-Dollar.
Die starke Nachfrage aus China hat den diesjährigen Anstieg von über 28% maßgeblich mitgetragen. Analysten sehen in der Rückkehr chinesischer Käufer – auch spekulativer Natur – einen entscheidenden Faktor für die anhaltende Rally. Zusätzlichen Rückenwind erhält Gold durch globale Unsicherheiten, wie etwa die aggressive Handelspolitik der USA, die Anleger in sichere Häfen wie Edelmetalle treibt. Trotz eines stärkeren US-Dollars bleibt die Nachfrage hoch, auch gestützt durch Käufe von Zentralbanken. Die nächste Zinssitzung der US-Notenbank steht im Fokus: Sollten die Zinsen stabil bleiben oder sogar sinken, dürfte das den Goldpreis weiter beflügeln.
Quellen: finanzmarktwelt.de, investing.com, Tagesschau
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